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Arbeitsmarkt 2024: IAB meldet trübe Aussichten und Anstieg der Arbeitslosigkeit

Zum Jahresende 2024 hat sich die Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt weiter verschlechtert. Auch für 2025 wird eine Flaute erwartet, mit steigender Arbeitslosigkeit und einem Rückgang in bestimmten Branchen.

Die Aussichten für den deutschen Arbeitsmarkt zum Jahresende 2024 sind laut dem Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) trübe. Der im Dezember ermittelte Frühindikator sank auf 99,2 Punkte – das bedeutet den vierten Rückgang in Folge und den niedrigsten Wert außerhalb der Corona-Pandemie. Besonders negativ wirkt sich auf diese Entwicklung der Anstieg der Arbeitslosigkeit aus. Der Frühindikator, der sowohl die Vorhersagen zur Arbeitslosigkeit als auch zur Beschäftigung umfasst, zeigt eine deutliche Verschlechterung.

Im Dezember sank der Wert für die Arbeitslosigkeit um 0,2 Punkte auf 97,6, was auf eine weitere Zunahme der Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn 2025 hindeutet. IAB-Forscher Enzo Weber erklärte, dass die Arbeitsagenturen erwarten, dass die Arbeitslosigkeit zu Beginn des neuen Jahres weiter steigen wird.

Auf der anderen Seite bleibt die Beschäftigung etwas stabiler. Die Vorhersage der Beschäftigung ging im Dezember um 0,3 Punkte auf 100,8 zurück, was immer noch im positiven Bereich liegt. "Insgesamt bleibt die Beschäftigung stabil", so das IAB. Dennoch zeigt sich ein starkes Ungleichgewicht: Besonders die Branchen Industrie, Bau und Zeitarbeit verzeichnen einen Rückgang, während die Bereiche Gesundheit, Erziehung und Verkehr weiter profitieren. Außerdem sinkt die Beschäftigung vor allem in kleinen Betrieben, während größere Unternehmen die Beschäftigung weitgehend halten können.

Das Arbeitsmarktbarometer basiert auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter den Arbeitsagenturen. Die Skala reicht von 90 Punkten für eine sehr schlechte Entwicklung bis zu 110 Punkten für eine sehr gute Entwicklung.

OZD/AFP

OZD-Kommentar:

Die doppelte Herausforderung des Arbeitsmarkts

Der Arbeitsmarkt 2024 zeigt sich von seiner schwierigen Seite. Während einige Sektoren stagnieren oder sogar schrumpfen, gibt es auch weiterhin Bereiche mit stabiler Beschäftigung. Das größte Problem bleibt jedoch der Anstieg der Arbeitslosigkeit, der auf eine anhaltende Flaute hindeutet. Es wird zunehmend wichtig, politische und wirtschaftliche Maßnahmen zu ergreifen, die die weniger stabilen Sektoren unterstützen und den Arbeitsmarkt insgesamt stärken. Auch die Ungleichgewichte zwischen kleinen und großen Betrieben müssen adressiert werden, um eine nachhaltige Erholung zu gewährleisten.

Erklärung:

Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB): Das IAB ist das Forschungsinstitut der Bundesagentur für Arbeit (BA) und stellt eine wichtige Quelle für Daten und Analysen zum Arbeitsmarkt in Deutschland dar. Es untersucht regelmäßig Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und stellt Prognosen sowie wissenschaftlich fundierte Analysen bereit.


Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP