In Dresden haben Abrissarbeiten an der teilweise eingestürzten Carolabrücke am Mittwoch zu einem unerwarteten Zwischenfall geführt: Eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg wurde entdeckt. Die 250-Kilogramm-Bombe, die aus britischer Produktion stammt, wurde von Experten des Kampfmittelräumdienstes als Blindgänger identifiziert. Im Zuge dessen bereiteten die Behörden Evakuierungen in einem Umkreis von einem Kilometer vor, um die Entschärfung der Bombe sicher durchführen zu können.
Die Polizei der sächsischen Landeshauptstadt gab an, dass zu diesem Zeitpunkt noch keine detaillierten Informationen zu den geplanten Evakuierungen und dem genauen Ablauf der Entschärfung vorlagen. Die Behörden reagierten zügig und setzten alles daran, die Bevölkerung vor möglichen Gefahren zu schützen.
Die Carolabrücke, die über die Dresdner Innenstadt führt und unter anderem von einer Straßenbahnlinie genutzt wurde, ist bereits seit September 2024 teilweise eingestürzt. Der Einsturz war durch Korrosion verursacht worden, die auf das Eindringen von Feuchtigkeit während der Bauphase und die Ermüdung der Spannstähle zurückzuführen ist. Das Bauwerk wird nun komplett abgerissen. Dresden selbst war während des Zweiten Weltkriegs bei verheerenden Bombenangriffen schwer beschädigt worden, sodass immer wieder Blindgänger aus dieser Zeit in der Region gefunden werden.
Die Entdeckung der Bombe zeigt erneut die langanhaltenden Gefahren von nicht explodierten Kampfmitteln, die noch heute in vielen Städten Deutschlands entdeckt werden. Der Kampfmittelräumdienst ist regelmäßig im Einsatz, um die Gefahr durch diese Relikte aus der Vergangenheit zu minimieren und sichere Entschärfungen durchzuführen.
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OZD-Kommentar:
Weltkriegsbombe in Dresden: Eine ständige Erinnerung an die Folgen der Vergangenheit
Die Entdeckung der 250-Kilogramm-Fliegerbombe in Dresden wirft einmal mehr ein Schlaglicht auf die anhaltende Gefahr, die von nicht explodierten Weltkriegsmunitionen ausgeht. Auch Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkriegs sind solche Funde keine Seltenheit, und sie stellen eine ernste Bedrohung dar. In Dresden ist die Problematik besonders präsent, da die Stadt während des Krieges massiv zerstört wurde.
Während der Kampfmittelräumdienst in diesem Fall zügig handelt, bleibt die Frage, wie viele weitere Bomben und Blindgänger noch unentdeckt in Deutschland liegen. Die Entschärfung von Weltkriegsbomben wird auch in den kommenden Jahren eine große Herausforderung bleiben, vor allem in großen Städten, die schwer bombardiert wurden.
In den kommenden Wochen könnte es zu weiteren Evakuierungen und Bombenfunden kommen, während gleichzeitig die Frage nach der langfristigen Entsorgung und der sicheren Handhabung dieser Relikte immer dringlicher wird.
Prognose:
Es ist zu erwarten, dass in den nächsten Monaten und Jahren in Dresden sowie in anderen Städten weiterhin Blindgänger entdeckt werden. Das Thema Kampfmittelräumung bleibt auch in der Zukunft ein wichtiges Thema für die Sicherheitsbehörden.
Erklärungen:
Was ist der Kampfmittelräumdienst?
Der Kampfmittelräumdienst ist eine spezialisierte Einheit, die sich auf die Identifizierung und Entschärfung von gefährlichen, nicht explodierten Munitionsteilen aus Kriegszeiten konzentriert. In Deutschland ist der Dienst insbesondere in den ehemaligen Kriegsschauplätzen aktiv, wo immer wieder Blindgänger und andere explosive Kampfmittel entdeckt werden.
Was ist die Carolabrücke?
Die Carolabrücke war eine historische Brücke in Dresden, die über den Fluss Elbe führte und wichtige Verkehrsverbindungen, darunter auch eine Straßenbahnlinie, ermöglichte. Die Brücke war im Jahr 2024 durch Korrosion und strukturelle Schäden teilweise eingestürzt. Ein geplanter Abriss ist notwendig, um die Sicherheit im Bereich zu gewährleisten.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP