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Afrika im Fokus: Bevölkerung wächst dramatisch, während der Rest der Welt schrumpft

Zum Jahreswechsel 2024/25 wächst die Weltbevölkerung um mehr als 81 Millionen Menschen, mit einem klaren Fokus auf Afrika, wo ...

... sich die Bevölkerung in den kommenden zwei Jahrzehnten mehr als verdoppeln wird. Doch auch die sinkenden Geburtenraten und der demographische Wandel zeigen, dass die Weltbevölkerung bald ihren Höhepunkt erreichen wird.

Die Weltbevölkerung wird zum Jahreswechsel 2024/25 auf etwa 8,155 Milliarden Menschen anwachsen, was einem Zuwachs von rund 81 Millionen Menschen im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) gab diese Zahl im aktuellen Datenreport bekannt und prognostiziert, dass die Weltbevölkerung in zwölf Jahren mit 9 Milliarden ihren nächsten Meilenstein erreicht. Seit Mitte des Jahres stieg die Zahl um etwa 72 Millionen Menschen.

Doch das Wachstum verlangsamt sich, da die Geburtenraten weltweit rückläufig sind. Derzeit liegt die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau bei 2,2, was zwar noch über dem Niveau von 2,1 liegt, das nötig wäre, um eine stabile Bevölkerung zu erhalten, aber bereits ein Zeichen für die zukünftige Entwicklung ist. Die Vereinten Nationen schätzen, dass die Weltbevölkerung bis Mitte der 2080er-Jahre ihren Höchststand von 10 Milliarden Menschen erreichen wird, bevor sie aufgrund sinkender Geburtenraten und steigender Sterbefälle wieder zu schrumpfen beginnt.

Besonders auffällig ist das schnelle Wachstum auf dem afrikanischen Kontinent. Die Bevölkerung in Afrika südlich der Sahara wird sich voraussichtlich in den kommenden 20 Jahren mehr als verdoppeln. "Südlich der Sahara lebt die größte Jugendgeneration aller Zeiten", so Jan Kreutzberg, Geschäftsführer der DSW. Afrika wird bis zum Ende des Jahrhunderts voraussichtlich von 1,2 auf 3,4 Milliarden Menschen anwachsen.

Für eine zukunftsfähige Bevölkerungsentwicklung spielt insbesondere die Rolle der Frauen eine entscheidende Bedeutung. "Frauen müssen in der Lage sein, ihre Familienplanung selbst zu bestimmen", erklärt Kreutzberg. Bildung, sexuelle Aufklärung und der Zugang zu Gesundheitsversorgung sind entscheidend, damit Frauen in der Lage sind, selbst zu entscheiden, wann und mit wem sie Kinder bekommen. Eine bessere Gleichstellung der Geschlechter würde zu einer Reduzierung der Familiengrößen beitragen und somit das Bevölkerungswachstum bremsen.

Die Studie betont auch, dass die Bevölkerungszahl nicht zwangsläufig zu einer schlechteren Klimabilanz führen muss. So verbrauchen die mehr als 1,4 Milliarden Menschen in Indien etwa vier Mal weniger Ressourcen als die 84 Millionen in Deutschland. Der ökologische Fußabdruck in wirtschaftlich schwächeren Ländern ist deutlich kleiner als in den stärkeren Industriestaaten.

OZD/Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)

OZD-Kommentar:

Der demographische Wandel und seine globalen Auswirkungen

Das weltweite Bevölkerungswachstum ist ein Thema, das in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen wird. Besonders in Afrika, wo die Bevölkerung exponentiell wächst, stellt sich die Frage, wie diese dynamische Entwicklung mit den Herausforderungen des Klimawandels und der Ressourcennutzung in Einklang gebracht werden kann. Der entscheidende Faktor wird sein, wie erfolgreich es gelingt, die Rechte von Frauen durch Bildung und Gesundheitsversorgung zu stärken und die Geburtenrate auf ein nachhaltiges Niveau zu bringen. Nur durch die Förderung von Gleichberechtigung und die Bereitstellung von Ressourcen kann es gelingen, das weltweite Bevölkerungswachstum zu steuern und gleichzeitig eine positive Entwicklung für alle zu gewährleisten.

Erklärung:

Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW): Die Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW) setzt sich seit 1991 für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Menschen in Entwicklungsländern ein. Mit einem Fokus auf Bildung, Gesundheit und sexuelle Aufklärung engagiert sich die DSW für die Förderung von reproduktiven Rechten und eine zukunftsfähige Bevölkerungsentwicklung. Sie ist auch in der internationalen Zusammenarbeit mit politischen Entscheidungsträgern und in der Förderung der Gleichstellung der Geschlechter aktiv.

Alle Angaben ohne Gewähr.

Bildunterschrift:

Ca. 8.155.500.198 Menschen leben zum Jahreswechsel 2024/2025 auf der Erde

Bildrechte: Stiftung Weltbevölkerung (DSW)

Fotograf: Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (DSW)