Donald Trump, der designierte US-Präsident, hat in einem Interview mit NBC News ein klares Ultimatum an die NATO-Partner gerichtet: Sollten diese nicht mehr für die Verteidigung ausgeben, könnte er einen Austritt der USA aus dem Militärbündnis „absolut“ in Betracht ziehen. "Sie müssen ihre Rechnungen bezahlen", betonte Trump, der bereits während seiner ersten Amtszeit die NATO-Staaten immer wieder kritisierte. Die USA tragen einen erheblichen Teil der finanziellen Last der Allianz, und Trump warf den europäischen Verbündeten vor, sich zu wenig an den Verteidigungsausgaben zu beteiligen.
„Wenn sie uns nicht fair behandeln, dann ist ein Ausstieg eine Option, die ich durchaus in Erwägung ziehen würde“, so Trump weiter. Der designierte Präsident, der sein Amt am 20. Januar antreten wird, machte klar, dass er seine Haltung aus der Zeit seiner ersten Präsidentschaft beibehalten möchte. Damals hatte er wiederholt gefordert, dass die europäischen Länder ihre Verteidigungsbudgets erhöhen, um die USA nicht übermäßig zu belasten. Trump hatte auch erklärt, dass er nicht garantiert, NATO-Mitglieder im Falle eines Angriffs zu verteidigen, wenn diese ihren finanziellen Verpflichtungen nicht nachkämen. In einem provokanten Statement sagte er, dass er den Russen sogar "erlauben" würde, mit den säumigen Staaten "zu tun, was immer sie wollen".
Trump hatte diese Haltung schon während seiner ersten Amtszeit immer wieder betont, was zu Spannungen innerhalb des Bündnisses führte. Die Drohungen, die USA aus der NATO zurückzuziehen, wurden von vielen internationalen Experten als riskanter Schritt angesehen, da sie das westliche Militärbündnis destabilisieren und das Gleichgewicht in der internationalen Politik gefährden könnten.
Die NATO-Partner, insbesondere europäische Mitglieder wie Deutschland, hatten immer wieder betont, dass sie die Verteidigungsausgaben in den letzten Jahren erhöht haben. Doch Trump bleibt skeptisch, was die tatsächliche Umsetzung der Verpflichtungen angeht. Mit dieser erneuten Drohung könnte er einen weiteren dramatischen Schritt in der internationalen Diplomatie einleiten, der weitreichende Folgen für die transatlantische Partnerschaft und die globale Sicherheitsarchitektur haben könnte.
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OZD-Kommentar:
Trump und die NATO: Eine Zukunft unter Vorbehalt?
Trump macht keine Anstalten, seine Haltung gegenüber der NATO zu ändern. Die Drohung, die USA aus dem Militärbündnis zurückzuziehen, könnte tiefgreifende Konsequenzen für das transatlantische Bündnis haben. Sollte er tatsächlich ernst machen, könnte dies nicht nur das Vertrauen in die Sicherheitsgarantien der NATO erschüttern, sondern auch die geopolitische Landschaft erheblich verändern. Es bleibt abzuwarten, wie die europäischen Partner auf diese erneuten Drohungen reagieren werden – werden sie endlich den geforderten Beitrag leisten, oder wird der Bruch mit den USA unvermeidlich? Die kommenden Monate könnten wegweisend für die Zukunft der NATO und die transatlantischen Beziehungen werden.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Donald Trump?
Donald John Trump, geboren am 14. Juni 1946, ist ein amerikanischer Unternehmer und Politiker. Er war von 2017 bis 2021 der 45. Präsident der Vereinigten Staaten und ist als Mitglied der Republikanischen Partei bekannt. Vor seiner politischen Karriere war Trump Immobilienmagnat und TV-Persönlichkeit. Seine erste Amtszeit war von kontroversen politischen Entscheidungen und einer oft spaltenden Rhetorik geprägt.
Was ist die NATO?
Die North Atlantic Treaty Organization (NATO) ist ein militärisches Bündnis, das 1949 gegründet wurde, um die westlichen Demokratien im Kalten Krieg zu schützen. Zu den 30 Mitgliedsstaaten gehören unter anderem die USA, Kanada, Großbritannien und Deutschland. Die NATO basiert auf dem Prinzip der kollektiven Verteidigung, das in Artikel 5 des Vertrags festgelegt ist: Ein Angriff auf ein Mitglied wird als Angriff auf alle Mitglieder betrachtet.
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