Berlin, 7.5.2020 Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat zu Beginn der Corona-Pandemie das Save-Konzept entwickelt. Als Level-1-Klinik steuert die Charité dabei berlinweit die Belegung der Intensivbetten und versorgt die schwersten Fälle. Zusätzlich werden die intensivpflichtigen Patienten in anderen Krankenhäusern der Region telemedizinisch mitbetreut.
Das intensivmedizinische Netzwerk der teilnehmenden Kliniken wird stetig ausgebaut: Alle Berliner Level-2-Kliniken wurden mit Telemedizin-Equipment ausgestattet. Es finden derzeit bis zu 60 Visiten pro Tag statt, dabei sind 25 Visitenroboter im Einsatz.
Die intensivmedizinische Therapie ist für schwer kranke und beatmete
Covid-19-Patienten von entscheidender Bedeutung. Die Behandlung ist
medizinisch sehr anspruchsvoll und die Erfahrung der Intensivmediziner
und Fachpflegekräfte spielt eine zentrale Rolle. Die Berliner
Universitätsmedizin ist auf die Behandlung von schwersterkrankten
Patienten mit akutem Lungenversagen spezialisiert. Um für alle
intensivpflichtigen Patienten einen hohen Qualitätsstandard zu
gewährleisten, unterstützen Charité-Experten die anderen Krankenhäuser
per Tele-Visite bei der evidenzbasierten Therapie und tauschen sich mit
den behandelnden Ärztinnen und Ärzten aus.
„Wir stellen die intensivmedizinische Erfahrung der Charité und den evidenzbasierten Wissensstandard breit zur Verfügung und unterstützen die Versorgung intensivpflichtiger Patienten auf anderen Intensivstationen in der Region – dieser kollegiale Austausch ist im Ernstfall bei Beatmungspatienten enorm wichtig“, betont Prof. Dr. Claudia Spies, Direktorin der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin.
Die sogenannte telemedizinische Intensivstation basiert auf dem Innovationsfondsprojekt ERIC**. Zu der Kommunikationsplattform gehört auch der Visitenroboter Vita für die Stationen vor Ort. Per Audio- und Video-Übertragung schalten sich die Charité-Experten zur gemeinsamen Visite dazu. „Die Vita kann mit der Kamera nahe an den Patienten heranfahren. Wir erarbeiten gemeinsam mit dem Behandlungsteam vor Ort Strategien und können im Bedarfsfall beraten und unterstützen“, erklärt Dr. Björn Weiß, Oberarzt der Klinik für Anästhesiologie mit Schwerpunkt operative Intensivmedizin und Koordinator des ERIC-Projekts. Dazu zählen beispielsweise die Anwendung der Bauchlage, die Einstellung des Beatmungsgerätes oder die Dosierung der Medikamente.
Das telemedizinische Verfahren hat sich bereits im Rahmen des Innovationsfondsprojekts seit drei Jahren als sicher und zuverlässig erwiesen.
Charité
Anmerkung: Gerade auch in Quarantänezeiten scheint mir der Visitenroboter sehr hilfreich zu sein. So können sich Fachleute aktiv einschalten und wertvolle medizinische Hinweise geben.