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„Impfquoten im Keller: KKH fordert dringend Schutzimpfungen gegen Grippe und RSV“

Mit nur 16,7 Prozent Impfquote gegen Grippe liegt die KKH weit unter dem Ziel. Experten warnen vor den Risiken der saisonalen Viren und raten zu einer Auffrischung der Impfung – insbesondere für Risikogruppen und ältere Menschen.“

Angesichts der weiterhin niedrigen Impfquote bei der Grippeschutzimpfung hat die Kaufmännische Krankenkasse (KKH) zu mehr Vorsicht und einem besseren Impfschutz für das bevorstehende Winterhalbjahr aufgerufen. Insbesondere in der Saison 2023/2024 lag die Impfquote bei den Versicherten der Kasse nur bei 16,7 Prozent, was weit unter den empfohlenen Werten liegt. Auch wenn die Grippefälle im vergangenen Winter rückläufig waren, warnen Experten davor, diese Entwicklung als Trend zu interpretieren. Zudem wird erstmals eine kombinierte Impfung gegen Grippe und RSV für bestimmte Risikogruppen angeboten.

Grippeschutz – Ein notwendiger Schutz für das Winterhalbjahr
Obwohl die Grippefälle im letzten Jahr niedriger ausfielen, bleibt eine Impfung gegen Influenza ein unverzichtbarer Schutz, so die Experten der KKH. „Niemand kann die Entwicklung der Virusinfektionen vorhersagen, denn die Virenstämme verändern sich ständig“, erklärte die KKH-Expertin Vijitha Sanjivkumar. Besonders in den kalten Wintermonaten ist die Gefahr einer Infektion mit Grippeviren groß, und eine Impfung schützt nicht nur vor der Grippe selbst, sondern auch vor schweren Komplikationen.

Laut der Ständigen Impfkommission (STIKO) sollten vor allem ältere Menschen über 60 Jahre, chronisch Kranke, medizinisches Personal und Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel geimpft werden. Die KKH empfiehlt, die Impfung bis Mitte Dezember vorzunehmen, um sich rechtzeitig zu schützen. Wer den Impfzeitpunkt verpasst, sollte die Impfung später nachholen, da der Schutz sonst nicht rechtzeitig aufgebaut werden kann.

RSV – Eine zusätzliche Gefahr für Ältere und Babys
Neben der Grippegefahr rückt auch das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) in den Fokus der Gesundheitsvorsorge. In diesem Jahr gibt es erstmals eine kombinierte Impfung gegen Grippe und RSV, die über die Kassen kostenfrei für Menschen ab 60 Jahren sowie für Risikopatienten ab 75 Jahren angeboten wird. Besonders gefährdet sind auch Säuglinge: Infektionen mit RSV können bei Babys zu schweren Atemwegserkrankungen führen und gehören zu den häufigsten Ursachen für Krankenhausaufenthalte von Kleinkindern nach Frühgeburten.

„RSV kann insbesondere bei den Jüngsten schwerwiegende Folgen haben“, so Sanjivkumar. Für Babys und Kleinkinder, die besonders anfällig sind, wird der Schutz in dieser Saison ebenfalls erstmals durch eine RSV-Impfung ermöglicht. Für Eltern, die ihre Kinder schützen wollen, ist dies eine wichtige Neuerung.

Was tun bei der niedrigen Impfquote?
Die KKH sieht die geringe Impfquote von nur 16,7 Prozent bei ihren Versicherten als besorgniserregend an. In den Jahren der Corona-Pandemie war die Impfbereitschaft deutlich höher, was die Wirkung von Impfkampagnen in Krisenzeiten verdeutlicht. Umso wichtiger ist es, jetzt proaktiv zu handeln, um die Bevölkerung auch für die Grippeimpfung und den Schutz vor RSV zu sensibilisieren. Der Aufwand für eine Impfung ist gering, der Nutzen jedoch immens – insbesondere für Risikogruppen.

Zitat:
„Die Impfung ist der beste Schutz vor den Gefahren der Grippe und RSV. Gerade jetzt, da die Viren ständig mutieren, kann niemand die Entwicklung der kommenden Saison vorhersagen“, erklärte die KKH-Expertin Vijitha Sanjivkumar.

Schlussfolgerung:
Die Appelle der KKH sind klar: Wer sich und seine Familie vor schweren Infektionen schützen möchte, sollte die Gelegenheit zur Impfung in diesem Winter nutzen. Besonders für Risikogruppen wie ältere Menschen und Kleinkinder bietet der Schutz durch Impfungen gegen Grippe und RSV eine wichtige Sicherheit. Mit einer kombinierten Impfung kann der Schutz noch gezielter und umfassender ausgebaut werden.

Abschließender Hinweis:
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„OZD / ©AFP“


OZD-Kommentar:
„Impfmüdigkeit oder Impfskepsis? Die Frage, die die Gesundheitspolitik umtreibt“

Die geringe Impfquote im Hinblick auf Grippe und RSV ist alarmierend und könnte eine ernsthafte gesundheitliche Bedrohung darstellen – vor allem für die Risikogruppen. Die Gesundheitsbehörden und Krankenkassen müssen nun mit gezielten Maßnahmen die Bevölkerung zur Impfung motivieren, bevor es zu spät ist. Angesichts der leicht zu übersehenden Gefahr durch Grippewellen und RSV könnte diese saisonale Impfung entscheidend sein, um Schlimmeres zu verhindern. Doch wie gelingt es, Impfängste und -skepsis zu überwinden?

Biographien und Erklärungen

Wer ist Vijitha Sanjivkumar?
Vijitha Sanjivkumar ist Expertin bei der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) und setzt sich für die Aufklärung der Versicherten über Impfungen und gesundheitliche Vorsorge ein. [Wikipedia-Link]

Was ist RSV?
Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein Virus, das insbesondere bei Babys und Kleinkindern schwere Atemwegserkrankungen verursachen kann. Es gehört zu den häufigsten Gründen für Krankenhausaufenthalte von Säuglingen. [Wikipedia-Link]

Was ist die STIKO?
Die Ständige Impfkommission (STIKO) ist ein Expertengremium, das Empfehlungen für Impfungen in Deutschland ausgibt. Sie berät die Bundesregierung und Gesundheitsbehörden über die wichtigsten Impfungen und ihre Durchführung. [Wikipedia-Link]

Alle Angaben ohne Gewähr.

Foto: AFP