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2024 auf Rekordkurs: Deutschland erlebt heißestes Jahr seit Messbeginn

Das Jahr 2024 hat mit 10,9 Grad Celsius einen neuen Wärmerekord in Deutschland gesetzt. Der Deutsche Wetterdienst meldet, dass die Temperaturen um 0,3 Grad höher als im Vorjahr lagen und die beschleunigte Erderwärmung weiter voranschreitet.

Laut der vorläufigen Jahresbilanz des Deutschen Wetterdienstes (DWD) war 2024 in Deutschland das wärmste Jahr seit Beginn der Messungen im Jahr 1881. Mit einem Durchschnitt von 10,9 Grad Celsius lag die Temperatur 2,7 Grad über dem langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990. Besonders bemerkenswert ist, dass 2024 das Vorjahr um außergewöhnliche 0,3 Grad übertroffen hat, was den fortschreitenden Klimawandel eindrucksvoll unterstreicht.

Im Vergleich zur jüngeren Referenzperiode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung 1,6 Grad, was auf einen weiterhin beschleunigten Erwärmungstrend hindeutet. Bereits in den Jahren 2022 und 2023 wurden Höchstwerte verzeichnet, doch 2024 stellte diese Rekorde erneut in den Schatten.

Der Winter 2024 begann mild, doch in der zweiten und dritten Januarwoche erlebte Deutschland eine winterliche Phase, die mit dem Jahrestiefstwert von minus 19,5 Grad in Leutkirch-Herlazhofen in Baden-Württemberg endete. Doch schon im Februar begann der Frühling mit einem Rekord von 6,6 Grad, der den wärmsten Frühling seit Beginn der Messungen markierte. Auch der Sommer war ungewöhnlich heiß, mit der bundesweit höchsten Temperatur von 36,5 Grad Celsius in Bad Neuenahr-Ahrweiler am 13. August.

Der Herbst setzte die unaufhörliche Erwärmung fort, und auch weltweit wird 2024 voraussichtlich das wärmste Jahr seit Beginn der Klimamessungen. Laut der Weltmeteorologieorganisation (WMO) zeigt sich der Klimawandel in zunehmend extremen Wetterereignissen mit verstärkten Auswirkungen.

In Deutschland brachte das außergewöhnlich warme Frühjahr ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen, sodass das hydrologische Winterhalbjahr (November 2023 bis April 2024) das nasseste seit Beginn der Messungen wurde.

Der DWD weist darauf hin, dass die Auswirkungen des Klimawandels in Form häufigerer und intensiverer Extremwetterereignisse immer offensichtlicher werden. "Der Klimawandel findet fast täglich vor unseren Augen statt", erklärte Celeste Saulo, Generalsekretärin der WMO.

OZD/AFP

OZD-Kommentar:

Die Realität des Klimawandels

Der Rekordhitze von 2024 zeigt, wie schnell und dramatisch sich das Klima verändert. Der Temperaturanstieg und die Zunahme extremer Wetterereignisse sind klare Indikatoren für den fortschreitenden Klimawandel. Doch die Frage bleibt: Wie wird die Gesellschaft auf diese Bedrohung reagieren? Die Notwendigkeit, nachhaltige Maßnahmen zu ergreifen, wird immer dringlicher. Der Klimawandel wird nicht nur in der Wissenschaft, sondern auch im Alltag zunehmend spürbar – von der Hitze bis hin zu Überschwemmungen und Dürren. Wir müssen handeln, bevor die nächste Rekordmarke überschritten wird.

Erklärungen:

Der Deutsche Wetterdienst (DWD): Der Deutsche Wetterdienst (DWD) ist die nationale meteorologische Einrichtung Deutschlands und stellt umfassende Wetter- und Klimainformationen zur Verfügung. Mit über 2000 Messstationen im gesamten Land ist der DWD maßgeblich an der Analyse von Wetter- und Klimadaten beteiligt und gibt regelmäßig Berichte über Wetterentwicklungen und Klimatrends heraus.

Weltmeteorologieorganisation (WMO): Die Weltmeteorologieorganisation (WMO) ist eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen, die sich mit der Förderung der internationalen Zusammenarbeit in der Meteorologie, Klimatologie, Hydrologie und Geophysik befasst. Sie setzt sich weltweit für die Verbesserung der Wettervorhersage und der Klimaforschung ein.


Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP