Es ist ein Moment für die Geschichtsbücher: Die SV Elversberg, als Aufsteiger in die Saison gestartet, hat zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga erklommen. Mit einem souveränen 3:0-Sieg beim Abstiegskandidaten Eintracht Braunschweig gelang dem Team von Trainer Horst Steffen nicht nur der vierte Erfolg aus den letzten fünf Spielen, sondern auch ein emotionaler Meilenstein.
„Das ist nahezu unglaublich“, strahlte Steffen bei Sky: „Es ist ein tolles Gefühl und eine tolle Zwischenbilanz, die wir erspielt haben.“ Nach diesem Triumph stehen die Saarländer punktgleich mit dem SC Paderborn und dem 1. FC Köln an der Spitze, jedoch mit dem besseren Torverhältnis.
Das Spiel in Braunschweig begann ausgeglichen. Die Gastgeber, die vor heimischem Publikum zuletzt eine starke Serie hingelegt hatten, verzeichneten zunächst die besseren Chancen. Johan Gomez (9.) und Rayan Philippe (23.) verpassten jedoch knapp die Führung. Elversberg, bemüht um Kontrolle, hatte seinerseits Mühe, klare Torchancen zu kreieren.
Die zweite Halbzeit brachte die Wende. Fisnik Asllani zeigte, warum er derzeit zu den stärksten Offensivspielern der Liga zählt. Zunächst staubte er nach einem abgefälschten Schuss des eingewechselten Muhammed Damar zur Führung ab (62.), dann ließ er mit einem spektakulären Dribbling und seinem zweiten Treffer (79.) die mitgereisten Fans jubeln. Maurice Neubauer setzte in der Nachspielzeit (90.+1) mit einem strammen Schuss den Schlusspunkt.
Eintracht Braunschweig musste nicht nur die Niederlage, sondern auch das Ende einer fünf Spiele andauernden Heimserie hinnehmen. Die Löwen bleiben damit auf dem vorletzten Tabellenplatz und stehen vor schwierigen Wochen.
Elversberg hingegen ist auf Kurs und beweist, dass die Saison weit mehr ist als nur ein „Aufsteiger-Märchen“. Mit einer starken Defensive, spielerischen Raffinesse und einem effektiven Angriff ist die Mannschaft längst ein ernstzunehmender Anwärter auf den Durchmarsch in die Bundesliga. ozd
Ein Aufsteiger schreibt Geschichte – aber wie lange hält die Euphorie?
Die SV Elversberg hat die 2. Liga auf den Kopf gestellt. Mit intelligentem Fußball und einem beeindruckenden Lauf beweist das Team, dass es nicht nur mithalten, sondern dominieren kann. Doch so beeindruckend die Entwicklung ist, die kommenden Wochen könnten eine Bewährungsprobe werden. Die Konkurrenz wird sich auf Elversberg einstellen, die Belastung steigt, und die Tabellenführung bringt zusätzlichen Druck mit sich.
Prognose: Sollte das Team von Horst Steffen die Leistung bis zur Winterpause stabil halten, ist die Sensation eines direkten Aufstiegs mehr als nur möglich. Doch der Grat zwischen Märchen und Realität ist schmal – Rückschläge könnten der Euphorie schnell einen Dämpfer verpassen.
Wer ist Horst Steffen?
Horst
Steffen ist der Trainer der SV Elversberg und einer der
Hauptverantwortlichen für den sensationellen Erfolg des Teams. Der
54-Jährige begann seine Trainerkarriere im Nachwuchsbereich, bevor er
Stationen bei Vereinen wie Preußen Münster und den Stuttgarter Kickers
hatte. Seit 2020 ist Steffen in Elversberg tätig und hat das Team mit
einem attraktiven Spielstil von der Regionalliga bis an die Spitze der
2. Liga geführt.
Wer ist Fisnik Asllani?
Fisnik
Asllani, geboren 2002, ist einer der Shootingstars der 2. Liga. Der
deutsche Stürmer mit kosovarischen Wurzeln spielt seit 2022 bei
Elversberg und hat sich schnell als einer der torgefährlichsten Spieler
etabliert. Seine Schnelligkeit, Technik und Kaltschnäuzigkeit vor dem
Tor machen ihn zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Teams.
Was ist die 2. Fußball-Bundesliga?
Die
2. Fußball-Bundesliga ist die zweithöchste Spielklasse im deutschen
Profifußball. Gegründet 1974, spielen 18 Teams pro Saison um den
Aufstieg in die Bundesliga oder kämpfen gegen den Abstieg in die 3.
Liga. Sie gilt als eine der stärksten zweiten Ligen der Welt, bekannt
für ihre Ausgeglichenheit und spannende Duelle.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP