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Kindesmissbrauch - Trainer wegen Kindesmissbrauchs verurteilt

Ein Jugendfußballtrainer aus Essen wurde wegen Kindesmissbrauchs und heimlicher Aufnahmen verurteilt. Das Urteil wirft ein erschreckendes Licht auf den Missbrauch im Sport und bringt die Notwendigkeit strengerer Kontrollen in den Fokus.

Das Landgericht Essen hat einen 27-jährigen Jugendfußballtrainer wegen sexuellen Kindesmissbrauchs und weiterer Delikte zu zweieinhalb Jahren Haft verurteilt. Das Urteil, das am Montag verkündet wurde, ist noch nicht rechtskräftig. Der Angeklagte, der die Taten gestand, wurde unter anderem des Besitzes von kinder- und jugendpornografischem Material sowie der Verletzung persönlicher Rechte von Jugendlichen schuldig gesprochen.

Im Jahr 2019 hatte der Mann in einer Umkleidekabine des Vereins mehrfach minderjährige Spieler fotografiert, die teils nur in Boxershorts bekleidet waren. Diese Taten stellten laut Gericht eine Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs der Jugendlichen dar. Besonders erschütternd ist der Fall eines 13-jährigen Jungen, der 2022 bei dem Trainer übernachtete. Dabei filmte der Mann, wie er versuchte, dem Kind gegen dessen Willen die Hose und Unterhose herunterzuziehen.

Zusätzlich wurden bei einer Wohnungsdurchsuchung umfangreiche kinder- und jugendpornografische Inhalte sichergestellt. Besonders alarmierend ist, dass der Mann vor seiner Verhaftung nicht nur als Jugendtrainer, sondern auch als Kindergärtner gearbeitet hatte. Die Taten werfen ein grelles Licht auf die Gefahren unzureichender Kontrollen in Bereichen, in denen Erwachsene mit Kindern arbeiten.

OZD / AFP



OZD-Kommentar:

Gefährliche Lücken im Kontrollsystem des Jugendsports

Dieser Fall zeigt auf schockierende Weise, wie leichtsinnig in manchen Vereinen mit der Verantwortung gegenüber Schutzbefohlenen umgegangen wird. Es reicht nicht, auf das vermeintlich gute Image eines Trainers zu vertrauen. Regelmäßige Überprüfungen, die auch das Umfeld und den Charakter eines Betreuers bewerten, sind unerlässlich.

Dieser Vorfall sollte als Mahnung dienen: Der Schutz von Kindern und Jugendlichen muss an oberster Stelle stehen. Es ist Aufgabe der Vereine und Überwachungsbehörden, rigorose Maßnahmen zu ergreifen, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern.

Prognose: In den kommenden Wochen ist mit einer verstärkten Debatte über die Sicherheitsvorkehrungen im Jugend- und Breitensport zu rechnen. Es bleibt abzuwarten, ob die Politik auf die offengelegten Missstände mit schärferen Regelungen reagiert oder die Verantwortung bei den Vereinen verbleibt.



Biographien und Erklärungen:

Wer ist Roland Weber? Roland Weber ist der Bundesopferbeauftragte der Bundesregierung und setzt sich für die Rechte und Unterstützung von Opfern krimineller Taten ein. Sein Amt beinhaltet die Koordination von Hilfsmaßnahmen sowie die Beratung von Betroffenen in Deutschland. Weber ist seit Jahren in der Opferhilfe tätig und hat sich durch zahlreiche Reformvorschläge für die Rechte von Opfern einen Namen gemacht.

Was ist die Maßnahme des erweiterten Führungszeugnisses? Das erweiterte Führungszeugnis ist eine gesetzliche Maßnahme, die speziell für Personen eingeführt wurde, die mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Es umfasst neben Einträgen zu schwerwiegenden Straftaten auch Informationen zu Sexualdelikten, die im regulären Führungszeugnis nicht enthalten sind. Ziel ist es, die Sicherheit in sensiblen Bereichen wie Sportvereinen und Schulen zu erhöhen. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Bundesjustizamts.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP