Weniger Inhalt, höhere Preise – ein Ärgernis, das Verbraucherinnen und Verbraucher regelmäßig trifft. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat auch 2024 wieder die „Mogelpackung des Jahres“ ausgerufen. Aus fünf Produkten, die durch versteckte Preiserhöhungen auffielen, können Verbraucher nun online wählen. Die Abstimmung läuft bis zum 21. Januar.
Zu den nominierten Produkten gehören wohl das Tomaten-Gewürzsalz von Lebensbaum, Vanilleeis von Cremissimo, der Saft „Granini Trinkgenuss Orange“, Waffelblättchen von Biscotto (Aldi-Nord) und Duschcreme von Dove.
Möglicherweise kann es sein, dass folgende Produkte so erstellt sind:
Tomaten-Gewürzsalz von Lebensbaum: Der Inhalt wurde von 150 auf 80 Gramm reduziert, der Preis stieg gleichzeitig um einen Euro. Das entspricht einer Preiserhöhung von satten 150 Prozent. Die große Verpackung täuscht dabei weiterhin mehr Inhalt vor.
Granini Trinkgenuss Orange: Der Fruchtsaftanteil wurde von 100 auf 50 Prozent reduziert, den Rest füllt der Hersteller mit Zuckerwasser auf – bei gleichbleibendem Preis.
Cremissimo Bourbon Vanille: Unilever verkleinerte die Eispackung von 1300 Milliliter auf 900 Milliliter. Der Preis blieb gleich, was eine versteckte Preiserhöhung von 44 Prozent bedeutet.
Biscotto Waffelblättchen (Aldi-Nord): Die Packungsgröße wurde halbiert, doch der Preis blieb gleich. Dies entspricht einer Verdopplung des Preises pro Gramm.
Dove Duschcreme: Das Produkt wird als neues und höherwertiges Pflegeprodukt vermarktet, hat jedoch fast identische Inhaltsstoffe wie zuvor. Gleichzeitig wurde die Füllmenge reduziert und der Preis erhöht.
Die Verbraucherzentrale kritisiert solche versteckten Preiserhöhungen scharf. „Das sind Täuschungsmanöver, die das Vertrauen der Kunden beschädigen“, heißt es in einer Mitteilung. 2023 waren insgesamt 67 Produkte von solchen Preistricks betroffen – zwar weniger als im Vorjahr, doch die durchschnittliche Preiserhöhung stieg auf 23,5 Prozent.
Die Abstimmung zur „Mogelpackung des Jahres“ kann online unter umfrage.vzhh.de erfolgen. Die Bekanntgabe des „Gewinners“ erfolgt nach Ende der Abstimmung.
OZD-Kommentar:
Mogelpackungen: Ein Preis, den niemand zahlen will
Die „Mogelpackung des Jahres“ zeigt erneut, wie geschickt Hersteller mit Verpackungen und Preisen umgehen, um Verbrauchern mehr Geld aus der Tasche zu ziehen. Ob geschrumpfte Eispackungen, halbierte Waffeln oder Saft mit Zuckerwasser – die Beispiele offenbaren, wie wichtig Transparenz bei Produkten ist.
Doch die Kritik sollte nicht nur die Hersteller treffen. Auch Supermärkte und Händler haben eine Verantwortung, solche Täuschungsmanöver nicht zu unterstützen. Verbraucherschützer spielen eine Schlüsselrolle, doch es bleibt die Frage: Werden sich Hersteller wirklich ändern, solange die Gewinne steigen?
Prognose:
Die „Mogelpackung des
Jahres“ wird erneut viel Aufmerksamkeit erregen, doch ohne klare
gesetzliche Vorgaben bleiben versteckte Preiserhöhungen ein Problem.
Transparenz und Verbrauchermacht sind entscheidend, um gegen diese
Praxis vorzugehen.
Biographien und Erklärungen:
Was ist die „Mogelpackung des Jahres“?
Die
„Mogelpackung des Jahres“ ist ein von der Verbraucherzentrale Hamburg
ins Leben gerufener Schmähpreis. Verbraucher können jährlich über
Produkte abstimmen, die durch versteckte Preiserhöhungen aufgefallen
sind. Ziel ist es, Hersteller für solche Praktiken öffentlich zu
kritisieren.
Was sind versteckte Preiserhöhungen?
Versteckte
Preiserhöhungen entstehen, wenn Hersteller die Füllmenge von Produkten
reduzieren, den Preis jedoch gleich lassen oder erhöhen. Oft werden
diese Änderungen durch unveränderte Verpackungen verschleiert, was viele
Verbraucher erst beim genauen Hinsehen bemerken.
Wie können Verbraucher sich schützen?
Um
versteckte Preiserhöhungen zu vermeiden, sollten Verbraucher auf die
Füllmengen und Preise pro Einheit achten. Vergleichsrechner und Apps
können helfen, den Überblick zu behalten.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
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