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„Ampel-Aus“ ist Wort des Jahres 2024

Die Gesellschaft für deutsche Sprache hat „Ampel-Aus“ zum Wort des Jahres 2024 gewählt. Der Begriff steht für das Ende der Ampelkoalition in Deutschland und sorgte für großes mediales Echo.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat das Wort „Ampel-Aus“ zum Wort des Jahres 2024 gekürt. Dieser Begriff, der für das Ende der Ampelkoalition auf Bundesebene steht, dominierte die öffentliche Diskussion und sorgte für eine große Aufmerksamkeit. Die Entlassung von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) durch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am 6. November und der darauffolgende Rücktritt mehrerer FDP-Minister waren ausschlaggebend für den Bedeutungsgehalt des Wortes. Die GfdS hob hervor, dass der Begriff „Ampel-Aus“ durch seine Alliteration (beide Bestandteile beginnen mit „A“) und die ungewöhnliche Verwendung der Präposition „aus“ als Substantiv besonders auffiel.

Das „Ampel-Aus“ übertönte sogar den Ausgang der US-Präsidentschaftswahl, die ebenfalls im November bekannt wurde. Der Begriff „Ampelzoff“ war bereits im letzten Jahr unter den Wörtern des Jahres vertreten.

Auf Platz zwei landete der Begriff „Klimaschönfärberei“, der die Praxis beschreibt, die Auswirkungen des Klimawandels zu verharmlosen oder zu beschönigen, etwa durch Unternehmen, die sich umweltfreundlicher darstellen, als sie in Wirklichkeit sind.

Der dritte Platz ging an „kriegstüchtig“, ein Begriff, der durch die Forderung von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) nach einer „kriegsfähigen“ Bundeswehr bis 2029 bekannt wurde. Die anschließende Debatte über die militärische Vorbereitung Deutschlands spaltete die Meinungen.

Mit „Rechtsdrift“ auf Platz vier wird die Verschiebung der politischen Stimmung in Deutschland nach rechts beschrieben, insbesondere durch den Erfolg populistischer Parteien bei Landtags- und Europawahlen.

Die Liste wird von weiteren Begriffen wie „generative Wende“ (fünfter Platz), das „Selbstbestimmungsgesetz“ (sechster Platz) und „Life-Work-Balance“ (siebter Platz) ergänzt. Der Begriff „Messerverbot“ belegt Platz acht, das neue „Angstsparen“ landete auf dem neunten Platz und „Deckelwahnsinn“ rundet die Liste auf Platz zehn ab.

Die GfdS kürt seit 1977 regelmäßig Wörter des Jahres. Entscheidend für die Auswahl ist nicht die Häufigkeit eines Begriffs, sondern seine gesellschaftliche und politische Bedeutung.

OZD/GfdS / ©dpa

OZD-Kommentar:

Sprachliche Reflexion der politischen Lage

Die Wahl von „Ampel-Aus“ zum Wort des Jahres 2024 zeigt deutlich, wie stark politische Umwälzungen das öffentliche Sprachbild prägen. Das Ende der Ampelkoalition war ein Ereignis, das die politische Landschaft in Deutschland tief erschütterte und unmittelbar in den Sprachgebrauch überging. Der Begriff bringt sowohl die Dramatik des Momentums als auch die Dynamik der politischen Kommunikation zum Ausdruck. Die weiteren Begriffe wie „Klimaschönfärberei“ und „kriegstüchtig“ spiegeln das breite gesellschaftliche Interesse an Themen wie Klimawandel und Verteidigungsbereitschaft wider. Es wird deutlich, dass sich die deutsche Sprache zunehmend politisiert und aktuelle Debatten in prägnante Ausdrücke kleidet.


Foto: AFP

Alle Angaben ohne Gewähr.