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Wahlkommission kündigt Neuauszählung an: Hoffnung auf Transparenz?

Nach dem umstrittenen Wahlausgang in Georgien kündigt die Wahlkommission eine Neuauszählung in 14 Prozent der Wahllokale an. Während zehntausende protestieren, erhebt die Opposition Betrugsvorwürfe.

Nach dem umstrittenen Ausgang der Parlamentswahl in Georgien hat die zentrale Wahlkommission beschlossen, die Stimmzettel in etwa 14 Prozent der Wahllokale neu auszuzählen. In einer offiziellen Erklärung gab die Behörde bekannt, dass in fünf zufällig ausgewählten Wahllokalen in jedem Wahlbezirk eine Neuauszählung stattfinden wird.

Die pro-europäische Opposition hatte der Regierungspartei, dem Georgischen Traum, Betrug vorgeworfen. Am Montagabend versammelten sich zehntausende Menschen in den Straßen, um gegen das offizielle Wahlergebnis zu protestieren. Auch die pro-europäische Präsidentin Salome Surabischwili nahm an den Kundgebungen teil und unterstützte die Forderungen der Demonstranten.

Die Wahlkommission hatte am Sonntag nach der Auszählung fast aller Stimmen die Regierungspartei mit 54 Prozent der Stimmen als Sieger erklärt, während das pro-westliche Oppositionsbündnis lediglich 37,58 Prozent erreichte. Diese offiziellen Ergebnisse werden von der Opposition als "gefälscht" bezeichnet, und das Bündnis beansprucht den Wahlsieg für sich.

Zweifel an der Integrität des Wahlsystems äußerten auch internationale Wahlbeobachter, darunter Vertreter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), des Europarats, des Europaparlaments und der NATO. Diese Beobachter betonten die Notwendigkeit von Transparenz und Fairness in den Wahlprozessen.

OZD / ©AFP


OZD-Kommentar:
Neuauszählung oder nur ein Ablenk manöver?

Die Entscheidung zur Neuauszählung der Stimmen könnte ein Schritt in die richtige Richtung sein, um das Vertrauen in den Wahlprozess wiederherzustellen. Dennoch bleibt die Frage, ob diese Maßnahmen ausreichend sind, um die weitreichenden Bedenken der Opposition und der Bevölkerung auszuräumen. In den kommenden Wochen wird entscheidend sein, ob die Neuauszählung zu einer veränderten Wahrnehmung der Wahlergebnisse führt oder ob die Proteste weiterhin anhalten.

Biographien und Erklärungen

Wer ist Salome Surabischwili?
Salome Surabischwili ist die Präsidentin Georgiens und eine prominente pro-europäische Politikerin, die sich für die Integration des Landes in die EU und die NATO einsetzt.

Was ist die OSZE?
Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ist eine internationale Organisation, die sich für Sicherheit, Frieden und Menschenrechte in Europa einsetzt. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen OSZE-Website.

Alle Angaben ohne Gewähr.


Foto: Vano SHLAMOV / AFP