Im hessischen Hanau hat das Landgericht in einem aufsehenerregenden Verfahren gegen eine Bande von Drogenhändlern geurteilt. Der Hauptangeklagte muss für sieben Jahre hinter Gitter, nachdem das Gericht ihn des bandenmäßigen Drogenhandels für schuldig befunden hatte. Die Gruppe soll mit Marihuana und Kokain rund 4,5 Millionen Euro verdient haben.
Neben dem Hauptangeklagten, der als Drahtzieher des Handels fungierte, verurteilte das Gericht drei weitere Personen zu Haftstrafen zwischen zwei Jahren und zehn Monaten sowie vier Jahren und drei Monaten. Eine Mitangeklagte erhielt eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und elf Monaten. Ihnen wurden Beihilfe, Drogenbesitz und die Bereitstellung von Wohnungen als sogenannte "Drogenbunker" nachgewiesen.
Der Hauptangeklagte soll das illegale Geschäft in der Region Maintal organisiert haben, ohne selbst einen Führerschein zu besitzen. Eine Mitangeklagte übernahm daher Kurierfahrten für den Transport der Drogen und des eingenommenen Geldes. Die anderen Mitglieder der Gruppe halfen beim Anbau und der Lagerung der Drogen in verschiedenen Wohnungen.
Das Landgericht betonte in seiner Urteilsbegründung die Professionalität des Vorgehens der Bande und die erhebliche Menge an gehandelten Drogen. Das Gerichtssprecherin hob hervor, dass die Urteile eine deutliche Botschaft senden sollen: Schwerer Drogenhandel werde mit aller Härte des Gesetzes verfolgt.
Quellenangabe:
OZD / ©AFP
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OZD-Kommentar: Härte gegen Drogenhandel – aber reicht das?
Kommentar-Titel: "Strafen allein lösen das Problem nicht"
Kommentar:
Das
Urteil des Landgerichts Hanau setzt ein wichtiges Zeichen: Wer mit
Drogen in großem Stil handelt, muss mit harten Strafen rechnen. Doch
bleibt die Frage: Sind Haftstrafen allein ausreichend, um das Problem
des organisierten Drogenhandels nachhaltig einzudämmen? Die Drahtzieher
profitieren von ausgeklügelten Strukturen und der Verfügbarkeit von
Mittätern. Ohne flankierende Maßnahmen, wie Prävention und gezielte
Ermittlungen in den Netzwerken, wird das Urteil nur ein Tropfen auf den
heißen Stein sein.
Wer ist der Hauptangeklagte?
Der
Hauptangeklagte, dessen Identität aus Datenschutzgründen nicht bekannt
gegeben wurde, gilt als Kopf der Bande. Er organisierte den Handel und
die Logistik, ohne selbst direkt in den Transport involviert zu sein.
Was ist das Landgericht Hanau?
Das
Landgericht Hanau ist eine Justizbehörde in Hessen und zuständig für
schwerwiegende Straftaten in der Region.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Titelbild/Foto: AFP