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Nach fünf Jahren Restaurierung: Notre-Dame öffnet ihre Tore – und Trump, Macron und Selenskyj treffen sich

Gut fünf Jahre nach dem verheerenden Brand wird Notre-Dame wieder eröffnet. Tausende Gäste, darunter prominente Staatschefs wie Trump und Selenskyj, feiern den Wiederaufbau – während politische Gespräche im Hintergrund stattfinden.

Fünf Jahre nach dem verheerenden Brand, der die Pariser Kathedrale Notre-Dame schwer beschädigte, öffnet das weltberühmte Gotteshaus am Samstag erneut seine Türen. In den frühen Morgenstunden versammelten sich bereits die ersten Schaulustigen an den Absperrungen rund um die Kathedrale, um einen Blick auf die restaurierte Kirche zu erhaschen. Trotz der schlechten Wetterbedingungen, die die Feierlichkeiten in die Kathedrale selbst verlegten, bleibt das Ereignis von historischer Bedeutung.

Zur feierlichen Wiedereröffnung werden etwa 40 Staats- und Regierungschefs erwartet, darunter der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und der designierte US-Präsident Donald Trump. Ein Höhepunkt wird die Ansprache von Präsident Emmanuel Macron sein, die nun im Inneren der Kathedrale stattfinden wird – ein Umstand, der in Frankreich aufgrund der strikten Trennung von Kirche und Staat auf kritische Stimmen stößt.

„Es ist ein Wunder, dass die Kathedrale heute wieder in solchem Glanz erstrahlt“, sagte Erzbischof Laurent Ulrich der AFP. Der helle, gereinigte Sandstein verleiht dem Gebäude ein neues, strahlendes Aussehen, das die historische Bedeutung noch verstärkt. Während die religiöse Feierlichkeiten mit Psalmen, Lobliedern und einer Weihe der Orgel ihren Höhepunkt finden, wird ein zusätzliches Kulturprogramm mit Musikern wie Lang Lang ebenfalls zur Feier beitragen. Das Kulturprogramm war wegen des schlechten Wetters bereits vorab aufgenommen worden und wird später ausgestrahlt.

Die Eröffnungsfeier wird von etwa 600 Sicherheitskräften gesichert, und auch die politischen Dimensionen des Ereignisses sind nicht zu übersehen. Neben den offiziellen Feiern werden auch zahlreiche politische Gespräche geführt. Präsident Macron wird um 16.00 Uhr den designierten US-Präsidenten Donald Trump und um 17.00 Uhr den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj empfangen. Ob es zu einem persönlichen Gespräch zwischen Trump und Selenskyj kommt, ist noch nicht bekannt, aber es könnte für die Zukunft der US-Politik gegenüber der Ukraine von Bedeutung sein.

Für Trump ist dies seine erste Auslandsreise nach dem Wahlsieg im November 2024. Nach seiner Rückkehr auf die internationale Bühne wird erwartet, dass er in seiner Außenpolitik, insbesondere in Bezug auf die Ukraine, klare Akzente setzen möchte. Der Abend wird mit einem Dinner im Elysée-Palast fortgesetzt, bei dem hochrangige politische Vertreter der Welt zusammenkommen.

Interessanterweise ist EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen nicht anwesend, obwohl sie ihre Teilnahme zunächst angekündigt hatte. Der Grund für ihre Absage sind die anhaltenden politischen Spannungen in Frankreich bezüglich ihrer Rolle bei der Förderung des Mercosur-Freihandelsabkommens, das in Frankreich auf breite Kritik stößt.

Die restaurierte Notre-Dame, die nach dem Brand von 2019 mit Spenden aus aller Welt in Höhe von 846 Millionen Euro wiederaufgebaut wurde, steht nun als Symbol für den Wiederaufbau und die internationale Solidarität. Bereits am Sonntag wird eine Messe mit 150 Bischöfen und vielen Vertretern der Gesellschaft stattfinden.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:
Notre-Dame und der geopolitische Kontext: Ein symbolischer Moment mit weitreichenden Folgen

Die Wiedereröffnung von Notre-Dame markiert nicht nur einen kulturellen und religiösen Meilenstein, sondern könnte auch als Katalysator für politische Gespräche und Beziehungen dienen. Inmitten dieser Feierlichkeiten werden Themen wie der Ukraine-Konflikt und die zukünftige US-Außenpolitik zu einem Brennpunkt. Besonders die Begegnung zwischen Trump und Selenskyj könnte eine erste Antwort auf die geopolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre geben. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Moment den Weg für ein neues politisches Verständnis ebnet.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Emmanuel Macron?
Emmanuel Macron ist der Präsident der Französischen Republik und Gründer der politischen Bewegung „La République En Marche!“. Er wurde 2017 gewählt und 2022 wiedergewählt, wobei er eine pro-europäische Politik und eine starke Rolle Frankreichs auf der internationalen Bühne verfolgt. Offizielle Website

Wer ist Donald Trump?
Donald Trump ist der 45. Präsident der USA und Unternehmer, der durch seine populistische Politik und seine unorthodoxe Amtsführung weltweit bekannt wurde. Er kehrt nun als designierter Präsident nach seiner Wahl im November 2024 auf die internationale Bühne zurück. Offizielle Website

Wer ist Wolodymyr Selenskyj?
Wolodymyr Selenskyj ist der Präsident der Ukraine und trat sein Amt 2019 an. Er führte das Land durch den russischen Überfall auf die Ukraine und wurde weltweit als Symbol des Widerstands und der Hoffnung für die Ukraine anerkannt. Offizielle Website

Was ist Notre-Dame?
Notre-Dame de Paris ist eine der berühmtesten Kathedralen der Welt und ein Meisterwerk der gotischen Architektur. Nach einem verheerenden Brand 2019, bei dem der Dachstuhl zerstört wurde, wurde die Kathedrale restauriert und öffnet nun wieder ihre Türen. Wikipedia

Foto: AFP

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