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Kehrtwende in der US-Politik: Trump will Ukraine-Unterstützung kürzen

Donald Trump lehnt den Einsatz weitreichender US-Raketen gegen Russland entschieden ab und plant eine radikale Abkehr von der bisherigen Ukraine-Politik. Kritiker befürchten massive Folgen für die Ukraine.

Donald Trump, der designierte Präsident der Vereinigten Staaten, hat sich klar gegen den Einsatz weitreichender Raketen des Typs ATACMS durch die Ukraine ausgesprochen. Diese Raketen, die eine Reichweite von 300 Kilometern haben, könnten Ziele weit im russischen Hinterland treffen. „Ich lehne es vehement ab, Raketen Hunderte von Meilen nach Russland zu schicken. Warum tun wir das?“, sagte Trump in einem Interview mit dem Magazin Time, das am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Das Gespräch fand Ende November statt, nachdem der scheidende Präsident Joe Biden der Ukraine grünes Licht für den Einsatz dieser Raketen gegeben hatte. Seither wurden sie nach russischen Angaben mehrfach eingesetzt, um strategische Ziele hinter der Front anzugreifen.

Trump hat bereits im Wahlkampf eine deutliche Kehrtwende in der Ukraine-Politik angekündigt. Der bisherige Kurs, der Milliardenbeträge und Waffenlieferungen umfasste, sei für ihn nicht tragbar. Sein Ziel: eine Verhandlungslösung, um den Krieg schnell zu beenden. „Ich möchte eine Einigung erreichen, und die einzige Möglichkeit, eine Einigung zu erzielen, besteht darin, nicht aufzugeben“, erklärte er.

Doch Trumps Pläne stoßen auf scharfe Kritik. Beobachter warnen, dass die Ukraine durch ausbleibende US-Unterstützung geschwächt und gezwungen werden könnte, Gebiete an Russland abzutreten. Die USA waren bisher der wichtigste Unterstützer der Ukraine und haben maßgeblich dazu beigetragen, das Land im Konflikt mit Russland zu stabilisieren.

Mit seinem Amtsantritt am 20. Januar könnte Trumps Position zu weitreichenden geopolitischen Veränderungen führen. Die Frage bleibt, wie sich diese neue Haltung auf die internationale Unterstützung der Ukraine und das Kräfteverhältnis im Konflikt mit Russland auswirken wird. OZD

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OZD-Kommentar:

Richtungswechsel mit Folgen: Trumps Haltung könnte die Ukraine verändern
Die angekündigte Abkehr von der bisherigen US-Unterstützungspolitik durch Donald Trump markiert einen Wendepunkt im Ukraine-Konflikt. Während seine Verhandlungsstrategie auf eine schnelle Lösung zielt, droht sie zugleich, die Position der Ukraine erheblich zu schwächen. Die moralische und finanzielle Unterstützung durch die USA war bislang entscheidend, um Russland in Schach zu halten. Sollte Trump tatsächlich Milliardenhilfen und Waffensysteme kürzen, könnten andere westliche Partner ebenfalls zögern, ihren bisherigen Kurs fortzusetzen. Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf diese neue Dynamik reagieren wird.

Prognose: Trumps Strategie könnte bereits in den ersten Monaten seines Amtsantritts erhebliche Spannungen in den transatlantischen Beziehungen auslösen. Die Ukraine wird sich möglicherweise nach alternativen Partnern umsehen müssen, während Russland diese Schwäche ausnutzen könnte.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Donald Trump?
Donald Trump, geboren am 14. Juni 1946, ist ein US-amerikanischer Geschäftsmann, Immobilienmogul und Politiker. Er war von 2017 bis 2021 der 45. Präsident der Vereinigten Staaten und wurde im November 2024 erneut zum Präsidenten gewählt. Seine offizielle Website: donaldjtrump.com.

Wer ist Joe Biden?
Joe Biden, geboren am 20. November 1942, ist ein US-amerikanischer Politiker und war von 2021 bis 2025 der 46. Präsident der Vereinigten Staaten. Biden war zuvor Vizepräsident unter Barack Obama und Senator für den Bundesstaat Delaware.

Was ist ATACMS?
Das Army Tactical Missile System (ATACMS) ist ein taktisches Raketen-System der US-Armee mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern. Es wird zur Präzisionsbekämpfung von Zielen eingesetzt, darunter feindliche Stellungen, Versorgungsrouten und Kommandozentralen.

Was ist die Time?
Time ist ein renommiertes US-amerikanisches Nachrichtenmagazin, das seit 1923 erscheint. Es ist bekannt für seine tiefgehende Berichterstattung und die Wahl der „Person des Jahres“.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP