Berlin (ots) Der Arbeitskreis Nahrungsergänzungsmittel (AK NEM) im Lebensmittelverband Deutschland kritisiert die vom Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) veröffentlichte Umfrage zu Nahrungsergänzungsmitteln als tendenziös und wenig zielführend. Geschäftsführer Peter Loosen erläutert: "Die Umfrage des vzbv zeigt deutlich, wie voreingenommene Fragestellungen zu gewünschten Ergebnissen führen. Natürlich wünschen sich Verbraucherinnen und Verbraucher Sicherheitsprüfungen - wer nicht? Was in der Umfrage nicht erwähnt wird: Diese Prüfungen erfolgen bereits, und zwar durch die Unternehmen selbst unter gesetzlicher Aufsicht. Hinzukommt: Die Behauptung, Verbraucherinnen und Verbraucher fühlten sich unzureichend über Gesundheitsrisiken informiert, greift ins Leere. Wo es keine Risiken gibt, kann darüber auch nicht informiert werden. Vielmehr sorgen produktspezifische Verbraucherhinweise dafür, dass Produkte sicher verwendet werden können. Die Aussagen des vzbv ignorieren wesentliche Fakten und tragen so eher zur Verbraucherverunsicherung als zur Aufklärung bei."
Nahrungsergänzungsmittel sind als Lebensmittel
den gleichen gesetzlichen Sicherheitsanforderungen unterworfen, wie alle
anderen Lebensmittel, denn nicht sichere Lebensmittel dürfen gar nicht
erst in den Verkehr gebracht werden. Anders als Arzneimittel, die
potenziell erhebliche Nebenwirkungen haben können, sind
Nahrungsergänzungsmittel für den täglichen, lebenslangen Verzehr
ausgelegt. Die Behauptung des vzbv, Arzneimittel seien besser reguliert,
ist falsch - sie sind lediglich anders reguliert.
Sicherheitsüberprüfung ist garantiert:
Die Zulassung erfolgt bei Lebensmitteln auf der Stoffebene. So sind
alle in Nahrungsergänzungsmitteln verwendeten Vitamine und Mineralstoffe
ebenso wie pflanzliche Zutaten, die traditionell nicht in Lebensmitteln
verwendet wurden, vom Europäischen Gesetzgeber auf ihre Sicherheit
überprüft und zugelassen. Es ist daher schlichtweg falsch zu behaupten,
dass keine Sicherheitsüberprüfung stattfinde. Wirkung - klar definiert und belegt: Nahrungsergänzungsmittel
haben eine klare Aufgabe: die Ergänzung der Ernährung mit Nährstoffen.
Diese Wirkung erfüllen alle Nahrungsergänzungsmittel ohne Ausnahme. Sie
dürfen nur im engen Rahmen der Verordnung über nährwert- und
gesundheitsbezogene Angaben beworben werden - unter Beachtung des
allgemeinen Irreführungsverbots. Die Behauptung, sie würden als
"Wundermittel" angepriesen, ist in Bezug auf alle Produkte seriöser
Anbieter in Deutschland und der gesamten EU schlicht unzutreffend. Versorgung in Deutschland teilweise unzureichend: Nachweislich
sind nicht alle Menschen in Deutschland und der EU ausreichend mit
allen wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgt. Dies war vor über
20 Jahren der Grund für den Erlass der
EU-Nahrungsergänzungsmittel-Richtlinie, und daran hat sich nichts
geändert. Die vzbv-Behauptung, dies sei nicht der Fall, widerspricht den
Ergebnissen der Nationalen Verzehrsstudie II, die genau das Gegenteil
belegt. Einheitliche Höchstmengen kommen: Die Beratungen
zur Festlegung europaweiter Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe
stehen kurz vor dem Abschluss. Diese Regelungen werden europaweit für
einheitliche Standards sorgen und die Sicherheit weiter stärken.
Tatsächliche Probleme liegen woanders
Die Forderung nach strengeren Gesetzen oder einer Zulassungspflicht für Nahrungsergänzungsmittel verkennt die eigentlichen Herausforderungen. Peter Loosen betont: "Illegales Verhalten im Onlinehandel durch unseriöse Anbieter mit unzulässigen Zusammensetzungen, unzulässiger Werbung und irreführenden Aussagen, auch durch Influencerinnen und Influencer, sind die wirklichen Probleme, die es zu lösen gilt. Wichtig hierfür ist es, die Konsumentinnen und Konsumenten zutreffend zu informieren und dazu zu befähigen, seriöse von unseriösen Anbietern und Produkten gerade aus dem Internet zu unterscheiden. Kampagnen, die alle Nahrungsergänzungsmittel und deren Hersteller als gleichermaßen problematisch darstellen, obwohl sie dies nachweislich nicht sind, leisten dazu jedenfalls keinen Beitrag."
Arbeitskreis Nahrungsergänzungsmittel (AK NEM)
Unter dem Dach des Lebensmittelverbands Deutschland ist der Arbeitskreis Nahrungsergänzungsmittel (AK NEM) eine Plattform für die Interessenvertretung sowie zum fachlichen Austausch über rechtliche und wissenschaftliche Fragestellungen zu Nahrungsergänzungsmitteln. Zu seinen Mitgliedern gehören neben den Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln auch Rohwarenhersteller sowie Dienstleister.
Lebensmittelverband Deutschland e. V.
Der Lebensmittelverband Deutschland e. V. ist der Spitzenverband der
deutschen Lebensmittelwirtschaft. Ihm gehören Verbände und Unternehmen
der gesamten Lebensmittelkette "von Acker bis Teller", aus
Landwirtschaft, Handwerk, Industrie, Handel und Gastronomie an. Daneben
gehören zu seinen Mitgliedern auch private Untersuchungslaboratorien,
Anwaltskanzleien und Einzelpersonen.
Arbeitskreis Nahrungsergänzungsmittel (AK NEM) im Lebensmittelverband Deutschland e. V.
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