Umweltschutzorganisationen warnen eindringlich vor einer weiteren Expansion der Öl-, Gas- und Flüssigerdgas-Förderung im Indo-Pazifik, insbesondere im Korallendreieck. Die steigenden Förderkapazitäten gefährden die einzigartigen Ökosysteme und bedrohen sowohl die dort lebenden Arten als auch die Menschen, die von diesen Meeresgebieten abhängig sind. In einem aktuellen Bericht, der im Rahmen der UN-Artenschutzkonferenz in Kolumbien veröffentlicht wurde, fordern die Organisationen, darunter Earth Insight und SkyTruth, ein Moratorium für den Rohstoffabbau in den besonders empfindlichen Zonen des Korallendreiecks.
Das Korallendreieck erstreckt sich über zehn Millionen Quadratkilometer und umfasst indonesische, malaysische und philippinische Gewässer. Dieses Gebiet, oft auch „Amazonas der Meere“ genannt, beheimatet etwa 75 Prozent aller weltweit bekannten Korallenarten sowie sechs von sieben Meeresschildkrötenarten. Insgesamt sind hier 120 Millionen Arten verzeichnet, die den Meeresbewohnern und den Küstengemeinden als Lebensgrundlage dienen. Der Bericht warnt, dass die Umweltschäden durch den Abbau fossiler Brennstoffe diese empfindlichen Ökosysteme unwiederbringlich schädigen könnten.
Schon heute gibt es im Korallendreieck über 100 aktive Öl- und Gasfelder. Zusätzlich sind derzeit 450 weitere Felder in der Erkundungsphase. Sollten sie in Betrieb genommen werden, würde die fossile Förderung 16 Prozent der gesamten Fläche des Korallendreiecks in Anspruch nehmen. Die Umweltschützer betonen, dass mit dem wachsenden Rohstoffabbau auch die Zahl der Transportschiffe und das Risiko von Ölverschmutzung stark zunehmen. Seit Juli 2020 wurden auf Satellitenaufnahmen in der Region 793 Ölteppiche gesichtet. „Alle Ölteppiche zusammen sind 24.000 Quadratkilometer groß,“ heißt es in dem Bericht. Diese Umweltverschmutzung bedroht nicht nur das ökologische Gleichgewicht, sondern auch das Leben der Küstengemeinden und die lokale Wirtschaft.
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OZD-Kommentar:
Ein Paradies in Gefahr – Warum wir jetzt handeln müssen
Die alarmierenden Zahlen zu den Ölverschmutzungen und den geplanten Förderfeldern verdeutlichen die Notwendigkeit eines sofortigen Stopps weiterer Erkundungen und den Ausbau des Rohstoffabbaus. Das Korallendreieck ist eine unverzichtbare Quelle biologischer Vielfalt und spielt eine wichtige Rolle für das globale Ökosystem. Kurzsichtige Entscheidungen für wirtschaftlichen Profit setzen dieses fragile Gleichgewicht aufs Spiel und könnten einen Dominoeffekt an ökologischen Schäden auslösen, die auch für die weltweite Fischerei und den Küstentourismus katastrophale Folgen hätten. Ein Moratorium ist mehr als ein Aufruf zum Schutz eines Naturwunders – es ist ein Appell zur Sicherung unserer globalen Umweltzukunft.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Dirk Flege?
Dirk Flege ist der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, einer Organisation, die sich seit Jahren für nachhaltige Verkehrsinfrastrukturen in Deutschland einsetzt. Weitere Informationen sind auf Wikipedia: Allianz pro Schiene zu finden.
Was ist die Allianz pro Schiene?
Die Allianz pro Schiene ist eine deutsche Organisation, die sich dem Ausbau und der Förderung des Schienenverkehrs widmet. Sie setzt sich für nachhaltige und umweltfreundliche Mobilitätslösungen ein. Weitere Informationen sind auf Wikipedia: Allianz pro Schiene zu finden.
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Foto: STEPHEN COATES / AFP