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Inflation und Arbeitslosenquote im Euroraum: Eurostat meldet neuen Anstieg

Die Inflation im Euroraum zieht im Oktober wieder an und erreicht laut Eurostat voraussichtlich 2,0 Prozent. Besonders Dienstleistungen und Nahrungsmittel treiben die Preise.

Im Oktober verzeichnete der Euroraum einen überraschend starken Anstieg der Verbraucherpreise. Die Inflationsrate stieg im Jahresvergleich auf voraussichtlich 2,0 Prozent, wie das EU-Statistikamt Eurostat in einer ersten Schätzung am Donnerstag mitteilte. Dies stellt einen deutlichen Anstieg gegenüber den 1,7 Prozent im September dar, dem niedrigsten Wert seit über drei Jahren.

Besonders in Deutschland zeigt sich der Trend einer anziehenden Inflation: Nach einem Tiefstand im September erhöhte sich die Teuerungsrate erneut. Laut Eurostat stiegen in den 20 Ländern der Eurozone insbesondere die Preise für Dienstleistungen, Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak. Die Energiepreise hingegen sanken deutlich im Vergleich zum Vorjahr.

Die Kerninflation, die ohne die volatilen Warengruppen Nahrungsmittel und Energie berechnet wird, erreichte im Euroraum im Oktober 2,7 Prozent. Deutschland verzeichnete im Oktober eine Inflationsrate von 2,4 Prozent, wie aus den Eurostat-Daten hervorgeht. Das Statistische Bundesamt hatte die Inflation für Deutschland hingegen auf 2,0 Prozent geschätzt – ein Unterschied, der sich aus abweichenden Berechnungsmethoden ergibt.

Neben den Inflationszahlen veröffentlichte Eurostat auch aktuelle Daten zur Arbeitslosenquote im Euroraum. Diese lag im September stabil bei 6,3 Prozent und unverändert bei 5,9 Prozent in der gesamten EU. Deutschland konnte mit einer Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent im September weiterhin deutlich unter dem Durchschnitt bleiben. Die Bundesagentur für Arbeit gab die Quote jedoch mit 6,0 Prozent an, ebenfalls auf Basis anderer Berechnungsmethoden.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:

Inflationsdruck auf Verbraucher und Unternehmen wächst
Der erneute Anstieg der Inflationsrate im Euroraum setzt sowohl Verbraucher als auch Unternehmen unter Druck. Besonders die Preise für wesentliche Güter wie Nahrungsmittel und Dienstleistungen steigen, was die finanzielle Belastung für viele Haushalte erhöht. Trotz sinkender Energiepreise zeigt die Kerninflation, dass der Preisdruck auf dem Markt hoch bleibt. Sollte dieser Trend anhalten, könnten weitere Zinserhöhungen durch die Europäische Zentralbank in Betracht gezogen werden, was die Kreditkosten weiter in die Höhe treiben und die Wirtschaft verlangsamen könnte.

OZD-Prognose:
Es ist zu erwarten, dass sich die Inflationsdynamik im Euroraum fortsetzt, da wesentliche Kostenfaktoren wie Dienstleistungen und Lebensmittel weiter steigen. Der kommende Winter könnte insbesondere in den Bereichen Nahrungsmittel und Energie zu einer erneuten Teuerung führen. Eine mögliche Folge könnte ein zunehmender Druck auf die Zentralbanken sein, erneut geldpolitisch zu reagieren.

Biographien und Erklärungen:

Was ist Eurostat?
Eurostat ist das Statistikamt der Europäischen Union und liefert Daten, Analysen und Informationen zur Wirtschaft und Gesellschaft der EU-Mitgliedsländer. Das Amt stellt einheitliche Statistiken bereit, um die Vergleichbarkeit zwischen den Mitgliedstaaten zu gewährleisten.
Offizielle Website: eurostat.europa.eu

Was ist das Statistische Bundesamt?
Das Statistische Bundesamt ist die zentrale Statistikbehörde Deutschlands. Es erstellt und veröffentlicht statistische Daten für verschiedene gesellschaftliche und wirtschaftliche Bereiche. Die erhobenen Daten sind eine wichtige Grundlage für die nationale und europäische Wirtschafts- und Sozialpolitik.
Offizielle Website: destatis.de

Hinweise:
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Foto: DENIS CHARLET / AFP