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Waffenruhe in Sicht? Gespräche zwischen Israel und Hamas über Geiseln und Frieden gehen weiter.

Am Freitag sollen die Gespräche in Doha fortgesetzt werden. Beide Seiten streben eine Vereinbarung zur Freilassung von Geiseln und zur Beendigung der Gewalt an.

Die indirekten Gespräche zwischen Israel und der Hamas über eine mögliche Waffenruhe im Gazastreifen sollen noch am Freitag wieder aufgenommen werden. Laut der islamistischen Palästinenserorganisation finden die Verhandlungen in der katarischen Hauptstadt Doha statt. Israels Premierminister Benjamin Netanjahu gab am Donnerstag bekannt, dass die Unterhändler seines Landes die Gespräche fortsetzen dürften, um eine Vereinbarung zur Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln zu erreichen.

Seit Monaten bemühen sich internationale Vermittler aus Katar, Ägypten und den USA, eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt zu vermitteln und gleichzeitig die Geiseln freizulassen. Doch trotz zahlreicher Versuche wurde bislang keine Einigung erzielt. Ein zentraler Streitpunkt in den Verhandlungen ist die Frage einer dauerhaften Waffenruhe zwischen den Konfliktparteien.

Der Krieg zwischen Israel und der Hamas dauert mittlerweile seit fast 15 Monaten an, nachdem der Großangriff der Hamas und verbündeter Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023 zu Beginn des Konflikts führte. Bei diesem Angriff wurden nach israelischen Angaben 1208 Menschen getötet und 251 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Aktuell befinden sich immer noch 96 Geiseln in der Gewalt der Hamas.

Im Gegenzug zur militärischen Offensive Israels im Gazastreifen, die nach dem Angriff massiv ausgeweitet wurde, sind laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde mehr als 45.500 Menschen getötet worden – eine Zahl, die jedoch nicht unabhängig verifiziert werden kann. In einer einwöchigen Feuerpause im November 2023 wurden 105 Geiseln freigelassen, während im Austausch 240 palästinensische Gefangene aus israelischen Haftanstalten entlassen wurden.

Die Gespräche in Doha könnten nun zu einer neuen Etappe in den Bemühungen um eine Waffenruhe und eine langfristige Deeskalation führen. Der Ausgang dieser Verhandlungen bleibt jedoch weiterhin ungewiss.

OZD/AFP



OZD-Kommentar:

Ein Funken Hoffnung – Was kommt nach den Verhandlungen?

Die Fortsetzung der Gespräche zwischen Israel und der Hamas über eine Waffenruhe gibt Anlass zur Hoffnung, dass sich der seit Monaten andauernde Konflikt im Gazastreifen endlich in eine friedlichere Richtung entwickeln könnte. Doch trotz wiederholter Verhandlungsrunden und internationaler Vermittlung haben sich die Fronten bislang verhärtet. Besonders die Frage nach einer dauerhaften Waffenruhe bleibt ein schwieriger Punkt.

Trotz der Verhandlungen und teils positiven Zeichen bleibt die Situation angespannt. Die Geiselnahme sowie die immense Zahl an Todesopfern auf beiden Seiten verdeutlichen, wie dringend eine Lösung des Konflikts notwendig ist. Es bleibt abzuwarten, ob die Gespräche in Doha wirklich zu einem Durchbruch führen oder ob der Konflikt weiterhin von Misstrauen und unüberbrückbaren Differenzen geprägt bleibt.

Prognose: Sollte eine Waffenruhe erzielt werden, könnte dies zu einem vorübergehenden Rückgang der Gewalt führen. Allerdings ist eine langfristige Lösung angesichts der tiefen politischen und ideologischen Gräben zwischen Israel und der Hamas eher unwahrscheinlich, wenn keine umfassende Vereinbarung über die Zukunft des Gazastreifens und der Geiseln getroffen wird.

Biographien und Erklärungen:

Wer ist Benjamin Netanjahu?
Benjamin Netanjahu ist der Premierminister Israels und eine der bekanntesten Figuren der israelischen Politik. Er wurde mehrfach zum Ministerpräsidenten gewählt und ist bekannt für seine harte Haltung gegenüber der Hamas und anderen islamistischen Gruppen. Unter seiner Führung hat Israel immer wieder militärische Operationen im Gazastreifen durchgeführt.

Wer ist die Hamas?
Die Hamas ist eine islamistische Palästinenserorganisation, die seit 2007 den Gazastreifen kontrolliert. Die Gruppe ist für ihre militärischen Angriffe auf Israel und ihre ablehnende Haltung gegenüber Friedensverhandlungen bekannt. Sie wurde 1987 gegründet und hat sich zum Ziel gesetzt, einen islamischen Staat in Palästina zu etablieren.

Was ist die Qatarische Vermittlung?
Katar hat sich in den letzten Jahren als wichtiger Vermittler im Nahost-Konflikt etabliert. Das kleine Golfemirat hat enge Beziehungen sowohl zu Israel als auch zur Hamas und spielt eine zentrale Rolle in den Bemühungen um Friedensgespräche und Waffenstillstände zwischen den Konfliktparteien.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP