Ungewöhnliche Aktivitäten über den militärischen Einrichtungen der Bundeswehr in Manching und Neuburg an der Donau haben Ermittler in Alarmbereitschaft versetzt. Innerhalb weniger Wochen wurden dort mehrfach Drohnen gesichtet, zuletzt allein am Sonntag bis zu zehn Stück über dem militärischen Sicherheitsbereich in Manching. Trotz intensiver Fahndungen, auch mit einem Polizeihubschrauber, konnten die Verantwortlichen nicht ermittelt werden, teilten das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) und die Generalstaatsanwaltschaft München mit.
Bereits Mitte Dezember hatte ein Zeuge mehrere Drohnen über dem Flugplatz in Manching gemeldet. Seitdem häufen sich die Sichtungen. Auch am 18. und 19. Dezember sowie in der Nacht zum ersten Weihnachtsfeiertag wurden Drohnen über den Sicherheitszonen von Manching und Neuburg gemeldet. In keinem Fall konnten die Betreiber der Drohnen ausfindig gemacht werden.
Die Ermittler gehen dem Verdacht des „sicherheitsgefährdenden Abbildens“ nach. Besonders brisant: Angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine schließt das LKA nicht aus, dass militärische Einrichtungen und Rüstungsunternehmen gezielt ausgespäht werden könnten.
Das LKA hat einen Zeugenaufruf gestartet und bittet die Bevölkerung um Hinweise. Wer Drohnenflüge in den betroffenen Gebieten beobachtet oder ungewöhnliche Aktivitäten bemerkt, soll sich unverzüglich an die Polizei wenden.
Die Ermittlungen laufen unter Hochdruck. Doch die Behörden stehen vor einem schwierigen Problem: Drohnen sind klein, wendig und oft schwer zu orten. Sie können zudem über große Distanzen ferngesteuert werden, was die Identifizierung der Verantwortlichen erheblich erschwert. ozd/afp
OZD-Kommentar
„Ein bedrohliches Signal aus der Luft?“
Die wiederholten Drohnenflüge über Militärgelände in Bayern werfen nicht nur Fragen, sondern auch Schatten auf die Sicherheit in Deutschland. Sind es harmlos Neugierige oder gezielte Spionageaktionen? Die Vermutung, dass es sich um eine Form moderner Kriegsführung handeln könnte, ist nicht von der Hand zu weisen.
Drohnen haben sich in den letzten Jahren als vielseitige Werkzeuge erwiesen – von Lieferdiensten bis zur Überwachung. Doch genau diese Eigenschaften machen sie auch zu potenziellen Gefahren. Dass Polizei und LKA trotz zahlreicher Sichtungen keine Verantwortlichen ermitteln konnten, zeigt die Herausforderungen, vor denen Sicherheitsbehörden stehen.
Prognose:
Die
kommenden Wochen könnten entscheidend sein. Sollten die Drohnenflüge
anhalten, wird der Druck auf die Behörden steigen, effektive
Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Gleichzeitig könnte dies eine Debatte über
strengere Regulierungen und Abwehrtechnologien gegen Drohnen entfachen.
Biographien und Erklärungen
Was ist das Bayerische Landeskriminalamt (LKA)?
Das
Bayerische Landeskriminalamt ist die zentrale Ermittlungsbehörde für
schwere Kriminalität in Bayern. Es übernimmt Fälle, die überregionale
Bedeutung haben oder besondere Expertise erfordern, wie Terrorismus,
Spionage und organisierte Kriminalität. Gegründet wurde das LKA 1946, es
hat seinen Sitz in München.
Was ist der Verdacht des sicherheitsgefährdenden Abbildens?
„Sicherheitsgefährdendes
Abbilden“ bezeichnet die unbefugte Aufnahme von sicherheitsrelevanten
Anlagen oder Gebieten, um diese Informationen möglicherweise zu nutzen
oder weiterzugeben. Besonders in militärischen Kontexten gilt dies als
schweres Vergehen, da es Spionage oder Sabotage begünstigen könnte.
Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild OZD