Die Golden Globes 2024 waren geprägt von starken Filmen und emotionalen Momenten. Der Musical-Thriller Emilia Pérez und das Drama Der Brutalist waren die großen Gewinner der Nacht. Beide Filme setzten sich in mehreren Hauptkategorien durch und erhielten Standing Ovations bei der Gala in Beverly Hills.
Emilia Pérez, ein fast vollständig auf Spanisch gedrehter Film des französischen Regisseurs Jacques Audiard, gewann vier Golden Globes, darunter als bestes Musical und bester nicht-englischsprachiger Film. Die Geschichte eines mexikanischen Drogenbarons, der ein neues Leben als Frau beginnt, bewegte Jury und Publikum gleichermaßen. Zoë Saldaña wurde für ihre Leistung als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet, und der Filmsong erhielt ebenfalls einen Preis.
Hauptdarstellerin Karla Sofía Gascón hielt eine eindringliche Rede über Identität und Selbstbestimmung: „Ihr könnt uns niemals unsere Seele nehmen. Ich bin die, die ich bin, nicht die, die ihr wollt.“
Das Drama Der Brutalist über das Leben eines ungarischen Architekten gewann drei Golden Globes, darunter als bestes Drama. Regisseur Brady Corbet wurde als bester Regisseur ausgezeichnet, während Hauptdarsteller Adrien Brody den Preis für den besten Schauspieler in einem Drama erhielt. 20 Jahre nach seinem Oscar für Der Pianist sprach Brody von einem emotionalen Karriere-Comeback.
Weitere Preisträger des Abends waren Fernanda Torres, die als beste Schauspielerin in einem Drama für ihre Rolle in I'm Still Here ausgezeichnet wurde, und Demi Moore, die als beste Schauspielerin in einer Komödie oder einem Musical für The Substance triumphierte. Sebastian Stan wurde als bester männlicher Darsteller in derselben Kategorie geehrt.
Die deutsche Produktion September 5 über das Olympia-Attentat 1972 ging leer aus. Auch Die Saat des heiligen Feigenbaums des iranischen Regisseurs Mohammad Rasoulof unterlag in der Kategorie bester nicht-englischsprachiger Film dem Favoriten Emilia Pérez. OZD / AFP
OZD-Kommentar:
Golden Globes 2024: Mutige Geschichten und große Emotionen
Die diesjährigen Golden Globes zeigten eindrucksvoll, wie wichtig mutige und ungewöhnliche Geschichten für das moderne Kino sind. Filme wie Emilia Pérez und Der Brutalist setzen neue Maßstäbe, indem sie gesellschaftliche Themen aufgreifen und dabei künstlerisch überzeugen.
Adrien Brodys Comeback ist ein weiteres Highlight der Nacht. Seine Auszeichnung zeigt, dass großartige Talente auch nach längeren Pausen zurück ins Rampenlicht finden können. Demi Moores bewegende Rede verdeutlichte, wie sehr Hollywood noch immer mit vorgefertigten Schubladen kämpft – und wie wichtig es ist, diese zu durchbrechen.
Prognose:
Die Golden Globes gelten traditionell als Indikator für die Oscars, und es ist wahrscheinlich, dass Emilia Pérez und Der Brutalist
auch dort große Chancen haben werden. Gleichzeitig bleibt die Frage, ob
Hollywood mutige Geschichten weiter fördern oder doch auf Altbewährtes
setzen wird.
Biographien und Erklärungen:
Wer ist Jacques Audiard?
Jacques
Audiard ist ein preisgekrönter französischer Regisseur und
Drehbuchautor. Seine Werke zeichnen sich durch tiefgründige Charaktere
und gesellschaftspolitische Themen aus. Mit Emilia Pérez feiert er einen seiner größten internationalen Erfolge.
Was sind die Golden Globes?
Die
Golden Globes werden jährlich von der Hollywood Foreign Press
Association (HFPA) verliehen und gelten nach den Oscars als die
wichtigsten US-Filmpreise. Sie zeichnen Filme und Serien in den
Kategorien Drama, Komödie/Musical und weitere aus.
Wer ist Adrien Brody?
Adrien Brody ist ein US-amerikanischer Schauspieler, der 2003 für seine Rolle in Der Pianist mit dem Oscar ausgezeichnet wurde. Mit Der Brutalist feiert er nun ein beeindruckendes Comeback.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
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