Weniger als zwei Wochen vor dem Beginn der Handball-Weltmeisterschaft in Dänemark und Norwegen muss sich das deutsche Nationalteam auf unvorhergesehene Änderungen einstellen. Handball-Bundestrainer Alfred Gislason erhält die Nachricht, dass zwei wichtige Spieler – Jannik Kohlbacher und Sebastian Heymann – verletzungsbedingt nicht an der WM teilnehmen können. Während der 29-jährige Kohlbacher sich einer dringenden Ellbogenoperation unterziehen muss, kämpft der 26-jährige Heymann mit einer schweren Fußprellung, die ihn ausbremst. Diese Absagen treffen das Team hart, da beide Spieler zu den Schlüsselakteuren zählen, die sich mit ihrer starken Leistung beim Silbermedaillengewinn in Paris 2024 einen festen Platz im Kader erspielt haben.
Als schnelle Reaktion auf die Ausfälle nominierte Gislason zwei neue Spieler für das WM-Team: Tim Zechel (28) vom SC Magdeburg und Lukas Stutzke (26) vom TSV Hannover-Burgdorf. Der Deutsche Handball-Bund (DHB) gab die Änderungen am Tag vor der finalen Vorbereitung des Teams bekannt. Trotz der kurzfristigen Anpassungen zeigt sich Manager Benjamin Chatton optimistisch: "Die kurzfristigen Änderungen im Aufgebot haben uns auch über die Feiertage beschäftigt, aber wir haben uns auch unabhängig davon zielgerichtet zu vielen Details ausgetauscht. Ich spüre bei allen eine wachsende Vorfreude aufs Wiedersehen und die Weltmeisterschaft."
Kohlbacher hatte sich im Vorfeld der WM mit einer Ellbogenverletzung plagen müssen, die nun eine Operation erforderlich macht. Heymann erlitt seine Verletzung Mitte Dezember im Bundesliga-Duell gegen die SG Flensburg-Handewitt. Aufgrund der mehrwöchigen Pause muss der Rückraumspieler seine WM-Premiere verschieben.
Das DHB-Team wird sich am Freitag in Hamburg versammeln, bevor es am 12. Januar nach Dänemark fliegt, um sich der WM zu stellen. Zwei Härtetests gegen Brasilien am 9. und 11. Januar in Flensburg und Hamburg werden als letzte Vorbereitung dienen. Am 15. Januar startet die deutsche Mannschaft in Herning gegen Polen in die Endrunde. Weitere Vorrundengegner sind die Schweiz (17. Januar) und Tschechien (19. Januar). Die besten drei Teams der Gruppe qualifizieren sich für die Hauptrunde.
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OZD-Kommentar
Verletzungspech bremst das DHB-Team – Was bedeutet das für die WM?
Die Absagen von Jannik Kohlbacher und Sebastian Heymann werfen einen Schatten auf das deutsche Handball-Team. Insbesondere der Ausfall von Kohlbacher, einem der wichtigsten Spieler im Angriff, könnte eine schwierige Lücke hinterlassen. Für Gislason bleibt die Herausforderung, das Team trotz der Rückschläge zu einer starken Leistung zu führen. Doch die kurzfristige Nachnominierung von Zechel und Stutzke zeigt, dass der DHB auf Flexibilität setzt und weiterhin an den Zielen festhält.
In den kommenden Wochen wird sich zeigen, wie schnell sich die neuen Teammitglieder integrieren und ob das deutsche Team in der Lage ist, den Ausfall der beiden Schlüsselspieler zu kompensieren. Die WM bleibt ein hartes Pflaster, doch der deutsche Handball hat auch in schwierigen Zeiten immer wieder gezeigt, dass es in der Lage ist, Großes zu leisten.
Biographien und Erklärungen
Wer ist Jannik Kohlbacher?
Jannik Kohlbacher ist ein deutscher Handballspieler, der als Kreisläufer für den Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen spielt und bereits mehrfach für die deutsche Nationalmannschaft aufgelaufen ist. Kohlbacher zeichnete sich durch seine physische Präsenz und seine Torgefährlichkeit aus. Seine Karriere nahm einen großen Aufschwung, als er 2024 mit der Nationalmannschaft die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Paris gewann. Mit seiner starken Leistung auf internationaler Ebene galt er als einer der Schlüsselspieler des deutschen Teams für die Weltmeisterschaft.
Wer ist Sebastian Heymann?
Sebastian Heymann ist ein deutscher Handballspieler, der als Rückraumspieler ebenfalls für die Rhein-Neckar Löwen spielt. Der 26-Jährige hat sich durch seine Vielseitigkeit und Präzision im Wurf einen Platz in der deutschen Nationalmannschaft gesichert. Besonders seine Leistungen bei der Handball-Weltmeisterschaft 2023 und den Olympischen Spielen 2024 haben ihm einen festen Platz im Kader verschafft. Wie Kohlbacher wird auch Heymann von der Handballgemeinschaft als wichtiger Akteur angesehen.
Was ist der Deutsche Handball-Bund (DHB)?
Der Deutsche Handball-Bund (DHB) ist der Dachverband für Handball in Deutschland und verantwortlich für die Organisation und Förderung des Handballsports auf nationaler und internationaler Ebene. Er wurde 1949 gegründet und ist sowohl für die Männer- als auch für die Frauen-Nationalmannschaften zuständig. Der DHB organisiert die nationalen Ligen und stellt die deutschen Handball-Nationalmannschaften für Welt- und Europameisterschaften sowie die Olympischen Spiele.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
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