Unter den wachsamen Augen des designierten US-Präsidenten Donald Trump und SpaceX-Chef Elon Musk absolvierte die Starship-Rakete am Dienstag ihren sechsten Testflug. Vom Weltraumbahnhof Starbase in Boca Chica hob die leistungsstärkste Rakete der Welt ab, erreichte erfolgreich die Erdumlaufbahn und stürzte anschließend in den Indischen Ozean.
Anders als beim historischen Testflug im Oktober, bei dem die erste Antriebsstufe namens „Super Heavy“ zur Startrampe zurückkehrte, entschied sich das Kontrollzentrum in Texas diesmal, die Stufe kontrolliert im Golf von Mexiko versinken zu lassen. SpaceX nannte „technische Gründe“ für die Änderung des Plans.
Die Raumfähre „Starship“ meisterte ihren Teil des Fluges erfolgreich, was als bedeutender Fortschritt für die Pläne gilt, eine vollständig wiederverwendbare Rakete für bemannte Mars-Missionen zu entwickeln.
Donald Trump, der Elon Musk zu einem seiner engsten Regierungsberater gemacht hat, zeigte sich begeistert. Schon in seiner ersten Amtszeit setzte Trump auf die Raumfahrt und gründete unter anderem die US-Space Force. Nun verfolgt er das Ziel, den Mars „vor dem Ende meiner Amtszeit“ zu erreichen, wie er im Wahlkampf betonte.
Elon Musk unterstützt diese Vision. Seit Jahren arbeitet SpaceX an Technologien, die langfristig bemannte Missionen zum Mars ermöglichen sollen. Mit der Kombination aus Trumps politischem Einfluss und Musks technischen Innovationen sehen die beiden eine Zukunft, in der die Menschheit den roten Planeten erreicht.
Trotz des Enthusiasmus’ bleibt Kritik nicht aus. Viele befürchten, Musk könnte seine neue politische Rolle nutzen, um Umweltauflagen für Raketenstarts zu umgehen oder Aufträge der NASA und des Pentagon zu beeinflussen. SpaceX profitiert bereits stark von Regierungsverträgen, etwa für den Transport von Astronauten zur ISS oder den Start von Satelliten.
Umweltorganisationen
warnen zudem vor den Auswirkungen der intensiven Raketenstarts auf die
Umwelt. Die Entscheidung, die erste Antriebsstufe im Meer zu entsorgen,
statt sie zurückzuholen, wirft erneut Fragen nach der Nachhaltigkeit von
Musks Plänen auf. OZD/ AFP
OZD-Kommentar:
„Trump und Musk: Eine riskante Reise ins All“
Der Test der Starship-Rakete zeigt die Ambitionen von Elon Musk und Donald Trump – doch er wirft auch Fragen auf. Trumps Vision, den Mars vor Ende seiner Amtszeit zu erreichen, wirkt angesichts der technologischen und logistischen Herausforderungen ambitioniert, wenn nicht gar unrealistisch.
Während die Raumfahrt Fortschritte macht, wächst die Sorge über die politischen und ökologischen Folgen. Trumps enge Zusammenarbeit mit Musk könnte zu Interessenkonflikten führen, die die Glaubwürdigkeit der US-Raumfahrtprogramme gefährden.
Die kommenden Jahre werden zeigen, ob die Träume von Trump und Musk die Menschheit wirklich voranbringen – oder ob sie den Raumfahrtsektor in eine riskante Richtung lenken.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Elon Musk?
Elon
Musk ist Gründer und CEO von SpaceX, Tesla und weiteren innovativen
Unternehmen. Er gilt als einer der einflussreichsten Unternehmer der
Welt und verfolgt seit Jahren das Ziel, den Mars zu kolonisieren.
Was ist SpaceX?
SpaceX
ist ein US-amerikanisches Raumfahrtunternehmen, das 2002 von Elon Musk
gegründet wurde. Es ist bekannt für seine wiederverwendbaren Raketen und
Missionen zur Internationalen Raumstation (ISS). Mehr Infos: Offizielle Website von SpaceX.
Was ist die Starship-Rakete?
Starship
ist eine von SpaceX entwickelte Rakete, die vollständig
wiederverwendbar sein soll. Sie besteht aus der Antriebsstufe „Super
Heavy“ und der Raumfähre „Starship“. Ziel ist es, kostengünstige Reisen
zum Mars und darüber hinaus zu ermöglichen.
Hinweis:
Alle Angaben ohne Gewähr.
Titelbild/Foto: AFP
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