Der 1. FC Kaiserslautern hat mit einer eiskalten Vorstellung gegen Schalke 04 die eigenen Ambitionen auf den Aufstieg untermauert und die Krise der Königsblauen weiter verschärft. Beim 3:0-Auswärtserfolg in der ausverkauften Veltins-Arena waren die Pfälzer in allen Belangen überlegen. Besonders tragisch: Lauterns Top-Torjäger Ragnar Ache musste nach seinem Führungstreffer verletzt ausgewechselt werden.
Schalke, das zuletzt dreimal in Folge nicht verloren hatte, begann vor 62.000 frenetischen Fans engagiert. Doch die erste Unachtsamkeit wurde sofort bestraft. Nach einer präzisen Hereingabe von Filip Kaloc traf Ache in der zwölften Minute per Direktabnahme – sein neuntes Saisontor in nur 13 Spielen. Kaiserslautern zeigte sich in der Folge wie schon in den vergangenen Wochen äußerst effizient, während Schalke trotz aller Bemühungen im Abschluss harmlos blieb.
Kurz vor der Pause dann der Schockmoment für die Gäste: Ache blieb nach einem Sprint ohne Gegnereinwirkung am rechten Bein verletzt liegen. Der Angreifer musste gestützt von Betreuern ausgewechselt werden. "Es sieht nicht gut aus", erklärte Trainer Markus Anfang nach der Partie. "Das ist ein bitterer Abend für ihn, aber wir hoffen, dass es nichts Schwerwiegendes ist."
In der zweiten Halbzeit dominierte erneut die Effektivität des FCK das Geschehen. Daniel Hanslik erhöhte in der 52. Minute mit einem überlegten Abschluss ins linke untere Eck, bevor Daisuke Yokota nur neun Minuten später die schläfrige Schalker Defensive mit dem 3:0 bestrafte. Die Gäste verteidigten ihre Führung anschließend routiniert und ließen die überforderten Schalker offensiv ins Leere laufen.
Für den FC Schalke wird die Lage immer bedrohlicher. Nach einer Woche voller Unruhe durch Äußerungen des ehemaligen Trainers Karel Geraerts und die Aufhebung der Abmahnung von Torhüter Ralf Fährmann droht der Traditionsklub den Abstiegsrängen noch näherzukommen. Die Lauterer hingegen bleiben seit sechs Spielen ungeschlagen und schieben sich vorübergehend auf den zweiten Tabellenplatz.
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OZD-Kommentar:
Schalke taumelt weiter: Lautern zeigt, wie gnadenlos die 2. Liga sein kann
Der 1. FC Kaiserslautern spielt sich in die Spitzengruppe der 2. Bundesliga – und Schalke 04? Der Traditionsverein verliert nicht nur ein weiteres Spiel, sondern auch weiter an Glaubwürdigkeit.
Das Duell in der Veltins-Arena war nicht nur eine sportliche Offenbarung für den FCK, sondern auch eine bittere Lehrstunde für die Königsblauen. Die Unruhe rund um die Personalie Ralf Fährmann und die Nachwehen der Ära Geraerts scheinen das Team weiterhin zu lähmen. Trainerwechsel, Diskussionen hinter den Kulissen und sportliche Inkonstanz – Schalke zeigt eindrücklich, wie schwer es ist, in der 2. Liga Fuß zu fassen.
Kaiserslautern hingegen liefert ein Paradebeispiel für Effizienz und Teamgeist. Auch ohne überlegene Spielanteile versteht es der FCK, seine Chancen eiskalt zu nutzen. Besonders beeindruckend: Die mentale Stärke der Pfälzer, die sich von der hitzigen Atmosphäre nicht beeindrucken ließen.
Die Personalie Ragnar Ache wirft jedoch einen Schatten auf den Erfolg des FCK. Der Angreifer, der in dieser Saison regelmäßig liefert, könnte für eine längere Zeit ausfallen – ein herber Rückschlag. Doch genau diese Situation wird zeigen, wie tief die Substanz des Teams von Markus Anfang tatsächlich ist.
Für Schalke wird die Luft im Tabellenkeller dünner. Der einstige Champions-League-Dauerteilnehmer droht, ein weiteres Jahr in der 2. Liga zu versinken – oder noch schlimmer. Ein Umdenken in der Führung und eine konsequente sportliche Ausrichtung sind jetzt zwingend nötig. Andernfalls könnte sich der Abstiegskampf in eine noch bitterere Realität verwandeln.
Biographien und Erklärungen
Wer ist Ragnar Ache?
Ragnar
Ache ist ein deutscher Stürmer und Top-Torjäger des 1. FC
Kaiserslautern. Mit neun Treffern in 13 Spielen gehört er zu den
gefährlichsten Angreifern der 2. Bundesliga.
Was bedeutet der Abstiegskampf in der 2. Bundesliga?
In
der 2. Bundesliga kämpfen die drei letztplatzierten Teams darum, nicht
in die 3. Liga abzusteigen. Platz 16 spielt in der Relegation, während
die Plätze 17 und 18 direkt absteigen.
Warum herrscht Unruhe bei Schalke?
Der
FC Schalke 04 hat mit internen Querelen und sportlicher Inkonstanz zu
kämpfen. Zuletzt sorgten Aussagen des Ex-Trainers Karel Geraerts und die
Rücknahme einer Abmahnung gegen Ralf Fährmann für Kritik an der
Vereinsführung.
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