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Perfide Drohungen gegen das Trump-Team

Drohungen gegen Trump-Team: Bomben- und Gewaltandrohungen schockieren USA

Die Vereinigten Staaten stehen unter Schock: Mitglieder des designierten Kabinetts von Donald Trump und ihre Familien sind Ziel von Drohungen geworden. Bombenwarnungen, falsche Polizeialarme und weitere Vorfälle haben in den vergangenen Stunden die Sicherheitsbehörden in Alarmbereitschaft versetzt. Die Sprecherin von Trumps Übergangsteam, Karoline Leavitt, bestätigte am Mittwoch in Washington mehrere Drohungen gegen Nominierte der neuen Regierung sowie deren Angehörige.

Zu den prominentesten Betroffenen gehört Elise Stefanik, Trumps designierte UN-Botschafterin. Auf dem Heimweg von Washington nach New York wurde sie über eine Bombendrohung gegen ihr Haus informiert. „Ich war mit meinem Mann und meinem kleinen Sohn unterwegs, als ich davon erfuhr. Es ist unvorstellbar, dass meine Familie Ziel solcher Angriffe wird“, sagte Stefanik.

Lee Zeldin, der zukünftige Leiter der Umweltbehörde EPA, berichtete von einer Rohrbombendrohung gegen sein Haus. „Eine pro-palästinensische Botschaft wurde an unser Haus geschickt. Glücklicherweise waren meine Familie und ich nicht zuhause und sind in Sicherheit“, schrieb er in sozialen Medien.

Auch weitere Mitglieder des Trump-Teams sollen betroffen sein. Laut Berichten von Fox News erhielten CIA-Kandidat John Ratcliffe und der für das Verteidigungsministerium nominierte Pete Hegseth ähnliche Drohungen. Die Polizei und das FBI erklärten, sie nähmen jede Bedrohung ernst und untersuchten die Vorfälle umfassend.

Die Drohungen kommen in einer politisch aufgeladenen Atmosphäre. Trumps Nominierungen wurden teils scharf kritisiert, da viele seiner Kandidaten als treue Gefolgsleute und aufgrund fehlender Erfahrung umstritten sind. Dennoch ist der Senat, in dem die Republikaner seit der Wahl am 5. November die Mehrheit zurückerobert haben, weitgehend auf Trumps Linie und dürfte die meisten Nominierungen durchwinken.

Diese Eskalation der Gewaltbereitschaft gegen politische Akteure in den USA zeigt jedoch, wie polarisiert das Land ist. Trumps Wiederwahl war bereits von mehreren Attentatsversuchen überschattet worden. Zuletzt entging er im Juli in Pennsylvania nur knapp einem Anschlag, und im September wurde ein Mann verhaftet, der angeblich plante, in West Palm Beach auf Trump zu schießen.

Die Behörden rufen unterdessen zur Ruhe auf und betonen, dass Drohungen gegen Politiker und ihre Familien „inakzeptabel“ seien. Trump selbst hat sich bisher nicht zu den Vorfällen geäußert, aber Beobachter rechnen damit, dass er das Thema in den kommenden Tagen öffentlich ansprechen wird.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:

Drohungen gegen Politiker: Eine beunruhigende Eskalation der Gewaltkultur

Die Drohungen gegen Mitglieder des Trump-Teams sind mehr als nur Einzelfälle – sie sind ein beunruhigendes Symptom einer zunehmenden Verrohung der politischen Kultur in den USA. Bomben- und Gewaltandrohungen, falsche Polizeialarme und gezielte Einschüchterungen zeigen, wie sehr die Grenze zwischen verbaler Hetze und tatsächlichen Gewalttaten verschwimmt.

Das Ziel solcher Drohungen ist klar: Angst schüren, politische Entscheidungen beeinflussen und den öffentlichen Diskurs vergiften. Doch sie erreichen das Gegenteil: Sie entlarven die Radikalisierung in Teilen der Gesellschaft und schaffen ein Klima, das demokratische Prozesse untergräbt.

Die politische Polarisierung in den USA hat längst die Sicherheit der politischen Akteure und ihrer Familien erreicht. Der Schutz von Politikern und Regierungsmitgliedern ist nicht nur eine Sicherheitsfrage, sondern auch eine Frage des gesellschaftlichen Zusammenhalts. Angriffe auf Einzelpersonen sind Angriffe auf das demokratische System als Ganzes.

Die Drohungen gegen Trumps Kabinett verdeutlichen die Dringlichkeit, Hass und Hetze entschlossen entgegenzutreten – egal aus welcher politischen Richtung sie kommen. Eine Demokratie lebt von Debatte, nicht von Einschüchterung. Es ist an der Zeit, klare Grenzen zu ziehen, bevor diese Gewaltspirale außer Kontrolle gerät.

Biographien und Erklärungen

Wer ist Elise Stefanik?
Elise Stefanik ist eine republikanische Kongressabgeordnete aus New York und wurde von Donald Trump als zukünftige US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen nominiert.

Was ist das Trump-Übergangsteam?
Das Übergangsteam organisiert den reibungslosen Übergang der Regierung nach der Wahl eines neuen Präsidenten. Es ernennt Kabinettsmitglieder und plant die Politik der kommenden Administration.

Was bedeutet „Swatting“?
„Swatting“ ist das absichtliche Herbeirufen der Polizei zu einem falschen Notfall, oft mit dem Ziel, Angst und Chaos zu erzeugen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild/Foto: AFP