Hoffenheim hat sich in der Europa League einen schweren Dämpfer eingehandelt. Gegen den FCSB Bukarest reichte es am Donnerstagabend nur zu einem enttäuschenden 0:0. Nach sechs von acht Partien steht die TSG bei sechs Punkten – und die Hoffnung auf die Play-offs schwindet.
Dabei waren die Kraichgauer vor heimischer Kulisse spielbestimmend. Vor 23.223 Zuschauern in der PreZero Arena zeigte die Mannschaft von Trainer Christian Ilzer zwar Initiative und erspielte sich Chancen, doch die Verwertung ließ stark zu wünschen übrig. „Mit dem Ballbesitz und dem Druck auf Bukarest darfst du das Spiel schon gewinnen“, sagte ein frustrierter Oliver Baumann im Interview. „Es ist möglich gewesen heute.“
Schon früh hätte Hoffenheim in Führung gehen können. Nach zwei Minuten verpasste Jacob Bruun Larsen eine erste Großchance. Doch trotz spielerischer Überlegenheit tat sich die TSG schwer, gegen die kompakte Defensive der Rumänen durchzukommen. Bukarest zeigte sich gelegentlich gefährlich: In der 36. Minute scheiterte Adrian Sut völlig frei aus kurzer Distanz. Die beste Gelegenheit für Hoffenheim vor der Halbzeit hatte erneut Bruun Larsen, dessen Kopfball nach einer Flanke von David Jurasek knapp am Tor vorbeiging (45.+1).
Auch in der zweiten Halbzeit blieb Hoffenheim das aktivere Team. Besonders in der Schlussphase zogen die Gastgeber ein regelrechtes Powerplay auf. Die größte Chance vergab Anton Stach, der aus elf Metern den Ball über das Tor schoss (66.). Doch ein Treffer blieb der TSG verwehrt.
Nun steht Hoffenheim unter Zugzwang. Um einen Platz unter den besten 24 Teams der Ligaphase zu sichern, braucht es dringend Punkte in den verbleibenden Spielen gegen Tottenham Hotspur und RSC Anderlecht. Ilzer hatte vor dem Spiel von „Freude, Lebendigkeit und einer guten Energie“ gesprochen, doch davon war am Ende zu wenig auf dem Platz zu sehen.
OZD
OZD-Kommentar:
Enttäuschung statt Entscheidung: Hoffenheim in der Sackgasse
Das 0:0 gegen Bukarest wirft die TSG Hoffenheim in der Europa League zurück – und verdeutlicht ein zentrales Problem: mangelnde Effizienz. Trotz klarer Dominanz und ausreichend Chancen gelang es dem Team von Christian Ilzer nicht, den Ball über die Linie zu bringen. Es zeigt sich, dass Ballbesitz und Spielkontrolle allein nicht ausreichen, wenn die Kaltschnäuzigkeit fehlt.
Die verbleibenden Aufgaben gegen Tottenham und Anderlecht werden ungleich schwerer. Ilzer muss einen Plan entwickeln, wie seine Mannschaft die fehlende Durchschlagskraft kompensiert. Das reicht von der Verbesserung der Chancenauswertung bis hin zu einer emotionaleren Ansprache. Denn eines ist klar: Ein weiteres Unentschieden oder gar eine Niederlage könnte das internationale Abenteuer abrupt beenden.
Prognose: Hoffenheim steht am Scheideweg. Gegen Tottenham und Anderlecht braucht es nicht nur Punkte, sondern auch ein Signal an die eigenen Fans: dass die Mannschaft in der Lage ist, unter Druck zu performen. Andernfalls droht das vorzeitige Aus in Europa.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Christian Ilzer?
Christian
Ilzer ist seit 2023 Trainer der TSG Hoffenheim. Der Österreicher ist
für seine taktische Flexibilität und offensive Spielweise bekannt. Vor
seinem Engagement in Hoffenheim arbeitete er erfolgreich in der
österreichischen Bundesliga. Mehr über Christian Ilzer
Was ist FCSB Bukarest?
Der
FCSB Bukarest, auch als Steaua Bukarest bekannt, ist einer der
erfolgreichsten Fußballklubs Rumäniens. Mit zahlreichen nationalen
Meisterschaften und einem Sieg im Europapokal der Landesmeister 1986 hat
der Verein eine stolze Tradition.
Was ist die UEFA Europa League?
Die
UEFA Europa League ist der zweithöchste europäische Vereinswettbewerb
im Fußball. Sie bietet Vereinen aus ganz Europa eine Bühne, die sich
nicht für die Champions League qualifiziert haben.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP