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WM-Helden von morgen? Bitter glaubt an Deutschlands Handball-Zukunft

Seit 2007 wartet Deutschland auf WM-Gold im Handball. Johannes Bitter, Weltmeister von damals, traut den aktuellen Erben einiges zu: Mit Teamgeist, Spaß und Selbstvertrauen sei sogar die Medaille drin. Der WM-Auftakt gegen Polen verspricht brisante Spannung.

Johannes Bitter, Weltmeister von 2007, glaubt fest an die Medaillenchancen der deutschen Handball-Nationalmannschaft bei der laufenden Weltmeisterschaft. Nach 16 Jahren ohne Edelmetall bei einer WM sieht der 42-Jährige nun die Chance, diese Durststrecke zu beenden.

„Alles ist möglich, wenn der Weg und die Einstellung stimmen“, sagte Bitter dem Sport-Informations-Dienst (SID). Die beeindruckende Silbermedaille bei den Olympischen Spielen im Sommer sei ein klarer Beweis für das Potenzial des Teams. „Es ist nicht die neue Benchmark, aber ein Wegweiser“, erklärte er.

Unter Bundestrainer Alfred Gislason strahle das Team „richtig viel Spaß“ aus, was für Bitter ein entscheidender Erfolgsfaktor ist. Mit dem Viertelfinale als realistisches Ziel könne die Mannschaft ihr Selbstvertrauen weiter ausbauen, um sich dann auch gegen starke Gegner zu beweisen.

Die Neuauflage des WM-Finals von 2007 gegen Polen am Mittwoch sei ein idealer Start, um dieses Selbstvertrauen zu tanken. Damals holte das deutsche Team in einem magischen Wintermärchen den Titel. Heute gehe es nicht darum, in die Fußstapfen der damaligen Generation zu treten, sondern „eigene Erfolge zu schaffen“, betonte Bitter.

Für Bitter ist diese WM zudem eine wertvolle Vorbereitung für die Heim-WM 2027, die als große Chance für die Weiterentwicklung des Handballs in Deutschland gesehen wird. „Das Wichtigste ist, jetzt Erfahrungen zu sammeln, Erfolge mitzunehmen und Selbstvertrauen aufzubauen“, so Bitter.

Ob es für eine Medaille reicht, bleibt offen. Doch mit Spaß, Zusammenhalt und der richtigen Einstellung sieht der frühere Nationaltorhüter sein Team bestens gewappnet, um in den kommenden Jahren wieder große Erfolge zu feiern. OZD/AFP



OZD-Kommentar

Deutschlands Handball: Bereit für ein neues Wintermärchen?

Die Worte von Johannes Bitter klingen nach Aufbruch. Endlich wieder eine Medaille bei einer Handball-WM? Das deutsche Team hat in der Vergangenheit oft gezeigt, dass es in entscheidenden Momenten über sich hinauswachsen kann. Doch dieser Weg ist steinig und voller Hürden.

Alfred Gislason hat eine junge, talentierte Mannschaft geformt, die Spaß am Spiel hat. Doch reicht das aus? Ohne Erfahrung und Abgeklärtheit in entscheidenden Momenten könnte das Turnier schneller vorbei sein, als es begonnen hat. Der WM-Auftakt gegen Polen wird zeigen, ob die Mannschaft bereit ist, den hohen Erwartungen gerecht zu werden.

Prognose:
Ein Viertelfinaleinzug scheint greifbar, doch für die Medaille braucht es außergewöhnliche Leistungen. Die WM 2027 im eigenen Land wird vermutlich der Moment sein, in dem sich entscheidet, ob Deutschland wieder zur Weltspitze aufschließen kann.



Biographien und Erklärungen

Wer ist Johannes Bitter?
Johannes Bitter, geboren 1982, ist ein ehemaliger deutscher Handballtorhüter und Weltmeister von 2007. Mit 175 Länderspielen zählt er zu den prägenden Figuren des deutschen Handballs. Bitter spielte unter anderem für den HSV Hamburg und die SG Flensburg-Handewitt. Nach einer beeindruckenden Karriere wurde er 2023 offiziell verabschiedet.

Wer ist Alfred Gislason?
Alfred Gislason ist seit 2020 Bundestrainer der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Der Isländer ist einer der erfolgreichsten Trainer im Handball und führte unter anderem den THW Kiel zu zahlreichen Titeln. Sein Fokus liegt auf der langfristigen Entwicklung des Teams, insbesondere mit Blick auf die Heim-WM 2027.

Was ist die Handball-Weltmeisterschaft?
Die Handball-WM ist ein internationales Turnier, das alle zwei Jahre stattfindet. Sie wird vom Weltverband IHF organisiert und zählt zu den wichtigsten Wettbewerben im Handball. Deutschland gewann bisher dreimal den Titel, zuletzt 2007.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP