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Kein Platz für Migrantenflüge

Trump-Anfrage für Migranten-Abschiebungen abgelehnt: Bahamas stellen sich quer

Die Bahamas haben einen Vorschlag aus dem Team des designierten US-Präsidenten Donald Trump abgelehnt, Migranten aus anderen Ländern aufzunehmen. In einer Mitteilung, die am Donnerstag veröffentlicht wurde, erklärte die Regierung von Ministerpräsident Philip Davis, dass das Angebot, wonach die Bahamas Abschiebeflüge von Migranten aus anderen Ländern akzeptieren sollten, nach eingehender Prüfung abgelehnt wurde. Nach dieser Entscheidung gab es keine weiteren Gespräche mit dem Übergangsteam von Trump.

Der Inselstaat, der mit rund 400.000 Einwohnern ein beliebtes Touristenziel im Atlantik ist, befindet sich in unmittelbarer Nähe zum südlichen US-Bundesstaat Florida. Trotz der geografischen Nähe und der Rolle, die die Bahamas in der Migrationspolitik der Region spielen könnten, lehnten die Bahamas die Anfrage entschieden ab.

Im Vorfeld hatte Donald Trump in seiner Wahlkampagne angekündigt, im Falle einer Wiederwahl die größte Massenabschiebung von Migranten ohne Papiere in der Geschichte der USA zu veranlassen. Trump hatte zudem vorgeschlagen, das Militär für diese Operation einzusetzen und Internierungslager für die betroffenen Migranten zu errichten.

Das Trump-Team hat laut Berichten von NBC News eine Liste von Ländern erstellt, die potenziell Migranten aufnehmen könnten, darunter neben den Bahamas auch Panama, Grenada und das britische Überseegebiet Turks- und Caicosinseln. Diese Staaten wurden als mögliche Aufnahmeorte für abgeschobene Migranten betrachtet, was die Beziehungen zwischen den USA und diesen Ländern möglicherweise belasten könnte.

Die Bahamas haben jedoch betont, dass sie keine Verantwortung für die Aufnahme von Migranten übernehmen wollen, die nicht aus dem eigenen Land stammen. Dieser Schritt könnte angesichts der anhaltenden Spannungen über die US-Migrationspolitik und die Behandlung von Migranten ein politisches Signal an die USA senden.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:

Bahamas setzen Zeichen gegen Trumps Migrationspolitik: Ein Ablehnung mit Signalwirkung

Die Entscheidung der Bahamas, den Vorschlag der Trump-Übergangsregierung abzulehnen, setzt ein klares Zeichen in der internationalen Migrationspolitik. Angesichts der Tatsache, dass Trump mit seiner Drohung einer groß angelegten Abschiebungswelle und Internierungslagern in der Vergangenheit für Aufsehen sorgte, ist die ablehnende Haltung der Bahamas ein mutiger Schritt. Die Bahamas positionieren sich damit nicht nur als souveräner Staat, der seine eigenen Grenzen und politischen Entscheidungen respektiert, sondern auch als ein Land, das sich gegen unfaire Belastungen durch die Migrationspolitik der USA zur Wehr setzt. In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob andere Länder ähnlich reagieren oder ob die USA weiterhin Druck auf ihre Nachbarn ausüben werden.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Philip Davis?
Philip Davis ist der Ministerpräsident der Bahamas. Er trat sein Amt im September 2021 an und ist Mitglied der Progressive Liberal Party. Unter seiner Führung hat sich das Land in mehreren internationalen politischen Fragen positioniert, darunter auch bei der Ablehnung von Trumps Migrationsplänen. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Regierung der Bahamas.

Wer ist Donald Trump?
Donald Trump ist der 45. Präsident der Vereinigten Staaten und kandidiert erneut für die Präsidentschaftswahlen 2024. Während seiner ersten Amtszeit setzte er sich mit harter Rhetorik gegen illegale Migration ein und kündigte Maßnahmen wie die Trennung von Familien an der Grenze und die Einrichtung von Internierungslagern an. Weitere Informationen finden Sie auf der offiziellen Website von Donald Trump.

Was ist die Migrationspolitik der USA unter Donald Trump?
Die Migrationspolitik von Donald Trump war von strengen Maßnahmen gegen illegale Einwanderung geprägt. Dies beinhaltete die Errichtung von Grenzmauern, die Durchsetzung von Abschiebungen und die Einführung von restriktiven Maßnahmen gegen Migranten ohne Papiere. Weitere Informationen finden Sie auf der Wikipedia-Seite von Donald Trump.

Foto: AFP

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