Genau vor diesem Szenario habe ich gemeinsamen mit meinen Kolleginnen und Kollegen aus dem Ostseeraum immer wieder gewarnt. Russland gefährdet unsere europäische Sicherheit nicht nur mit seinem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg auf die Ukraine, sondern auch mit durchtrennten Kabeln, verschobenen Grenzbojen, Desinformationskampagnen, GPS-Störsendern, und eben auch mit maroden Öltankern.
Mit dem ruchlosen Einsatz einer Flotte von rostigen Tankern umgeht Putin nicht nur die Sanktionen, sondern nimmt auch billigend in Kauf, dass der Tourismus an der Ostsee zum Erliegen kommt - sei es im Baltikum, in Polen oder bei uns. Es ist Teil des russischen Plans, solche Folgen billigend in Kauf zu nehmen. Wer vor dieser Bedrohung die Augen verschließt, handelt ebenso fahrlässig wie diejenigen, die damals NordStream 2 als rein wirtschaftliches Projekt darstellten.
Genau deshalb haben wir gemeinsam mit unseren Partnern in den vergangenen Monaten die Sanktionslistung der russischen Schattenflotte konsequent vorangetrieben. Wir haben dafür gesorgt, dass bereits über 70 Schiffe von der EU mit Sanktionen belegt sind. Europa ist stark. Und wir stehen geeint - als Ostseeanrainer, als EU und als NATO.
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