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Raketenhagel und Gegenangriffe: Hisbollah und Israel im erbitterten Schlagabtausch

Israel und die Hisbollah liefern sich schwere Kämpfe: Raketenangriffe, Drohnenoperationen und Luftschläge prägen das Wochenende. Dutzende Tote, Hunderte Verletzte – der Nahost-Konflikt eskaliert weiter.

Nahost-Konflikt: Gewalt zwischen Israel und Hisbollah eskaliertHisbollah-Angriffe: Raketen und Drohnen im Einsatz

Am Wochenende haben die Kämpfe zwischen der libanesischen Hisbollah-Miliz und Israel eine neue Stufe der Gewalt erreicht. Die pro-iranische Miliz feuerte laut israelischer Armeeangaben rund 160 Geschosse auf israelisches Territorium. Ziel der Angriffe waren laut Hisbollah-Angaben hochrangige militärische Einrichtungen, darunter der Stützpunkt Glilot nahe Tel Aviv, der die geheime Einheit 8200 der israelischen Armee beherbergt, sowie ein Marinestützpunkt in Aschdod.

Israel berichtete von Verletzten und Schäden durch die Angriffe. In Petach Tikwa nahe Tel Aviv wurden mehrere Fahrzeuge zerstört, ein Haus durch Geschosssplitter beschädigt. Laut Gesundheitsdiensten wurden elf Menschen verletzt, einer davon schwer.

Israel schlägt zurück: Luftangriffe im Libanon

Die israelische Luftwaffe reagierte mit massiven Angriffen auf Ziele im Libanon. In Süd-Beirut sowie in anderen Regionen zerstörten Luftschläge mehrere Gebäude. In der Hauptstadt Beirut wurde ein achtstöckiges Wohngebäude im Viertel Basta getroffen, wodurch mindestens 45 Menschen ums Leben kamen. Libanesische Sicherheitskreise vermuten, dass der Angriff einem hochrangigen Hisbollah-Mitglied galt – eine Anwesenheit solcher Personen wurde jedoch von der Miliz bestritten.

Internationale Besorgnis: Forderungen nach Waffenstillstand

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell besuchte am Sonntag Beirut und rief zu einem sofortigen Waffenstillstand auf. Er betonte die Bedeutung der UN-Resolution 1701, die bewaffnete Gruppen im libanesischen Grenzgebiet zu Israel verbieten soll.

Hintergrund: Dauerhafte Eskalation

Der Konflikt verschärft sich seit dem Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, bei dem über 1.200 Menschen getötet wurden. Seither hat die Hisbollah eine zweite Front eröffnet, was die Spannungen in der Region weiter anheizt. Mehr als 60.000 Menschen im Norden Israels wurden vertrieben, während im Libanon die humanitäre Lage immer kritischer wird.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:

Eskalationsspirale ohne Ende?
Die erneuten Angriffe zeigen, dass der Nahost-Konflikt auf eine gefährliche Eskalationsstufe zusteuert. Besonders beunruhigend ist die Intensität der Angriffe, die zivile und militärische Ziele gleichermaßen treffen. Die Möglichkeit, dass andere Akteure wie der Iran oder regionale Milizen in den Konflikt eingreifen, erhöht die Gefahr einer großflächigen Auseinandersetzung.

Die internationale Gemeinschaft steht unter Druck, diplomatische Lösungen zu finden. Doch ob Resolutionen wie die UN-1701 in einem zunehmend polarisierten Umfeld umsetzbar sind, bleibt fraglich. Sollten die Kämpfe anhalten, droht nicht nur im Libanon, sondern in der gesamten Region eine humanitäre Katastrophe.

Biographien und Erklärungen

Wer ist Hassan Nasrallah?

Hassan Nasrallah ist der Generalsekretär der libanesischen Hisbollah und eine Schlüsselfigur im Konflikt mit Israel. Er ist seit 1992 im Amt und bekannt für seine pro-iranische Ausrichtung. Weitere Informationen finden Sie hier.

Was ist die UN-Resolution 1701?

Diese Resolution wurde nach dem Libanonkrieg 2006 verabschiedet und zielt darauf ab, die Entwaffnung nichtstaatlicher Gruppen im Libanon sicherzustellen und eine Waffenruhe zwischen Israel und dem Libanon zu gewährleisten. Mehr Details gibt es hier.


Alle Angaben ohne Gewähr.

Foto: AFP