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Drama in Winterberg: Unfälle und Friedrichs Siegesserie gestoppt

Ein von Stürzen überschatteter Weltcup in Winterberg bringt eine Überraschung: Francesco Friedrich muss sich im Viererbob dem Briten Brad Hall geschlagen geben. Stürze und eine Rennunterbrechung prägen den Tag.

Der Weltcup in Winterberg bot am Sonntag Dramatik pur: Neben schweren Stürzen sorgte die Niederlage von Dominator Francesco Friedrich im Viererbob für Schlagzeilen. Der deutsche Ausnahme-Pilot musste sich mit seinem Team knapp dem Briten Brad Hall geschlagen geben, der seinen ersten Weltcupsieg seit Januar 2023 feierte. Friedrich lag nach zwei Läufen 0,19 Sekunden hinter Hall, Dritter wurde Adam Ammour (+0,48).

Die Rennen wurden von mehreren Zwischenfällen überschattet. Nach einem schweren Unfall eines Spurschlittens am Nachmittag wurde der zweite Lauf um etwa eine Stunde verschoben. Ein Insasse des Spurbobs musste medizinisch versorgt werden, Details zum Zustand des Verletzten lagen zunächst nicht vor. Während des zweiten Durchgangs stürzten zudem die Teams des Niederländers Dave Wesselink und des Kanadiers Patrick Norton im unteren Streckenabschnitt. Glücklicherweise konnten alle Athleten ihre Schlitten eigenständig verlassen.

„Natürlich wäre ein Sieg schön gewesen, aber Brad hat heute alles richtig gemacht“, sagte Friedrich, der in dieser Saison bislang vier von sechs Rennen gewonnen hat. Mit seinen Anschiebern Simon Wulff, Matthias Sommer und Felix Straub zeigte er solide Leistungen, musste sich aber der fehlerfreien Fahrt des Briten geschlagen geben.

Johannes Lochner, Friedrichs Dauerrivale, erlebte einen enttäuschenden Tag und belegte Rang sechs (+0,72). Der Deutsche Bob- und Schlittenverband (BSD) hatte bis zu diesem Rennen alle Weltcups des Winters für sich entschieden – eine Serie, die nun durch Halls Überraschungssieg gerissen ist.

Bei den Frauen zeigte Lisa Buckwitz hingegen erneut ihre Klasse. Mit Siegen im Monobob und im Zweierbob setzte sie ihre beeindruckende Form fort und startete perfekt ins neue Jahr. OZD / AFP


OZD-Kommentar:

Dramatik und Überraschungen: Winterberg zeigt die Risiken des Bobsports

Der Weltcup in Winterberg bot eine Mischung aus Drama und sportlicher Brillanz, die die Schattenseiten des Bobsports nicht ausklammern konnte. Die schweren Stürze und die Rennunterbrechung erinnern daran, wie gefährlich dieser Sport ist. Der Unfall eines Spurschlittens, der den Zeitplan durcheinanderbrachte, verdeutlicht, dass Sicherheit oberste Priorität haben muss.

Sportlich ist die Niederlage von Francesco Friedrich ein seltener Moment, der zeigt, dass selbst ein Dominator nicht unbesiegbar ist. Brad Hall hat mit einer fehlerfreien Leistung bewiesen, dass er auf höchstem Niveau mithalten kann – ein Signal an die Konkurrenz vor den kommenden Rennen.

Prognose:
Friedrich wird die Niederlage in Winterberg als Motivation nutzen, um bei den nächsten Weltcups zurückzuschlagen. Brad Hall könnte hingegen neues Selbstbewusstsein schöpfen und zum ernsthaften Konkurrenten werden. Für Johannes Lochner bleibt die Saison eine Herausforderung, während Lisa Buckwitz bei den Frauen weiterhin unschlagbar scheint.


Biographien und Erklärungen:

Wer ist Francesco Friedrich?
Francesco Friedrich ist ein deutscher Bobpilot und einer der erfolgreichsten Athleten in der Geschichte des Sports. Der mehrfache Weltmeister und Olympiasieger hat zahlreiche Weltcupsiege im Zweier- und Viererbob errungen und gilt als Dominator seiner Disziplin.

Wer ist Brad Hall?
Brad Hall ist ein britischer Bobpilot, der sich in den vergangenen Jahren als einer der stärksten internationalen Konkurrenten etabliert hat. Sein Weltcupsieg in Winterberg ist ein bedeutender Erfolg und unterbricht Friedrichs Siegesserie.

Was ist ein Spurschlitten?
Ein Spurschlitten wird vor den Rennen eingesetzt, um die Eisbahn zu testen und die Startspur optimal vorzubereiten. Unfälle mit Spurschlitten sind selten, können aber ernste Konsequenzen haben, wie der Vorfall in Winterberg zeigt.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP