Der 1. FC Heidenheim hat seine aufstrebende Form in der Conference League endgültig eingebüßt. Nach einem furiosen Start in den Wettbewerb mit drei Siegen folgte nun eine bittere 1:3 (0:2)-Niederlage bei Istanbul Basaksehir, die Heidenheim zum vorletzten Spieltag der Ligaphase auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Trotz des Dämpfers ist den Heidenheimern ein Play-off-Platz so gut wie sicher, doch für die direkte Qualifikation fürs Achtelfinale braucht es am letzten Spieltag Schützenhilfe.
Trainer Frank Schmidt war nach der Partie sichtlich enttäuscht. "Wir sind von der ersten bis zur letzten Sekunde vorgeführt worden", kritisierte er scharf und bemängelte fehlende Leidenschaft und Emotionen. "Ich bin sehr enttäuscht, dass wir diese Elemente nicht aufs Feld gebracht haben."
Die Partie begann denkbar schlecht für Heidenheim. Bereits in der sechsten Minute nutzte Deniz Türüc einen Ballverlust von Paul Wanner im Mittelfeld, um die Gastgeber in Führung zu bringen. Nur zwölf Minuten später erhöhte Miguel Crespo per wuchtigem Nachschuss nach einer Ecke auf 2:0.
Heidenheim fand offensiv kaum statt und wirkte ideenlos. Bereits nach rund 30 Minuten zog Schmidt Konsequenzen und wechselte Paul Wanner und Stürmer Maximilian Breunig aus. Die beste Gelegenheit für die Gäste hatte der eingewechselte Jan Schöppner, dessen Schuss kurz vor der Halbzeit an der Latte landete.
Nach dem Seitenwechsel brachte Mathias Honsak, ebenfalls eingewechselt, kurzzeitig Hoffnung in die Partie. Sein Treffer nach einer Ecke (61.) schien Heidenheim zurück ins Spiel zu bringen, doch der ehemalige Hertha-Stürmer Krzysztof Piatek erstickte diese Hoffnungen nur sieben Minuten später mit dem dritten Tor der Gastgeber.
Mit nur einem Sieg aus den letzten zehn Spielen, darunter sechs Niederlagen in Folge, steht Heidenheim nun unter Zugzwang. Am letzten Spieltag entscheidet sich, ob das Team von Frank Schmidt seine internationalen Ambitionen doch noch wahrmachen kann.
OZD / ©AFPOZD-Kommentar:Emotionen verloren, Chancen verspielt: Heidenheim in der Krise
Die erneute Niederlage in der Conference League offenbart die Schwächen des 1. FC Heidenheim auf internationaler Bühne. Der furiose Auftakt scheint nur noch eine Erinnerung zu sein, denn zuletzt fehlten sowohl defensive Stabilität als auch offensive Kreativität. Trainer Frank Schmidt kritisierte zu Recht die fehlende Leidenschaft seines Teams – eine Eigenschaft, die für den Außenseiter in einem europäischen Wettbewerb essenziell ist.
Die Frage bleibt, ob Heidenheim noch die Wende schafft. Mit einem Play-off-Platz haben sie zwar noch alle Möglichkeiten, doch die momentane Formkurve macht wenig Hoffnung. Wenn Schmidt und sein Team keine schnelle Lösung finden, könnte der internationale Traum schneller enden als erhofft.
Prognose: Am letzten Spieltag muss Heidenheim nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf Schützenhilfe hoffen. Ohne eine klare Leistungssteigerung droht das Aus in der Conference League. Eine Rückbesinnung auf die Anfangserfolge ist dringend nötig.
Biographien und Erklärungen:Wer ist Frank Schmidt?
Frank
Schmidt ist seit 2007 Trainer des 1. FC Heidenheim und damit der
dienstälteste Coach im deutschen Profifußball. Unter seiner Führung
entwickelte sich der Klub von einem Regionalligisten zu einem
Bundesligisten und internationalen Teilnehmer. Mehr über Frank Schmidt
Was ist Istanbul Basaksehir?
Istanbul
Basaksehir ist ein türkischer Fußballklub, der 1990 gegründet wurde.
Der Verein gewann 2020 erstmals die türkische Süper Lig und zählt
seither zu den Spitzenmannschaften des Landes.
Was ist die UEFA Europa Conference League?
Die
UEFA Europa Conference League ist der dritthöchste europäische
Vereinswettbewerb im Fußball. Sie wurde 2021 eingeführt, um kleineren
Klubs eine internationale Bühne zu bieten.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP