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Teheran und Tel Aviv: Ein gefährliches Spiel mit Raketen und Bomben

Nach israelischen Luftangriffen auf militärische Ziele im Iran wird international zu Deeskalation aufgerufen.

Die jüngsten israelischen Luftangriffe auf den Iran, als Antwort auf iranische Raketenangriffe auf Israel, haben weltweit Besorgnis ausgelöst. Knapp vier Wochen nach den Raketenangriffen aus dem Iran griff die israelische Luftwaffe in der Nacht zu Samstag mehrere militärische Ziele im Iran an. Nach israelischen Angaben blieben iranische Atom- und Ölanlagen unberührt.

Iranische Quellen berichten von zwei getöteten Soldaten und "begrenzten Schäden" durch die Angriffe, die in der Umgebung von Teheran sowie in den Provinzen Chusestan und Ilam stattfanden. Die Explosionen waren gegen 02:15 Uhr Ortszeit zu hören. Israel zielte auf iranische Produktionsstätten für Raketen und Luftabwehrsysteme. Laut Armeesprecher Daniel Hagari könnten auch weitere Ziele gewählt werden, falls nötig.

Hagari erklärte, die Angriffe seien eine Antwort auf die "seit Monaten andauernden Angriffe des iranischen Regimes gegen den Staat Israel". Er betonte, die beteiligten Kampfflugzeuge seien sicher zurückgekehrt und die Mission erfolgreich abgeschlossen.

Das iranische Außenministerium erwiderte, Teheran habe "das Recht und die Pflicht zur Selbstverteidigung", verzichtete jedoch zunächst auf Drohungen mit Gegenangriffen. Hagari warnte den Iran vor weiteren Eskalationen: "Unsere Botschaft ist klar: Alle, die den Staat Israel bedrohen, werden einen hohen Preis zahlen."

Internationale Reaktionen auf die Angriffe folgten schnell. Bundeskanzler Olaf Scholz forderte Teheran auf, weitere Eskalationen zu vermeiden. Auch die US-Regierung unterstützte Israels Recht auf Selbstverteidigung, forderte jedoch den Iran auf, seine Angriffe einzustellen. Warnungen zur Deeskalation kamen ebenfalls aus Großbritannien, Frankreich und Russland, während arabische Länder und die Hamas das israelische Vorgehen verurteilten.

Der Iran hatte am 1. Oktober etwa 200 Raketen auf Israel abgefeuert, wobei die meisten abgefangen wurden. Dies geschah als Reaktion auf militärische Aktionen Israels gegen die Hisbollah im Libanon und die Tötung ihres Anführers. Auch zuvor, am 13. April, hatte der Iran Israel mit Raketen angegriffen, was zu weiteren Spannungen führte.

Zusätzlich berichtete die syrische Nachrichtenagentur Sana von einem israelischen Luftangriff auf militärische Stellungen in Syrien, ohne jedoch Details zu Opfern oder Schäden zu nennen. Die Konflikte im Gazastreifen und zwischen Israel und dem Iran eskalieren seit dem Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:

Ein fragiler Frieden in der Balance

Die jüngsten Entwicklungen zwischen Israel und Iran verdeutlichen, wie instabil die Sicherheitslage im Nahen Osten ist. Die internationale Gemeinschaft muss dringend aktiv werden, um eine weitere Eskalation zu verhindern. In den kommenden Wochen könnte der Druck auf beide Seiten zunehmen, um diplomatische Lösungen zu finden, insbesondere angesichts der angespannten Lage im Gazastreifen und der Unterstützung des Iran für die Hisbollah.

Wer ist Olaf Scholz?
Olaf Scholz ist der Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Er gehört der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD) an und ist bekannt für seine politische Erfahrung und seinen Einsatz für europäische Zusammenarbeit und Sicherheit. Offizielle Website

Wer ist Daniel Hagari?
Daniel Hagari ist ein Sprecher der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) und ist verantwortlich für die Kommunikation von militärischen Operationen und Strategien an die Öffentlichkeit und die Medien. Wikipedia-Seite

Was ist die Hisbollah?
Die Hisbollah ist eine schiitische paramilitärische und politische Organisation im Libanon, die als Terrororganisation betrachtet wird. Sie wird vom Iran unterstützt und ist bekannt für ihre militärischen Aktivitäten gegen Israel. Wikipedia-Seite



Foto: Atta Kenare / AFP