Der syrische Bürgerkrieg hat eine erschütternde Bilanz hinterlassen: Mehr als eine halbe Million Tote seit dem Beginn des Konflikts im Jahr 2011. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, einer Organisation mit Sitz in Großbritannien, sind bislang mindestens 528.592 Menschen ums Leben gekommen. Der Krieg begann, als die Regierung von Präsident Baschar al-Assad friedliche Proteste gewaltsam niederschlug, was zu landesweiten Kämpfen führte. Seitdem haben zahlreiche Parteien um die Kontrolle des Landes gekämpft, was zu massiven Verlusten und Zerstörungen geführt hat.
Von den getöteten Opfern sind mehr als 180.000 Zivilisten, darunter 25.284 Kinder und 15.207 Frauen. Diese Zahl verdeutlicht die verheerenden Auswirkungen des Konflikts auf die Zivilbevölkerung, die nicht nur durch Kämpfe, sondern auch durch Hunger, Krankheiten und Luftangriffe zu leiden hat. Im Jahr 2023 sind nach den Angaben der Beobachtungsstelle 4.360 Menschen getötet worden, was auf die anhaltende Gewalt im Land hinweist.
Ein besonders dramatischer Aspekt des Krieges war der Sturz von Baschar al-Assad im Dezember 2022 durch islamistische Kämpfer. Der 14-jährige Konflikt hat zu einer immensen humanitären Krise geführt, die bis heute nicht überwunden ist. Und trotz eines vorrübergehenden Rückgangs der Opferzahlen in den letzten Jahren, bleibt die Lage in vielen Teilen des Landes angespannt.
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erhebt ihre Zahlen über ein Netzwerk von Aktivisten vor Ort, die die Situation dokumentieren. Da eine unabhängige Bestätigung vor Ort kaum möglich ist, bleibt die Frage nach der genauen Zahl der Toten weiterhin offen. Doch selbst die bestätigten Zahlen sind erschütternd und zeigen das gewaltige menschliche Leid, das durch diesen Krieg verursacht wurde.
OZD / ©AFP
OZD-Kommentar:
"Der Preis des Krieges: Eine ganze Nation im Schmerz"
Der syrische Bürgerkrieg ist eines der verheerendsten Konflikte des 21. Jahrhunderts. Mit mehr als einer halben Million Toten und unzähligen Verletzten und Vertriebenen lässt sich das Ausmaß des menschlichen Leids kaum in Worte fassen. Und doch – trotz der dramatischen Zahl von Opfern – gibt es keine wirkliche Aussicht auf Frieden. Der Krieg hat nicht nur Tausende das Leben gekostet, sondern auch das Land in Trümmern hinterlassen. Die Frage, wie lange dieser Konflikt noch dauern wird, und wie die internationale Gemeinschaft dazu beitragen kann, ihn zu beenden, bleibt offen. Wir können nur hoffen, dass der Schmerz und das Leid der syrischen Bevölkerung bald ein Ende finden – und dass die Verantwortlichen für dieses verheerende Chaos zur Rechenschaft gezogen werden.
In den nächsten Wochen könnte der Druck auf die internationalen Akteure weiter wachsen, ihre Bemühungen zu verstärken, um eine politische Lösung zu finden, die die Konfliktparteien zu einem Friedensprozess bringt. Doch der Krieg hat zu viel Zerstörung gebracht, und die Zukunft bleibt ungewiss.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Baschar al-Assad?
Baschar al-Assad ist der Präsident von Syrien und Mitglied der Baath-Partei. Er kam 2000 nach dem Tod seines Vaters Hafez al-Assad an die Macht. Seitdem hat er das Land mit eiserner Hand regiert. Der Beginn der Proteste 2011 und die darauffolgende gewaltsame Niederschlagung lösten den Bürgerkrieg aus, der bis heute andauert.
Was ist die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte?
Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) ist eine in Großbritannien ansässige Nichtregierungsorganisation, die Berichte über Menschenrechtsverletzungen und den Krieg in Syrien veröffentlicht. Sie ist bekannt für ihre umfassende Berichterstattung und ihre Netzwerke von Aktivisten in Syrien.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
Jetzt den neuen OZD-WhatsApp-Kanal kostenlos abonnieren und nichts mehr verpassen!