Manuel Riemann ist zurück im Kader des VfL Bochum. Der kriselnde Fußball-Bundesligist teilte am Montag mit, dass die Differenzen mit dem langjährigen Stammtorhüter außergerichtlich beigelegt wurden. Der Rechtsstreit, der am Dienstag verhandelt werden sollte, ist damit abgewendet. Riemann wird künftig mit der Rückennummer 31 auflaufen und trainiert bereits wieder mit der ersten Mannschaft.
„Es ging auch darum, in der aktuell sportlich schwierigen Phase weitere Unruhe zu vermeiden, die ein öffentlicher Gerichtsprozess nach sich gezogen hätte“, erklärte VfL-Geschäftsführer Ilja Kaenzig. Die Bedingungen für Riemanns Reintegration seien gemeinsam besprochen worden. Der Verein und der Torhüter hätten sich darauf verständigt, „sich nicht weiter zur Sache zu äußern“.
Riemann war seit Ende Mai nicht mehr Teil des Teamtrainings der ersten Mannschaft. Grund waren „unüberbrückbare unterschiedliche Auffassungen zu teaminhaltlichen Themen“, wie der VfL damals mitteilte. Der Verein hatte Riemann lediglich angeboten, mit der U21 oder individuell mit einem Torwarttrainer zu trainieren. Dies wollte der Torhüter, der in knapp neun Jahren 290 Pflichtspiele für den VfL bestritten hat, gerichtlich anfechten.
In der Mitteilung betonte der VfL Bochum nochmals, dass es „entgegen teilweise kursierender Gerüchte zu keinem Zeitpunkt zu Handgreiflichkeiten gekommen“ sei. Mit der gütlichen Einigung und Riemanns Rückkehr hofft der Verein, in der schwierigen sportlichen Lage Ruhe in den Kader zu bringen. Nach zehn Spieltagen steht der VfL mit nur zwei Punkten am Tabellenende.
OZD-KommentarEin Befreiungsschlag für Bochum – oder neue Konflikte?
Die Rückkehr von Manuel Riemann zum VfL Bochum könnte ein wichtiges Signal in einer der schwächsten Phasen der Vereinsgeschichte sein. Mit nur zwei Punkten aus zehn Spielen kämpft der Traditionsverein ums Überleben in der Bundesliga. Die Rückkehr eines erfahrenen Spielers wie Riemann könnte Stabilität bringen – wenn die Atmosphäre im Team stimmt.
Die Einigung zeigt, dass der Verein in einer Krise pragmatische Entscheidungen trifft. Doch wie wirkt sich die Rückkehr auf das Mannschaftsgefüge aus? Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass tiefere Differenzen zwischen Spieler und Verein bestanden. Nur wenn beide Seiten die Konflikte tatsächlich hinter sich lassen können, wird der VfL profitieren.
Prognose:
Sollte Riemann
sportlich überzeugen und die Mannschaft unterstützen, könnte dies ein
Wendepunkt für Bochum sein. Gelingt es jedoch nicht, die internen
Spannungen dauerhaft auszuräumen, könnten neue Konflikte die
Rettungsmission in der Bundesliga weiter erschweren.
Wer ist Manuel Riemann?
Manuel
Riemann (*1988) ist ein deutscher Fußballtorhüter, der seit 2015 für
den VfL Bochum spielt. Mit 290 Pflichtspielen für den Verein ist er eine
Schlüsselfigur. Seine Stärken liegen in seiner Erfahrung und seinen
Reflexen auf der Linie.
Wer ist Ilja Kaenzig?
Ilja
Kaenzig ist Geschäftsführer des VfL Bochum und verantwortlich für die
strategische und sportliche Ausrichtung des Klubs. Zuvor war er unter
anderem für Hannover 96 und den Karlsruher SC tätig. Mehr über den VfL Bochum.
Was ist der VfL Bochum?
Der
VfL Bochum ist ein deutscher Fußballverein mit Sitz in Bochum,
Nordrhein-Westfalen. Der Klub wurde 1848 gegründet und gehört zu den
traditionsreichsten Vereinen Deutschlands. In der Saison 2023/24 kämpft
der VfL um den Klassenerhalt in der Bundesliga.