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Nordkoreanische Soldaten im Ukraine-Krieg: Südkorea meldet 1100 Opfer

Der Ukraine-Krieg eskaliert weiter: Rund 1100 nordkoreanische Soldaten wurden getötet oder verletzt, während Russland seine Offensive in Donezk ausbaut. Präsident Selenskyj attackiert den slowakischen Premier Fico scharf für dessen Moskau-Besuch. Alle Hintergründe hier.

Im anhaltenden Krieg zwischen Russland und der Ukraine steigt die Zahl der Opfer weiter. Laut Schätzungen des südkoreanischen Generalstabs haben nordkoreanische Truppen, die an der Seite Russlands kämpfen, bereits rund 1100 Verluste durch Tod oder Verletzungen erlitten. Nach Angaben der USA und Südkoreas sind etwa 10.000 nordkoreanische Soldaten in Russland stationiert, von denen viele in der Grenzregion Kursk und an der Front in der Ostukraine kämpfen.

Pjöngjang liefert zudem Raketenwerfer, Panzerartillerie und Kamikaze-Drohnen an Russland, wie südkoreanische Nachrichtendienste berichten. Diese Unterstützung erfolgte nach einem im Juni 2023 unterzeichneten Verteidigungspakt zwischen Russland und Nordkorea, der die militärische Zusammenarbeit zwischen den Ländern deutlich intensivierte. Seit Oktober 2023 gibt es Berichte über nordkoreanische Truppen, die in den Konflikt eingreifen.

Während Moskau den Gewinn der Ortschaft Storoschewoje in der Region Donezk verkündete, verschärft sich die geopolitische Lage weiter. Russische Truppen versuchen vor dem Amtsantritt des designierten US-Präsidenten Donald Trump, möglichst viel Territorium zu erobern. Trump hatte bereits angekündigt, die US-Militärhilfe für die Ukraine zu kürzen und könnte Kiew zu Zugeständnissen gegenüber Russland drängen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kritisierte unterdessen scharf den slowakischen Ministerpräsidenten Robert Fico, der sich in Moskau mit Kreml-Chef Wladimir Putin traf. Selenskyj warf Fico vor, Putin bei der Finanzierung des Krieges zu helfen. "Wir glauben, dass eine solche Unterstützung für Putin unmoralisch ist", schrieb Selenskyj auf X. Fico, der als einer der wenigen europäischen Regierungschefs enge Beziehungen zu Moskau pflegt, lehnt weitere Militärhilfen für die Ukraine ab und setzt auf Friedensgespräche mit Russland.

Der Besuch Ficos stand im Zusammenhang mit russischen Gaslieferungen. Der Transitvertrag für russisches Gas durch die Ukraine läuft Ende Dezember aus, und Kiew hat erklärt, diesen Vertrag nicht verlängern zu wollen. Die Slowakei, die stark von russischem Gas abhängig ist, fürchtet eine Energiekrise.

Mit den jüngsten Entwicklungen wird die Situation an der Front und in der internationalen Diplomatie immer komplexer. Während Russland seine Angriffe verstärkt, setzt die Ukraine weiterhin auf westliche Unterstützung. Gleichzeitig verschieben sich die geopolitischen Allianzen durch Akteure wie Nordkorea und europäische Politiker wie Fico, die Moskaus Position stärken.

OZD / ©AFP

Kommentar: Der Ukraine-Krieg und die wachsende Gefahr einer globalen Eskalation

Die Einbindung nordkoreanischer Soldaten und Waffen in den Ukraine-Krieg markiert eine neue Dimension der internationalen Beteiligung an diesem Konflikt. Russland nutzt gezielt Verbündete wie Nordkorea, um seine militärischen Kapazitäten zu stärken, was die Lage für die Ukraine weiter verschärft. Mit den wachsenden Verlusten nordkoreanischer Truppen zeigt sich jedoch, dass Moskau immer verzweifelter nach Ressourcen greift.

Die Kritik von Präsident Selenskyj an Robert Fico offenbart zudem, wie gespalten Europa im Umgang mit Russland ist. Während Länder wie die Slowakei weiterhin Gasdeals mit Moskau aushandeln, sieht die Ukraine ihre Unterstützung im Westen bröckeln – insbesondere mit Blick auf den designierten US-Präsidenten Donald Trump.

Prognose:
Russland wird weiterhin versuchen, durch internationale Allianzen wie mit Nordkorea und energiepolitische Druckmittel wie den Gashandel seine Position zu stärken. Die Ukraine hingegen muss nicht nur an der Front bestehen, sondern auch in der internationalen Diplomatie gegen eine sich wandelnde politische Landschaft kämpfen.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Wolodymyr Selenskyj?

Wolodymyr Selenskyj ist seit 2019 Präsident der Ukraine. Der frühere Schauspieler wurde zu einer Schlüsselfigur im Konflikt mit Russland, nachdem Moskau 2022 die Ukraine überfiel. Selenskyj setzt sich vehement für die Verteidigung seines Landes und für internationale Unterstützung ein.

Wer ist Robert Fico?

Robert Fico ist seit 2023 erneut Ministerpräsident der Slowakei. Der Politiker der linksgerichteten Partei SMER ist bekannt für seine prorussischen Positionen und seine Kritik an Sanktionen gegen Russland. Fico lehnt weitere Militärhilfen für die Ukraine ab und plädiert für Friedensgespräche.

Was ist der Verteidigungspakt zwischen Russland und Nordkorea?

Im Juni 2023 unterzeichneten Russland und Nordkorea einen Verteidigungspakt, der ihre militärische Zusammenarbeit stärkte. Nordkorea liefert seither Waffen, Munition und Soldaten, um Russland in seinem Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.