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Baerbock kämpft in Baku: Geschlechtergerechtigkeit und 1,5-Grad-Ziel in Gefahr!

Außenministerin Baerbock mahnt auf der Klimakonferenz in Baku: Ohne CO2-Minderung bleiben Klimafinanzierung und 1,5-Grad-Ziel unerreichbar. Sie fordert fossilen Ausstieg, erneuerbare Energien und Geschlechtergerechtigkeit – gegen internationalen Widerstand.


„Ohne CO2-Minderung scheitert Klimafinanzierung“ – Baerbock warnt auf COP29

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat auf der UN-Klimakonferenz COP29 in Baku eindringlich davor gewarnt, Klimafinanzierung ohne verbindliche Zusagen zur Reduktion von CO2-Emissionen zu beschließen. Auf einer Pressekonferenz am Freitag erklärte sie: „Klimafinanzierung funktioniert nicht ohne CO2-Minderung.“

Die Folgen und Schäden des Klimawandels seien ohne ein entschlossenes Handeln „gar nicht mehr bezahlbar“, warnte Baerbock. Besonders die 1,5-Grad-Zielmarke des Pariser Abkommens von 2015 sei entscheidend, um den Klimawandel einzudämmen.

Neue Finanzziele, aber kaum CO2-Beschlüsse

In Baku wurden parallel neue Beschlussentwürfe veröffentlicht. Die aserbaidschanische Konferenzleitung schlägt vor, die jährlichen Beiträge der Industriestaaten bis 2035 auf 250 Milliarden Dollar (240 Milliarden Euro) zu erhöhen. Insgesamt sollen aus unterschiedlichen Quellen jährlich 1,3 Billionen Dollar generiert werden.

Baerbock kritisierte jedoch, dass der Text keine verbindlichen Aussagen zur Minderung von Treibhausgasen enthält. „Das kann nicht funktionieren, wenn wir fossile Energien nicht drastisch reduzieren“, betonte sie.

Die Ministerin forderte, die Beschlüsse der COP28 in Dubai, darunter die Verdopplung der Energieeffizienz und den Ausstieg aus fossilen Energien, verbindlich in die aktuellen Texte aufzunehmen. Doch es gibt Widerstand. Vor allem Saudi-Arabien soll laut Baerbock versuchen, diese Fortschritte rückgängig zu machen.

China und Golfstaaten in der Pflicht

Baerbock sprach sich zudem dafür aus, dass auch Länder wie China und die reichen Golfstaaten stärker zur Klimafinanzierung beitragen. Im Gegenzug könnten sie bei Naturkatastrophen selbst von den Mitteln profitieren. „Es ist nur fair, dass die größten Emittenten Verantwortung übernehmen“, sagte die Ministerin.

Geschlechtergerechtigkeit als Zankapfel

Ein weiterer Streitpunkt ist die Geschlechtergerechtigkeit. Frauen und Mädchen seien nach Baerbocks Angaben „14 Mal stärker von Klimafolgen betroffen als Männer“. Trotzdem gebe es Widerstand gegen die Verankerung dieses Themas in den Beschlüssen. Baerbock betonte, dass ohne eine klare Perspektive auf Genderfragen keine ganzheitliche Lösung gefunden werden könne.

Baerbock verlängert Aufenthalt in Baku

Eigentlich wollte Baerbock noch am Freitagabend nach Berlin zurückkehren. Doch angesichts der stockenden Verhandlungen kündigte sie an, länger in Baku zu bleiben, um sich weiter für verbindliche Beschlüsse einzusetzen. „Jetzt beginnen die entscheidenden Stunden“, sagte sie.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar: "Ohne klare CO2-Ziele bleibt Klimafinanzierung ein Feigenblatt"

Kommentar-Titel: „Keine Klimahilfen ohne Emissionsreduktion“

Kommentar:
Die Klimakonferenz in Baku steht an einem entscheidenden Punkt: Finanzierungsversprechen von 1,3 Billionen Dollar jährlich mögen ambitioniert klingen, doch ohne klare Maßnahmen zur CO2-Reduktion drohen sie zu verpuffen. Baerbock hat recht, wenn sie darauf besteht, den Ausstieg aus fossilen Energien und den Ausbau erneuerbarer Energien in den Fokus zu rücken.

China und die Golfstaaten müssen Verantwortung übernehmen. Doch ob sich diese Nationen angesichts des globalen Wirtschaftsklimas tatsächlich bewegen, bleibt fraglich. Die nächsten Stunden werden zeigen, ob die COP29 ein Meilenstein oder nur ein weiterer Schritt im Klimaschatten wird.

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Was ist das 1,5-Grad-Ziel?
Das 1,5-Grad-Ziel ist eine Vereinbarung des Pariser Abkommens von 2015, die Klimaerwärmung im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter auf maximal 1,5 Grad Celsius zu begrenzen.

Wer ist Annalena Baerbock?
Annalena Baerbock (*1980) ist seit 2021 deutsche Außenministerin und Mitglied der Grünen. Sie setzt sich international für Klimaschutz und Menschenrechte ein.

Alle Angaben ohne Gewähr.

Titelbild/Foto: AFP

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