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Trump setzt auf alte Garde: Jamieson Greer als neuer Handelsbeauftragter nominiert

Trump-Team formiert sich: Jamieson Greer und Kevin Hassett übernehmen Schlüsselpositionen

Donald Trump will Jamieson Greer als Handelsbeauftragten nominieren. Der Anwalt gilt als Architekt der Zölle gegen China und wird eine zentrale Rolle in Trumps Plänen für neue Handelskriege spielen. Ein Blick auf das neue Team und die Strategie.

Mit der Nominierung von Jamieson Greer als Handelsbeauftragten stellt Donald Trump die Weichen für eine aggressive Handelspolitik. Greer war bereits in Trumps erster Amtszeit zentral an der Umsetzung von Zöllen beteiligt und gilt als Architekt des damaligen Handelskriegs mit China.

"Jamieson spielte während meiner ersten Amtszeit eine Schlüsselrolle bei der Verhängung von Zöllen gegen China und andere Länder, um unfaire Handelspraktiken zu bekämpfen", erklärte Trump am Dienstag. Der Anwalt, der zuvor Stabschef des Handelsbeauftragten Robert Lighthizer war, bringt die nötige Erfahrung mit, um Trumps ambitionierte Pläne umzusetzen. Zuletzt war Greer Partner in einer Anwaltskanzlei, wo er seine Expertise im internationalen Handelsrecht vertiefte.

Neben Greer hat Trump auch Kevin Hassett, seinen ehemaligen Wirtschaftsberater, für die Leitung des Nationalen Wirtschaftsrats vorgesehen. Beide Nominierungen unterstreichen Trumps Entschlossenheit, die wirtschaftspolitische Linie seiner ersten Amtszeit fortzuführen.

Howard Lutnick, Unternehmer und China-Kritiker, wurde bereits letzte Woche als Handelsminister nominiert. Ihm soll die "direkte Verantwortung für das Büro des Handelsbeauftragten" übertragen werden, was seine Rolle in der Umsetzung der Handelsagenda zusätzlich stärkt.

Trump hat angekündigt, höhere Zölle auf Importe aus China, Mexiko und Kanada zu verhängen. Diese Maßnahmen, die er per Dekret umsetzen kann, sind ein zentraler Bestandteil seiner Strategie zur Stärkung der US-Wirtschaft. Sie stoßen jedoch auf Kritik von Ökonomen, die vor Gegenmaßnahmen und höheren Kosten für Verbraucher warnen.

Die Rückkehr zu Trumps Zollpolitik könnte zu einer weiteren Eskalation der Spannungen mit wichtigen Handelspartnern führen. Vor allem China dürfte auf die geplanten Maßnahmen empfindlich reagieren. Gleichzeitig könnten auch Verbündete wie Kanada und Mexiko neue Spannungen erleben, da Trump seine Politik nicht auf geopolitische Freundschaften beschränkt.

OZD/AFP

OZD-Kommentar:

Eine aggressive Rückkehr zur Zollpolitik: Chance oder Risiko?

Mit der Nominierung von Jamieson Greer und der Wiederaufnahme seiner protektionistischen Wirtschaftspolitik setzt Donald Trump auf ein bewährtes Rezept – mit ungewissen Erfolgsaussichten. Die geplanten Zölle könnten zwar kurzfristig die heimische Wirtschaft schützen, riskieren jedoch, internationale Handelsbeziehungen weiter zu belasten.

Der Fokus auf unilaterale Maßnahmen könnte insbesondere mit China zu einer erneuten Eskalation führen. Auch Verbündete wie Kanada und Mexiko dürften sich unter Druck gesetzt fühlen. Die zentrale Frage bleibt, ob die US-Wirtschaft langfristig von diesem Ansatz profitieren wird oder ob die erhöhten Kosten für Verbraucher und Unternehmen Trumps Kurs letztlich untergraben.

Mit einem wirtschaftspolitisch angespannten Jahr 2024 im Blick wird es spannend, wie der Senat und die internationalen Partner auf diese Nominierungen reagieren.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Jamieson Greer?
Jamieson Greer ist ein US-amerikanischer Anwalt mit Schwerpunkt auf Handelsrecht. Er war Stabschef des Handelsbeauftragten Robert Lighthizer während Trumps erster Amtszeit und spielte eine Schlüsselrolle bei der Umsetzung von Zöllen gegen China.

Wer ist Kevin Hassett?
Kevin Hassett ist ein Wirtschaftswissenschaftler und war bereits Trumps Wirtschaftsberater. Er wird den Nationalen Wirtschaftsrat leiten und gilt als Befürworter protektionistischer Maßnahmen.

Was ist der Nationale Wirtschaftsrat?
Der Nationale Wirtschaftsrat (National Economic Council) ist ein Beratergremium des US-Präsidenten, das die wirtschaftspolitische Ausrichtung der Regierung koordiniert.

Was ist der Handelsbeauftragte der USA?
Der Handelsbeauftragte (USTR) ist ein Regierungsamt, das für die Verhandlung und Durchsetzung internationaler Handelsabkommen verantwortlich ist.

Alle Angaben ohne Gewähr.

Foto: AFP