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Erneutes Problem mit Jeju-Air-Maschine nach tödlichem Absturz

Ein Flug musste wegen eines Fahrwerksproblems umkehren. Die Behörden haben nun angekündigt, alle Maschinen dieses Typs zu überprüfen.

Südkoreas Billigfluggesellschaft Jeju Air sieht sich nach dem tödlichen Flugzeugunglück vom Sonntag erneut mit Problemen an einer ihrer Maschinen konfrontiert. Nur einen Tag nach dem Absturz einer Boeing 737-800, bei dem 179 der 181 Insassen ums Leben kamen, musste am Montag ein Flug von Jeju Air von Seoul auf die Insel Jeju aufgrund technischer Probleme mit dem Fahrwerk umkehren.

Der Flug war kurz nach dem Start vom internationalen Flughafen Gimpo in Seoul auf dem Weg nach Jeju, als das Überwachungssystem ein Signal meldete, das auf ein Problem mit dem Fahrwerk hinwies. Obwohl das Fahrwerk nach kurzer Zeit wieder in den Normalbetrieb zurückkehrte, entschloss sich die Fluggesellschaft, zur Sicherheit eine Rückkehr zum Flughafen zu veranlassen und eine gründliche Inspektion des Flugzeugs durchzuführen. Laut Medienberichten entschieden sich 21 Passagiere, aus Sicherheitsbedenken auf einen Ersatzflug zu verzichten.

Der tragische Vorfall vom Sonntag, bei dem eine aus Thailand kommende Boeing 737-800 auf dem Flughafen Muan verunglückte, hatte die Fluggesellschaft und das Land erschüttert. Bei dem Unglück war das Flugzeug bei einer misslungenen „Bauchlandung“ ohne ausgefahrenes Fahrwerk von der Landebahn abgekommen, prallte gegen eine Mauer und fing Feuer. Trotz der dramatischen Umstände überlebten nur zwei der 181 Insassen.

Die Behörden in Südkorea haben bereits angekündigt, eine umfassende Inspektion aller Boeing 737-800-Maschinen durchzuführen, die im Land betrieben werden, um mögliche technische Mängel auszuschließen. Besonders betroffen ist Jeju Air, dessen Flotte zu 39 Maschinen dieses Typs zählt. Die Ursache für das tragische Unglück am Sonntag wird noch ermittelt, wobei ein Vogelschlag und widrige Wetterbedingungen als mögliche Faktoren genannt werden.

OZD / ©AFP

OZD-Kommentar:

Zweifel an der Sicherheit der Flugzeuge – Wie sicher ist Jeju Air?

Der erneute Vorfall mit einer Boeing 737-800 von Jeju Air wirft Fragen zur Sicherheit der Maschinen und zur Qualität der Wartungsarbeiten auf. Obwohl der Flug von Gimpo nach Jeju glimpflich endete, lässt der Ablauf der Ereignisse die Sorgen um die Sicherheit dieser Flugzeugflotte weiter wachsen. Besonders erschreckend ist, dass die Maschinen von Jeju Air weiterhin auf dem gleichen Modell basieren, das am Sonntag bei der schlimmsten Flugzeugkatastrophe in der Geschichte Südkoreas verunglückte.

Die geplante Inspektion aller Boeing 737-800-Maschinen in Südkorea ist ein richtiger Schritt, doch bleibt zu hoffen, dass die flughafenübergreifenden Sicherheitsmaßnahmen und Wartungsstandards jetzt stringenter überprüft werden. Das Vertrauen der Passagiere in die Fluggesellschaft könnte durch diese wiederholten technischen Probleme ernsthaft erschüttert werden.

Jeju Air, eine der größten Billigfluggesellschaften des Landes, wird sich nach dieser Kette von Vorfällen einer erhöhten öffentlichen Kontrolle ausgesetzt sehen. Die Frage, ob die Fluggesellschaft die technischen Herausforderungen und Sicherheitsstandards wirklich meistern kann, wird die nächsten Monate begleiten.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Jeju Air?

Jeju Air ist eine südkoreanische Billigfluggesellschaft mit Sitz in Seoul. Sie wurde 2005 gegründet und bietet vor allem Inlandsflüge sowie internationale Strecken an. Die Fluggesellschaft betreibt eine große Flotte von Boeing 737-800-Maschinen und ist für ihre günstigen Ticketpreise bekannt. Trotz der heutigen Schwierigkeiten bleibt sie eine der beliebtesten Fluggesellschaften Südkoreas.


Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP