Der designierte US-Präsident Donald Trump hat bei einer
Pressekonferenz in Florida die Möglichkeit von Militäreinsätzen im
Zusammenhang mit dem Panamakanal und Grönland angedeutet. "Ich kann mich
nicht darauf festlegen", antwortete Trump auf die Frage, ob er eine
militärische Intervention ausschließen könne.
Trump
hatte Ende Dezember gefordert, Panama müsse den "sicheren, effizienten
und zuverlässigen Betrieb" des Panamakanals garantieren. Andernfalls, so
Trump, würden die USA "die vollständige und bedingungslose Rückgabe des
Panamakanals fordern". Der Kanal, der zu den wichtigsten Handelsrouten
der Welt gehört, sei "entscheidend für die wirtschaftliche Sicherheit"
der USA.
Die Kontrolle über den Panamakanal wurde 1999 nach Jahrzehnten unter US-amerikanischer Verwaltung an Panama übergeben. Trumps jüngste Äußerungen deuten darauf hin, dass er diese Entscheidung revidieren könnte, falls Panama die Erwartungen der USA nicht erfüllt.
Die dänische Insel Grönland bleibt ebenfalls im Fokus von Trumps Expansionsplänen. Bereits während seiner ersten Amtszeit hatte er die Idee eines Kaufs Grönlands öffentlich gemacht, was damals international für Empörung sorgte. Nun bekräftigte Trump, dass "der Besitz und die Kontrolle über Grönland eine absolute Notwendigkeit" sei. Er argumentierte, dass Grönland aus "Gründen der nationalen Sicherheit und der Freiheit in der Welt" unter US-Kontrolle stehen müsse.
Trumps Aussagen haben international für Besorgnis gesorgt. Experten warnen, dass derartige Drohungen die diplomatischen Beziehungen zwischen den USA und wichtigen Partnern wie Dänemark und Panama belasten könnten. Gleichzeitig werfen Kritiker Trump vor, die militärische Option unnötig in den Vordergrund zu rücken und geopolitische Spannungen zu schüren.
Sollte Trump tatsächlich Schritte unternehmen, um die Kontrolle über den Panamakanal oder Grönland zu erlangen, könnte dies einen gefährlichen Präzedenzfall für US-Expansionspolitik schaffen. Während seine Unterstützer die wirtschaftliche und strategische Logik seiner Pläne loben, sehen Kritiker die Gefahr einer Eskalation internationaler Konflikte. ozd/afp
OZD-Kommentar:
Trump und der neue Expansionismus: Ein riskantes Spiel
Mit seinen Aussagen zum Panamakanal und Grönland bringt Donald Trump einen geopolitischen Expansionismus zurück in den Fokus der US-Politik. Die strategische Bedeutung dieser Regionen ist unbestritten, doch die Drohung mit militärischen Mitteln birgt enorme Risiken.
Die internationale Gemeinschaft wird genau beobachten, wie ernst Trump seine Worte meint. Sollte er tatsächlich versuchen, mit Druck oder gar Gewalt Kontrolle über diese Gebiete zu erlangen, könnten die USA ihren Ruf als Führungsmacht der freien Welt weiter beschädigen.
Prognose:
Die
kommenden Monate werden zeigen, ob Trumps Worte bloße Rhetorik sind
oder in konkrete politische Maßnahmen münden. In jedem Fall wird seine
Haltung die internationalen Beziehungen der USA in den kommenden Jahren
maßgeblich prägen.
Biographien und Erklärungen:
Was ist der Panamakanal?
Der
Panamakanal ist eine der wichtigsten Handelsrouten der Welt und
verbindet den Atlantik mit dem Pazifik. Er wurde 1914 eröffnet und war
bis 1999 unter US-amerikanischer Kontrolle. Seitdem wird er von Panama
verwaltet.
Warum ist Grönland strategisch wichtig?
Grönland
ist die größte Insel der Welt und ein dänisches Territorium. Es verfügt
über bedeutende Rohstoffvorkommen und ist geopolitisch durch seine Lage
im arktischen Raum von großer strategischer Bedeutung.
Wer ist Donald Trump?
Donald
Trump ist der designierte US-Präsident und wird im Januar 2025 sein
zweites Amt antreten. Bekannt für seine polarisierenden Ansichten und
seine "America First"-Politik, verfolgt er eine aggressive
außenpolitische Agenda.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP
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