Der US-Politiker Matt Gaetz, ein enger Unterstützer des designierten US-Präsidenten Donald Trump, steht nach einem brisanten Untersuchungsbericht des Ethikausschusses des US-Kongresses unter massivem Druck. Der Bericht, der am Montag veröffentlicht wurde, legt dem ehemaligen Kongressabgeordneten zur Last, zwischen 2017 und 2020 für Sex mit mehreren Frauen, darunter einer 17-Jährigen, bezahlt zu haben. Zudem habe er regelmäßig illegale Drogen konsumiert.
Laut dem 37-seitigen Bericht zahlte Gaetz zwölf Frauen insgesamt mehr als 90.000 Dollar, mutmaßlich in Verbindung mit sexuellen Aktivitäten und/oder Drogenkonsum. Eine Zeugin sagte aus, sie habe im Alter von 17 Jahren zweimal Sex mit Gaetz gehabt und dafür jeweils 400 Dollar in bar erhalten. Weitere Frauen schilderten ähnliche Vorfälle, darunter bezahlte sexuelle Beziehungen und Partys, auf denen Drogen konsumiert wurden.
Die Vorwürfe gegen Gaetz, der von Trump ursprünglich als Justizminister nominiert worden war, sorgten von Beginn an für Kontroversen. Kritiker warfen ihm mangelnde Erfahrung und einen skandalträchtigen Lebensstil vor. Im November hatte Gaetz seinen Verzicht auf das Amt des Justizministers erklärt und war auch als Kongressabgeordneter zurückgetreten.
Gaetz wies die Anschuldigungen in Beiträgen auf dem Onlinedienst X erneut zurück. "Es ist kein Zufall, dass sie mir das in einem Bericht antun, der kurz vor Weihnachten veröffentlicht wird, und nicht in einem Gerichtssaal, wo ich mich verteidigen könnte", schrieb er. Er räumte ein, in der Vergangenheit ein ausschweifendes Leben geführt zu haben, betonte jedoch, dass er inzwischen ein anderes Leben führe.
Die Veröffentlichung des Berichts wurde von den Mitgliedern des Ethikausschusses in geheimer Abstimmung beschlossen. Gaetz hatte versucht, dies gerichtlich zu verhindern, war jedoch gescheitert. Die Enthüllungen werfen nun nicht nur ein Schlaglicht auf seine persönliche Vergangenheit, sondern auch auf die politische Dynamik in Trumps Umfeld.
Trump selbst hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die Nominierung von Gaetz hatte bereits im Vorfeld für Kritik gesorgt, da der stramme Trump-Gefolgsmann seit Jahren mit Vorwürfen konfrontiert war. Die Veröffentlichung des Berichts dürfte seine politische Karriere endgültig beenden.
OZD / ©AFPKommentar: Ein politischer Absturz mit SignalwirkungDer Fall Matt Gaetz offenbart nicht nur persönliche Verfehlungen, sondern wirft auch ein Schlaglicht auf die politische Kultur in den USA. Die Nominierung eines Mannes mit derartigen Vorwürfen für das Amt des Justizministers war ein riskanter Zug von Donald Trump, der nun erneut für seine Personalentscheidungen in die Kritik gerät.
Der Ethikausschuss-Bericht zeigt, wie wichtig unabhängige Kontrollmechanismen in der Politik sind. Trotz aller Versuche, die Veröffentlichung zu verhindern, kam die Wahrheit ans Licht. Der Fall Gaetz könnte als abschreckendes Beispiel dafür dienen, welche Folgen persönliche Verfehlungen für politische Karrieren haben können.
Prognose:
Gaetz'
politische Karriere dürfte nach diesen Enthüllungen vorbei sein. Der
Skandal könnte jedoch auch Auswirkungen auf Trumps Kabinett und dessen
Glaubwürdigkeit haben. Die Debatte über moralische Standards und
politische Integrität in den USA wird durch diesen Fall weiter
angeheizt.
Matt Gaetz ist ein ehemaliger US-Kongressabgeordneter aus Florida und enger Unterstützer von Donald Trump. Bekannt wurde er durch seine provokante Rhetorik und seine Unterstützung von Trumps Politik. Seit 2021 steht er im Zentrum zahlreicher Skandale, darunter Vorwürfe des Drogenmissbrauchs und sexuellen Fehlverhaltens.
Was ist der Ethikausschuss des US-Kongresses?Der Ethikausschuss des US-Repräsentantenhauses ist für die Untersuchung von Fehlverhalten durch Abgeordnete zuständig. Er prüft Vorwürfe, die gegen Verhaltensrichtlinien des Kongresses verstoßen, und kann Sanktionen empfehlen.
Was bedeutet der Fall für Donald Trump?Die Nominierung von Gaetz zeigt erneut, wie kontrovers Trumps Personalentscheidungen sind. Der Fall könnte seine Glaubwürdigkeit als künftiger Präsident und seine politische Strategie in Frage stellen.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP.