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Boxen: Ex-Weltmeister Fury kündigt erneut Karriereende an

Der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister Tyson Fury hat seinen Rücktritt erklärt – zum wiederholten Mal, aber wohl endgültig. Seine legendäre Karriere, die Höhen und Tiefen, Triumphe und Skandale umfasst, geht damit zu Ende.

Der frühere Box-Weltmeister Tyson Fury hat erneut seinen Abschied vom Boxsport verkündet und betont, dass er es dieses Mal ernst meint. In einem Video auf Social Media teilte der 36-Jährige seine Entscheidung mit: „Hallo zusammen, ich mache es kurz: Ich möchte meinen Rücktritt vom Boxen verkünden. Es war ein Riesenspaß, ich habe jede einzelne Minute davon geliebt.“

Furys Ankündigung kommt nur drei Wochen nach seiner zweiten Niederlage gegen den ukrainischen Schwergewichts-Weltmeister Alexander Usyk. Die beiden Kämpfe gegen Usyk waren nicht nur die ersten Niederlagen in Furys Karriere, sondern auch das Ende eines beeindruckenden Kapitels im Boxsport.

Mit einer Bilanz von 34 Siegen, einer Niederlage und einem Unentschieden in 37 Profikämpfen zählt Fury zu den prägendsten Schwergewichtlern seiner Generation. Seine Karriere war geprägt von spektakulären Kämpfen und ebenso spektakulären Rücktritten – doch dieses Mal scheint der „Gypsy King“ entschlossen, dem Ring endgültig den Rücken zu kehren.

Von Höhenflügen und Abgründen
Tyson Fury wurde 2015 weltberühmt, als er die Boxwelt schockte und den damals übermächtigen Wladimir Klitschko entthronte. Klitschko, der elf Jahre lang ungeschlagen war, verlor durch Furys überraschenden Sieg seine WBA-, IBF- und WBO-Gürtel. Doch die Erfolge waren nur der Anfang von Furys turbulenter Reise.

Nach seinem Triumph stürzte Fury in ein tiefes Loch. Doping- und Drogenvergehen überschatteten seinen sportlichen Ruhm. 2016 gab er seine Titel zurück und pausierte. Doch 2018 folgte das beeindruckende Comeback: Fury meldete sich stärker denn je zurück, eroberte neue Titel und füllte mit seinen Kämpfen Arenen weltweit.

Ein Abschied für immer?
Fury hatte bereits 2022 nach seinem Sieg gegen Dillian Whyte seinen Rücktritt angekündigt, nur um sechs Monate später wieder in den Ring zu steigen. Ob es dieses Mal endgültig ist, bleibt abzuwarten. Doch die Emotionen in seinem Rücktrittsvideo deuten darauf hin, dass der „Gypsy King“ seinen Frieden gefunden hat.

OZD / ©AFP



Kommentar: Furys Rücktritt – Legendenstatus und ungelöste Fragen

Tyson Fury ist mehr als nur ein Boxer – er ist ein Symbol für unberechenbare Größe, für Triumphe trotz Widrigkeiten und für die dunklen Seiten des Erfolgs. Sein Rücktritt markiert das Ende einer Ära, doch er hinterlässt auch Fragen: War der zweite Kampf gegen Usyk das wahre Maß seiner Karriere? Und was bleibt vom „Gypsy King“, wenn er dem Ring endgültig den Rücken zukehrt?

Die Zukunft des Schwergewichtsboxens wird ohne Fury weniger bunt, weniger laut und weniger spektakulär sein. Doch vielleicht wird gerade das seinem Legendenstatus gerecht: ein Kämpfer, der kam, sah, siegte und letztlich ging, bevor er verblasste.

Prognose:
In den kommenden Monaten wird Fury sicher weiterhin Schlagzeilen machen – sei es als Kommentator, Trainer oder doch wieder im Ring. Denn wie oft er wirklich „Goodbye“ gesagt hat, weiß der „Gypsy King“ am besten.

Biographien und Erklärungen



Wer ist Tyson Fury?
Tyson Luke Fury, geboren am 12. August 1988 in Manchester, England, ist ein britischer Schwergewichtsboxer mit irischen Wurzeln. Bekannt als „Gypsy King“, gewann er 2015 gegen Wladimir Klitschko und eroberte die WBA-, IBF- und WBO-Titel. Trotz sportlicher Erfolge geriet Fury immer wieder durch Doping und Drogenprobleme in die Schlagzeilen. Nach einer längeren Pause feierte er 2018 ein bemerkenswertes Comeback. Seine Kämpfe gegen Deontay Wilder gelten als moderne Klassiker. Furys Karriere ist eine Mischung aus sportlicher Brillanz und persönlicher Kontroverse.

Was ist die WBA, IBF und WBO?
Die WBA (World Boxing Association), IBF (International Boxing Federation) und WBO (World Boxing Organization) sind drei der größten internationalen Boxverbände. Sie organisieren Titelkämpfe und vergeben Weltmeistertitel in verschiedenen Gewichtsklassen. Ihr Ansehen basiert auf einer langen Tradition im Profiboxen.

Alle Angaben ohne Gewähr. Titelbild AFP