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Gislason vertraut seinen Spielern: Silvester ohne Party-Verbot

Handball-Bundestrainer Alfred Gislason setzt an Silvester auf die Vernunft seiner Spieler. Für die bevorstehende WM-Vorbereitung sieht er keine Gefahr von exzessiven Feiern. Stattdessen verbringt er selbst einen ruhigen Jahreswechsel.

Alfred Gislason, der Bundestrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft, vertraut bei den Feierlichkeiten zu Silvester voll und ganz auf die Vernunft seiner Spieler. „Ich mische mich da nicht ein. Ich kenne die gut genug, um zu wissen, dass sie sehr vernünftig sind“, sagte der Isländer lachend im Interview mit dem SID. Der 64-Jährige betonte, dass die Spieler heute wesentlich verantwortungsbewusster sind, als es früher der Fall war. „Sie würden nicht so viel feiern wie meine Generation oder die von Stefan Kretzschmar. Die sind so viel vernünftiger geworden, dass ich mir überhaupt keine Sorgen mache“, fügte er hinzu.

Bereits wenige Tage nach dem Jahreswechsel beginnt für die deutsche Handball-Nationalmannschaft die Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft, die vom 14. Januar bis 2. Februar 2025 in Dänemark, Norwegen und Kroatien stattfindet. Am 3. Januar startet das Team in Hamburg, gefolgt von den letzten Härtetests gegen Brasilien, die am 9. und 11. Januar in Flensburg und Hamburg stattfinden werden. Am 12. Januar wird das deutsche Team dann in sein WM-Quartier im dänischen Silkeborg einziehen.

Für Gislason selbst bedeutet Silvester keine große Feier. Der Trainer plant, den Jahreswechsel in seiner Heimat Wendgräben bei Magdeburg zu verbringen. „Ich schätze, dass ich zu Hause sitze, völlig in Ruhe. Für mich war Silvester eigentlich schon immer wie jeder andere Abend. Ich muss nicht feiern, ich kann auch so ganz gut den Abend genießen“, erklärte Gislason. Ein wenig gestört wird der Trainer dennoch jedes Jahr: „Ein bisschen nervig an Silvester ist, dass man 5000 WhatsApp-Nachrichten bekommt und alle erwarten, dass du antwortest“, lachte er.

Die deutschen Handballer starten ihre WM-Vorrunde am 15. Januar gegen Polen, gefolgt von Spielen gegen die Schweiz am 17. Januar und Tschechien am 19. Januar. Die besten drei Teams der Gruppe erreichen die Hauptrunde. Alle Spiele der deutschen Mannschaft werden live von ARD und ZDF übertragen.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:

Gislason setzt auf Vernunft – Ein Trainer mit Vertrauen in seine Spieler

Alfred Gislason geht einen sehr modernen Weg, wenn er seinen Spielern an Silvester völlige Freiheit lässt. In einer Zeit, in der strikte Regeln und Verbote oft als notwendig erachtet werden, zeigt der Trainer Vertrauen und setzt auf die Selbstdisziplin seiner Mannschaft. Das spricht für ein zeitgemäßes Coaching, das auf Respekt und Verantwortung basiert – Werte, die nicht nur im Sport, sondern auch im Alltag von Bedeutung sind.

Gislasons Ansatz hebt sich von der Praxis vieler Trainer ab, die ihre Spieler mit strengen Vorgaben in den Jahreswechsel schicken. Doch in einem Team, das auf so viele junge, professionelle Athleten setzt, ist es nicht überraschend, dass die Disziplin aus den Spielern selbst kommt. Gerade vor einem so wichtigen Turnier wie der Handball-Weltmeisterschaft ist eine ausgewogene Balance zwischen Freizeit und Vorbereitung entscheidend.

In den kommenden Wochen wird sich zeigen, ob sich Gislasons Vertrauen auszahlt und die Spieler mit einem fokussierten Kopf in die WM-Vorrunde starten. Ein souveräner Auftritt in der Gruppe wird nicht nur das Vertrauen in den Bundestrainer weiter stärken, sondern auch die Weichen für eine erfolgreiche Weltmeisterschaft stellen.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Alfred Gislason?

Alfred Gislason wurde 1959 in Island geboren und ist ein ehemaliger Handballspieler sowie ein renommierter Handballtrainer. Gislason übernahm 2021 das Amt des Bundestrainers der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Zuvor hatte er bereits als Trainer international Erfolge gefeiert, insbesondere mit dem THW Kiel, wo er von 2008 bis 2020 tätig war. Unter seiner Führung gewann der THW Kiel mehrere deutsche Meisterschaften und die Champions League. Gislason ist bekannt für seinen taktischen Scharfsinn und seine Fähigkeit, Teams sowohl in Krisenzeiten als auch in großen Wettbewerben zu motivieren.


Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP