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Blutiges Ende einer heimlichen Liebe: Messerattacke führt zu Haftstrafe

Ein tödlicher Streit in einer geheimen Liebesbeziehung führte zu mehr als 70 Messerstichen. Nach erfolgreicher Revision hat das Kölner Landgericht das Strafmaß im aufsehenerregenden Fall neu festgelegt

Im aufsehenerregenden Fall um die tödliche Messerattacke auf einen Liebhaber hat das Landgericht Köln ein neues Urteil gefällt. Der 34-jährige Angeklagte wurde zu sechs Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt. Damit fiel die Strafe geringer aus als im ersten Prozess, bei dem das Strafmaß siebeneinhalb Jahre betrug. Der Bundesgerichtshof (BGH) hatte das ursprüngliche Urteil kassiert und eine neue Verhandlung angeordnet.

Im Fokus der Neuverhandlung stand die Frage, ob es sich um einen minderschweren Fall von Totschlag handelt. Der BGH bemängelte, dass das erste Urteil nicht ausreichend begründet hatte, warum derartige mildernde Umstände ausgeschlossen wurden. Es wurde festgestellt, dass der spätere Täter zunächst selbst vom Opfer mit einem Messer bedroht und gewürgt wurde.

Der Hintergrund des Falls ist eine über Jahre andauernde heimliche homosexuelle Beziehung, die der Angeklagte trotz seiner Ehe und Kinder zu verbergen suchte. Der tödliche Streit entbrannte, als der Liebhaber drohte, die Affäre publik zu machen. Die Auseinandersetzung endete im November 2022 im Kölner Königsforst mit mehr als 70 Messerstichen.

Mit dem Urteil setzt das Gericht ein weiteres Kapitel in diesem emotional aufgeladenen Fall, der durch die Verstrickung aus Liebe, Gewalt und Geheimhaltung geprägt ist. ozd

Kommentar:

Tragödie hinter verschlossenen Türen
Dieser Fall zeigt, wie zerstörerisch ein Leben in Doppelmoral sein kann. Die heimliche Beziehung, die Angst vor Enthüllung und die daraus resultierende Eskalation führten zu einer unfassbaren Tragödie. Dass die Justiz den Tathergang differenziert betrachtet, ist wichtig, jedoch bleibt die Frage: Hätte dieser Konflikt mit gesellschaftlicher Offenheit vermieden werden können?

Prognose: Der Fall wird nicht nur juristisch, sondern auch gesellschaftlich weiter diskutiert werden. In den nächsten Wochen könnten Debatten um den Umgang mit gleichgeschlechtlichen Beziehungen in konservativen Strukturen aufflammen. ozd

Biographien und Erklärungen:

Wer ist der Angeklagte?
Der 34-jährige Mann ist Familienvater und war verheiratet, während er eine jahrelange heimliche Beziehung zu seinem späteren Opfer unterhielt. Seine Identität wurde aus Schutzgründen nicht öffentlich gemacht.

Was ist der Bundesgerichtshof (BGH)?
Der Bundesgerichtshof in Karlsruhe ist das höchste deutsche Gericht in Zivil- und Strafsachen. Er prüft, ob bei Urteilen Verfahrens- oder Rechtsfehler vorlagen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP