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Trump 2.0: Habeck verspricht starkes Europa als Antwort auf „America First“

„Kein Duckmäusertum, sondern Stärke Europas!“Wir sind vorbereitet“: Habeck signalisiert Zuversicht vor neuer Trump-Regierung

Robert Habeck zeigt sich kämpferisch: Deutschland und Europa sind bereit, auf eine erneute Trump-Regierung selbstbewusst zu reagieren. Der Wirtschaftsminister setzt auf Dialog und Geschlossenheit, warnt aber vor möglichen Handelskonflikten.

Habeck: Europa ist bereit für Trump

Berlin – Mit der Rückkehr Donald Trumps ins Weiße Haus zeichnet sich eine neue Ära in den transatlantischen Beziehungen ab. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) zeigt sich dennoch zuversichtlich. „Meine Antwort auf Trump lautet nicht Duckmäusertum, sondern Vertrauen in die eigene Stärke. Deutschland ist stark, Europa ist stark“, erklärte Habeck in einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND).

Europa müsse als Einheit agieren, betonte Habeck. „Wir dürfen uns als Europa nicht klein machen, sondern müssen zusammenbleiben.“ Der Kanzlerkandidat der Grünen kündigte an, den Dialog mit den USA zu suchen, stellte jedoch klar, dass die EU auf eine harte Linie Trumps vorbereitet sei. „Wenn die neue US-Administration Hardball spielt, werden wir gemeinsam als Europäische Union selbstbewusst returnieren.“

„America First“: Handelskonflikte am Horizont?

Die Wiederwahl Trumps könnte insbesondere den transatlantischen Handel belasten. Schon während seiner ersten Amtszeit setzte der Republikaner auf eine protektionistische „America First“-Politik, die zu Spannungen mit Europa führte. In Brüssel sieht man Trumps Kurs als „Zeitenwende“ für die EU und die Nato.

Habeck betonte, dass die geopolitischen Herausforderungen – von der globalen Sicherheit bis zum Klimaschutz – zu groß seien, um die Beziehungen zwischen den USA und der EU zu gefährden. Dennoch bleibt unklar, wie Trumps Rückkehr die künftige Zusammenarbeit in strategischen Bereichen beeinflussen wird.

Ein starkes Europa als Gegengewicht

Habeck sieht die Antwort Europas in seiner Geschlossenheit. „Ich sage, dass ich mit den USA weiter eng zusammenarbeiten muss und will“, erklärte er. Doch Deutschland und die EU müssten ihre eigenen Interessen entschlossen verteidigen. Besonders im Hinblick auf Handelsfragen, Energiepolitik und Sicherheit fordert Habeck ein selbstbewusstes Auftreten der EU.

OZD / ©AFP

 

OZD-Kommentar: Habecks Mut: Die richtige Strategie gegen Trump?

Robert Habeck sendet mit seiner Haltung gegenüber Donald Trump ein wichtiges Signal: Europa darf sich nicht einschüchtern lassen. Doch wie geschlossen ist die EU tatsächlich? Während Deutschland und Frankreich oft als Vorreiter auftreten, ziehen einige osteuropäische Staaten nicht immer an einem Strang – etwa in Handels- oder Klimafragen.

Die Rückkehr Trumps könnte alte Konflikte neu entfachen: von Strafzöllen bis zu einem möglichen Rückzug aus multilateralen Abkommen. Europa wird sich beweisen müssen, ob es nicht nur rhetorisch, sondern auch praktisch als starker globaler Akteur auftreten kann.

Habecks Ansatz, auf Dialog und Stärke zu setzen, ist zweifellos richtig. Doch wird die EU geschlossen genug agieren, um Trumps protektionistische Politik in Schach zu halten? Die kommenden Monate werden entscheidend sein.

Biographien und Erklärungen

Wer ist Robert Habeck?

Robert Habeck ist Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz und Kanzlerkandidat der Grünen. Der studierte Philosoph begann seine politische Karriere in Schleswig-Holstein und ist seit 2018 einer der Vorsitzenden der Partei Bündnis 90/Die Grünen. Mehr Informationen auf seiner offiziellen Website.

Was bedeutet „America First“?

„America First“ war das zentrale Motto von Donald Trumps Politik während seiner ersten Amtszeit (2017–2021). Es beschreibt eine protektionistische Ausrichtung, die die Interessen der USA in den Vordergrund stellt – oft auf Kosten internationaler Zusammenarbeit. Details auf Wikipedia.


Alle Angaben ohne Gewähr.

Foto: AFP