Im Berliner Zoo wurden im August die Pandazwillinge Meng Hao und Meng Tian geboren, die deutschen Spitznamen Leni und Lotti tragen. Die 3,5 Monate alten Pandamädchen sind die jüngsten Kinder von Meng Meng und Jiao Qing, den einzigen Großen Pandas in Deutschland. Seit Mitte Oktober können Zoobesucher täglich eines der Jungtiere bestaunen.
Es ist erst das zweite Mal in der deutschen Geschichte, dass Pandas geboren wurden. Bereits 2019 erregten Meng Mengs Söhne Pit und Paule große Aufmerksamkeit, bevor sie nach Chengdu, China, übersiedelten. Auch Leni und Lotti werden eines Tages dorthin ziehen, da alle im Ausland geborenen Pandas Eigentum Chinas bleiben.
Die sogenannten Pandadiplomatie Chinas, bei der die Tiere als internationale Botschafter verliehen werden, war auch bei der Namensverkündung ein Thema. Der chinesische Botschafter Deng Hongbo nahm persönlich an der Zeremonie teil und hob die Bedeutung der Pandas als Symbol der Freundschaft hervor.
Meng Meng und Jiao Qing leben seit 2017 in Berlin als Leihgabe auf Zeit. Ihre niedlichen Zwillinge, die nun langsam die Welt des Zoos entdecken, sind ein Publikumsmagnet – für die Berliner und Gäste aus aller Welt.
afd
OZD-Kommentar:
Pandaglück oder diplomatische Strategie?
Die Geburt von Meng Hao und Meng Tian begeistert die Öffentlichkeit, doch sie wirft auch Fragen auf: Ist diese Freude über die süßen Panda-Jungtiere Teil einer größeren politischen Strategie? Chinas Pandadiplomatie zeigt sich geschickt – durch die Vergabe dieser seltenen Tiere wird eine weiche Form der Machtausübung betrieben.
Doch abseits aller Politik bleiben die Pandas für Besucher vor allem ein Symbol des Lebens und der Hoffnung. Ihre Anziehungskraft erinnert uns an die Bedeutung des Artenschutzes. Wie wird der Berliner Zoo das mediale und emotionale Interesse nutzen? Vielleicht, um die Botschaft des Naturschutzes noch stärker zu verankern.
In den kommenden Monaten werden Leni und Lotti weiterhin Besucher in Scharen anziehen. Ihre zukünftige Reise nach Chengdu wird vermutlich ebenso große Aufmerksamkeit erregen wie ihre Geburt. Der Zoo wird diese Phase sicherlich nutzen, um den Schutz dieser gefährdeten Art international stärker ins Bewusstsein zu rücken.
Biographien und Erklärungen
Wer ist Meng Meng? Meng Meng ist eine Große Panda-Dame, die seit 2017 im Berliner Zoo lebt. Sie ist Mutter von vier Panda-Jungtieren und ein wichtiger Teil von Chinas Pandadiplomatie.
Was ist Pandadiplomatie?
Die Pandadiplomatie ist eine chinesische Praxis, bei der Große Pandas an
Zoos weltweit ausgeliehen werden, um politische und kulturelle
Beziehungen zu stärken.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP