Die chaotische Situation um Dani Olmo und dessen fehlende Registrierung für den FC Barcelona hat nicht nur den Verein in Aufruhr versetzt, sondern auch Trainer Hansi Flick schwer getroffen. "Wenn ich ehrlich bin, war ich nicht glücklich über die Situation, und ich denke, die Spieler sind auch nicht glücklich – es ist, wie es ist. Wir müssen es akzeptieren, wir sind Profis", erklärte Flick am Freitag, sichtlich bemüht, seine Enttäuschung in Grenzen zu halten.
Barcelona kämpft vor dem Pokalspiel gegen Viertligist UD Barbastro weiterhin um die Registrierung des spanischen Europameisters. Neben Olmo hat der Ligaverband auch Stürmer Pau Victor gestrichen. Laut La Liga habe Barça keine ausreichenden Alternativen vorgelegt, die den Regularien zur wirtschaftlichen Kontrolle entsprächen. Wann eine Entscheidung fällt, ist unklar. "Mein Job ist es, die Mannschaft auf das nächste Spiel vorzubereiten. Ich habe Vertrauen in den Klub und die Verantwortlichen. Sie machen ihren Job, ich mache meinen", so Flick.
Zuletzt scheiterten Versuche des Vereins, rechtlich gegen die Entscheidung vorzugehen. Sowohl eine Klage beim Handelsgericht 10 in Barcelona als auch eine Berufung vor dem Obersten Gerichtshof von Katalonien blieben erfolglos. Dies verschärft die Situation für Olmo und Victor, die beide weiterhin auf ihre Einsätze warten müssen.
Trotz des Chaos betonte Flick, wie wohl er sich in Barcelona fühle. "Seit der ersten Sekunde, seitdem ich hier bin, habe ich mich in den Klub, die Stadt und die Leute verliebt. Das hat vor allem mit den Spielern zu tun. Sie haben Spaß am Wettkampf, es ist eine gute Atmosphäre, daher lieben wir es hier zu arbeiten", sagte der Trainer mit Nachdruck. Doch die ungelöste Problematik um Olmo könnte das Klima im Verein auf die Probe stellen.
OZD/SID
OZD-Kommentar
Flicks Charme allein reicht nicht aus
Der FC Barcelona hat sich in eine Sackgasse manövriert, die das ohnehin fragile Gefüge des Vereins weiter ins Wanken bringt. Dani Olmo, einer der Hoffnungsträger des Teams, steht wegen bürokratischer Fehltritte auf der Zuschauerbank. Dass ein Topklub wie Barça nicht in der Lage ist, grundlegende Anforderungen der Liga zu erfüllen, ist schlichtweg peinlich.
Trainer Hansi Flick zeigt sich einmal mehr als Ruhepol. Doch wie lange hält seine Geduld? Flick ist bekannt dafür, akribisch und ambitioniert zu arbeiten – in einem Umfeld voller Chaos könnte seine Autorität jedoch schnell untergraben werden.
Die Zukunft von Olmo und Victor hängt nun an einem seidenen Faden. Sollten die Verantwortlichen in Barcelona nicht bald eine Lösung finden, droht nicht nur sportlicher Schaden, sondern auch ein Imageschaden von enormer Tragweite. Der Verein, der einst als Maßstab für Professionalität galt, riskiert, seine Glaubwürdigkeit endgültig zu verlieren.
Prognose: Ohne schnelle Entscheidungen droht Barcelona nicht nur in der Liga ins Hintertreffen zu geraten. Auch die Stimmung im Team wird zusehends kippen. Flicks Geduld könnte schneller aufgebraucht sein, als dem Klub lieb ist.
Biographien und Erklärungen
Wer ist Dani Olmo?
Dani Olmo ist ein spanischer Fußballnationalspieler, der als Mittelfeldstratege gilt. Er wurde am 7. Mai 1998 in Terrassa, Spanien, geboren und durchlief die Jugendakademie des FC Barcelona, La Masia. Nach einem Wechsel zu Dinamo Zagreb entwickelte er sich dort zu einem internationalen Star, bevor er 2020 zu RB Leipzig wechselte. Im Sommer 2024 kehrte er für 55 Millionen Euro zu Barça zurück. Olmo ist bekannt für seine Technik, Spielintelligenz und Torgefährlichkeit.
Wer ist Hansi Flick?
Hansi Flick, geboren am 24. Februar 1965 in Heidelberg, ist ein deutscher Fußballtrainer und ehemaliger Spieler. Flick führte den FC Bayern München 2020 zum historischen Sextuple und war anschließend bis 2023 Bundestrainer der deutschen Nationalmannschaft. Seit Sommer 2024 ist er Cheftrainer beim FC Barcelona und soll den Traditionsklub zurück zu altem Glanz führen.
Was ist La Liga?
La
Liga ist die höchste Spielklasse im spanischen Fußball. Gegründet 1929,
umfasst die Liga 20 Mannschaften und gilt als eine der stärksten Ligen
der Welt. Vereine wie Real Madrid, FC Barcelona und Atlético Madrid
zählen zu den Aushängeschildern. La Liga ist bekannt für ihre offensive
Spielweise und die Förderung von Weltklasse-Talenten.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild SID