Katharina Schmid bleibt das Maß aller Dinge im Skisprung-Weltcup der Frauen. Die siebenmalige Weltmeisterin aus Oberstdorf hat auch das zweite Springen im chinesischen Zhangjiakou gewonnen und damit ihren dritten Saisonsieg eingefahren. Auf der kleinen Olympiaschanze von 2022 setzte sich die 28-Jährige mit zwei nahezu perfekten Sprüngen auf 98 und 98,5 Meter souverän vor Ema Klinec aus Slowenien und der Österreicherin Lisa Eder durch.
Mit ihrem 18. Weltcupsieg baute Schmid ihre Führung im Gesamtweltcup weiter aus. "Ich bin einfach super happy über meine Leistungen und die Konstanz, die ich zeigen konnte", sagte die strahlende Siegerin. Nach ihrem Erfolg am Samstag bewies sie auch im zweiten Wettbewerb ihre außergewöhnliche Form und unterstrich ihre Ambitionen für den weiteren Verlauf der Saison.
Die deutsche Mannschaft zeigte insgesamt eine solide Teamleistung. Selina Freitag, Dritte im Gesamtweltcup, rehabilitierte sich mit Platz sechs, nachdem sie tags zuvor lediglich auf Rang 17 gelandet war. Juliane Seyfarth belegte den 16. Platz, während Alvine Holz mit Rang 21 ihr bestes Weltcup-Ergebnis erzielte.
Das deutsche Team hatte sich frühzeitig dazu entschieden, in Bestbesetzung nach Zhangjiakou zu reisen und die außergewöhnliche Schanzenanlage als Vorbereitung zu nutzen. Diese Strategie zahlte sich aus: Schmid hatte bereits in der Vorwoche beide Springen des Intercontinental Cups an derselben Stätte gewonnen.
Die futuristische Schanze von Zhangjiakou, die für die Olympischen Winterspiele 2022 gebaut wurde und geschätzte 100 Millionen Dollar kostete, war erstmals seit den Spielen Austragungsort internationaler Wettkämpfe. Während die Frauen dort mit dem Weltcup vertreten sind, stehen für die Männer keine Springen auf der Anlage an. ozd
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Eine neue Ära des Skisprungs?
Katharina Schmid ist aktuell kaum zu stoppen – ihre Konstanz und Dominanz lassen die Konkurrenz alt aussehen. Mit ihrem dritten Saisonsieg untermauert sie ihren Anspruch auf den Gesamtweltcup und zeigt, wie wichtig strategische Planung und gezielte Vorbereitung sind.
Die Entscheidung des deutschen Teams, frühzeitig nach Zhangjiakou zu reisen und die Schanze intensiv zu testen, hat sich als goldrichtig erwiesen. Es zeigt, wie wichtig es ist, sich auch auf vermeintlich ungewohnte Bedingungen einzustellen. Doch die Frage bleibt: Warum werden keine Männer-Weltcups auf dieser beeindruckenden Anlage geplant? Die Kosten für diese Schanze werfen Zweifel an der nachhaltigen Nutzung solcher Prestigeprojekte auf.
Prognose: Mit dieser Form ist Katharina Schmid die klare Favoritin für die kommenden Wettbewerbe und die Vierschanzentournee. Für ihre Konkurrentinnen wird es schwer, ihr diese Saison den Rang abzulaufen.
Biographien und Erklärungen:Wer ist Katharina Schmid?
Katharina
Schmid ist eine deutsche Skispringerin aus Oberstdorf. Sie wurde 1995
geboren und zählt mit sieben Weltmeistertiteln zu den erfolgreichsten
Athletinnen ihrer Disziplin. Ihr Debüt im Weltcup gab sie 2011, seitdem
hat sie zahlreiche Podestplätze und Weltcupsiege errungen. Sie ist
bekannt für ihre technische Präzision und mentale Stärke. Mehr über Katharina Schmid auf der offiziellen FIS-Seite.
Was ist der Skisprung-Weltcup?
Der
Skisprung-Weltcup ist die wichtigste Wettkampfserie im internationalen
Skispringen. Er wird seit 1979 jährlich von der FIS organisiert und
umfasst Wettbewerbe an verschiedenen Orten weltweit. Die Athleten
sammeln Punkte für den Gesamtweltcup, der am Ende der Saison den besten
Springer bzw. die beste Springerin kürt.
Was ist die Schanze in Zhangjiakou?
Die
Schanzenanlage in Zhangjiakou, China, wurde für die Olympischen
Winterspiele 2022 gebaut. Sie umfasst eine Groß- und eine Normalschanze
und besticht durch ihr futuristisches Design. Seit den Spielen war sie
kaum genutzt, sodass die aktuellen Wettbewerbe einen wichtigen Test für
die Nachhaltigkeit der Anlage darstellen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP