Der Schach-Weltmeister Ding Liren wankt. Der Chinese, der bis vor kurzem noch die Führung im spannungsgeladenen WM-Kampf gegen den 18-jährigen Herausforderer Dommaraju Gukesh innehatte, geriet in der elften Partie unter enormen Druck und leistete sich einen folgenschweren Fehler. Nach dem heutigen Duell führt der junge Inder nun mit 6:5 Punkten und hat beste Chancen, den Titel zu holen.
Gukesh, der als Außenseiter in das Match ging, zeigte eine starke Leistung, die nicht nur durch seine präzisen Züge, sondern auch durch seine Nervenstärke geprägt war. Schon zu Beginn der Partie geriet Ding Liren unter Zeitdruck. Bei seinem vierten Zug verbrauchte der Weltmeister fast 40 Minuten, während Gukesh mit nur 50 Sekunden auf der Uhr agierte. Dennoch schien es, als könne Ding die Kontrolle wieder übernehmen, bis zu einem folgenschweren Fehler im 28. Zug.
In diesem entscheidenden Moment gab Ding einen Springer auf – ein Fehler, den sich Gukesh nicht entgehen ließ. „Ein atypischer Fehler auf diesem Niveau, aber es hat sich abgezeichnet, dass Ding die Kontrolle verloren hat“, analysierte der deutsche Schach-Bundestrainer Jan Gustafsson die Szene. Dieser Fehler brachte Gukesh den Sieg und damit die Führung in der Serie.
Mit nur noch drei Partien bis zum Ende der Weltmeisterschaft benötigt Ding Liren jetzt dringend einen Sieg, um den Titel zu verteidigen. Zwei der verbleibenden Partien wird er mit den weißen Figuren spielen, was ihm eine strategische Chance geben könnte, das Ruder wieder herumzureißen. Doch Gukesh, der sich in dieser Serie immer wieder als äußerst fokussiert und präzise erwiesen hat, wird alles daran setzen, den Schachthron zu erobern.
Die Partie am Sonntag hat gezeigt, wie schnell sich das Blatt im Schach wenden kann. Während Ding noch in der Lage war, sich in den ersten Zügen zurückzukämpfen, unterlief ihm in der entscheidenden Phase der Partie ein Fehler, der den Weg für Gukesh ebnete. Der junge Inder, der schon als Wunderkind in der Schachwelt gefeiert wird, hat nun die Führung und den Titel in Sichtweite.
Es bleibt abzuwarten, wie sich der Kampf in den kommenden Tagen entwickeln wird. Mit der Chance auf den Weltmeistertitel steht Gukesh an einem Wendepunkt seiner Karriere, während Ding Liren die Nerven und die Präzision aufbringen muss, um das Blatt zu wenden und seinen Titel zu verteidigen.
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OZD-Kommentar:
Schach-WM 2024: Ding Liren steht am Abgrund – Gukesh könnte der neue Schach-König werden
Die Schach-Weltmeisterschaft 2024 hat uns in den letzten Tagen gezeigt, wie spannend und unvorhersehbar das Spiel der Könige ist. Die Führung von Gukesh bedeutet einen dramatischen Wendepunkt, und Ding Liren muss nun all seine Erfahrung und Konzentration aufbringen, um die Wende zu schaffen. Doch in einer derart entscheidenden Phase kann selbst der kleinste Fehler das Blatt wenden. Wenn Gukesh weiterhin seine Form hält, könnte er als der neue Schach-Weltmeister von Singapur hervorgehen. Ein Sieg für Gukesh wäre nicht nur ein Triumph der Jugend, sondern auch ein Signal an die Welt, dass das nächste Schach-Genie bereits auf dem Weg ist. Doch Ding wird sich sicher nicht kampflos geschlagen geben – der Titelkampf bleibt bis zur letzten Partie spannend.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Ding Liren?
Ding Liren ist ein chinesischer Schachspieler und der amtierende Schach-Weltmeister. Er wurde 1992 geboren und zählt zu den besten Schachspielern der Welt. Ding ist bekannt für seine strategische Tiefe und seine Fähigkeit, auch unter Druck ruhig zu bleiben. Er wurde 2018 erstmals als Weltklassespieler anerkannt und strebt an, seinen Titel in diesem Jahr zu verteidigen.
Wikipedia-Link: Ding Liren
Wer ist Dommaraju Gukesh?
Dommaraju Gukesh ist ein 18-jähriger indischer Schachprofi und eines der vielversprechendsten Talente der Schachwelt. Geboren 2006 in Indien, hat er sich schnell einen Namen gemacht und gilt als eines der größten Schachtalente seines Landes. Gukesh ist bekannt für seine Kreativität auf dem Schachbrett und seine schnelle Denkweise, was ihn zu einem ernstzunehmenden Herausforderer bei der Schach-WM macht.
Wikipedia-Link: Dommaraju Gukesh
Foto: AFP
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