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Festnahme in Deutschland: Unterstützer von russischer Hackergruppe enttarnt

Ein 24-Jähriger aus Schleswig-Holstein wurde wegen mutmaßlicher Unterstützung der russischen Hackergruppe "KillNET" festgenommen. Die Gruppe steht im Verdacht, Cyberangriffe im Kontext des Ukraine-Kriegs durchgeführt zu haben.

In Schleswig-Holstein wurde ein 24-jähriger Mann festgenommen, der verdächtigt wird, die russische Hackergruppe "KillNET" unterstützt zu haben. Dies teilte das hessische Landeskriminalamt am Freitag mit. Dem Verdächtigen wird vorgeworfen, die kriminelle Vereinigung im Ausland sowie Computersabotage unterstützt zu haben.

Die Gruppe "KillNET" gilt als ideologisch geprägtes Hackerkollektiv, das Russland im Angriffskrieg gegen die Ukraine unterstützt. Laut Ermittlern ist die Gruppe verantwortlich für zahlreiche Cyberangriffe, darunter Überlastungsattacken auf Server von Nato-Staaten sowie die Zerstörung von Internetressourcen. Zu den Zielen gehörten außerdem die Cybersabotage sicherheitsrelevanter Infrastrukturen und Datendiebstahl.

Der Verdächtige soll diese Angriffe durch die Bereitstellung von Infrastruktur ermöglicht haben. Über einen Messengerdienst bot er laut Ermittlungen kriminelle Dienstleistungen an, die es ermöglichten, solche Angriffe ohne größere technische Kenntnisse umzusetzen. Diese Dienstleistungen bewarb er gezielt innerhalb des "KillNET"-Netzwerks. Dadurch seien bundesweit Angriffe auf Internetpräsenzen in Bereichen wie Sicherheit, Infrastruktur und Finanzen möglich geworden.

Bei einer Durchsuchung der Wohnung des Verdächtigen in Schleswig-Holstein am Donnerstag wurden mehrere Datenträger sichergestellt. Diese sollen nun ausgewertet werden, um weitere Hintergründe aufzudecken. Die Aktion war Teil einer internationalen Ermittlungsoperation, bei der zuvor in Deutschland und Frankreich drei weitere Verdächtige festgenommen wurden.

OZD

OZD-Kommentar:

Cyberkriminalität als neue Kriegsfront

Die Festnahme des mutmaßlichen Unterstützers von "KillNET" zeigt, wie eng die Verflechtungen zwischen Cyberkriminalität und geopolitischen Konflikten inzwischen geworden sind. Hackergruppen wie "KillNET" agieren nicht nur als Kriminelle, sondern auch als Werkzeuge staatlicher Akteure, um politische Ziele durch digitale Angriffe zu erreichen.

Die Unterstützung solcher Gruppen durch Einzelpersonen, die ihre Dienstleistungen gezielt anbieten, unterstreicht, wie wichtig internationale Kooperation bei der Bekämpfung von Cyberkriminalität ist. Mit der Digitalisierung wird die Bedrohung durch Cyberangriffe immer globaler, was sowohl private als auch staatliche Akteure herausfordert.

Prognose: In den kommenden Monaten dürfte die Kooperation zwischen den Strafverfolgungsbehörden der betroffenen Staaten intensiviert werden. Zudem werden schärfere Gesetze zur Regulierung und Überwachung von IT-Infrastrukturen diskutiert.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist "KillNET"?
"KillNET" ist ein ideologisch geprägtes Hackerkollektiv, das Russland unterstützt. Die Gruppe führt Cyberangriffe auf kritische Infrastrukturen von Nato-Staaten aus und ist bekannt für Überlastungsangriffe und Datendiebstahl. Mehr Informationen: Wikipedia zu KillNET.

Was ist das hessische Landeskriminalamt (LKA)?
Das hessische LKA ist die zentrale Ermittlungsbehörde für schwerwiegende Straftaten in Hessen, darunter auch Cyberkriminalität. Es koordiniert länderübergreifende Ermittlungen und arbeitet mit internationalen Partnern zusammen. Mehr Informationen: Website des hessischen LKA.